NADH steht für Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid-Hydrid und ist das aktive Coenzym von Vitamin B3 (Niacin). NADH ist in jeder menschlichen Körperzelle vorhanden und wird aufgrund seiner zentralen Bedeutung bei mehr als 100 verschiedenen enzymatischen Reaktionen als Coenzym 1 bezeichnet.
NADH ist insbesondere für die Energieerzeugung der Körperzellen notwendig. Als biologischer „Treibstoff“ steigert es die zelluläre Energieproduktion über die Erhöhung der ATP-Konzentration (Adenosintriphosphat). Gleichzeitig wird NADH zur körpereigenen Bildung der Neurotransmitter Dopamin, Adrenalin und Serotonin sowie dem Enzym Tyrosinhydroxylase (TH) benötigt.
Anwendungsbereiche von NADH
• Energiemobilisierung
• Unterstützung bei hohen geistigen und körperlichen Anforderungen
• Belastungssituationen und Nervosität
• klimakterische Beschwerden
• Schlafstörungen: NADH steuert den Schlafrhythmus über die Serotoninsynthese
• Erschöpfungszustände, Depressionen und Antriebslosigkeit
• Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS)
• Leberfunktionsstörungen
• Immunschwäche
• Jetlags: NADH vermindert die unangenehmen Begleiterscheinungen von Langstreckenflügen wie Schläfrigkeit und Unkonzentriertheit
• Schichtarbeit
• Erkrankungen im Nerven- und Neurotransmitter-Stoffwechsel, auch z.B. Morbus Parkinson und Alzheimer
• Antioxidant
• Förderung der Immunabwehr und Regeneration
Wirkungen von NADH
NADH als Energielieferant
NADH liefert Energie: Es transportiert Wasserstoff (Hydrogenium), der bei Stoffwechselprozessen freigesetzt wird und gebundene Energie enthält.
Gleichzeitig wird NADH zur körpereigenen Synthese der Neurotransmitter Dopamin, Adrenalin und Serotonin sowie dem Enzym Tyrosinhydroxylase (TH) benötigt.
Diese Nervenstoffe bestimmen das mentale Befinden, die nervliche Belastbarkeit sowie die kognitive Leistungsfähigkeit also das Konzentrations-, Gedächtnis- und Denkvermögen. Das Enzym Tyrosinhydroxylase (TH) dient dazu, Informationen zu speichern, und später wieder beliebig abrufen zu können. Die Leistungen des Gehirns werden verbessert, indem der Informationsfluss zwischen den Nervenzellen intensiviert wird. Steht den Nervenzellen zu wenig NADH zur Verfügung, sinkt die Konzentration der Neurotransmitter und die kognitiven Fähigkeiten wie z.B. das Gedächtnis lassen nach. NADH steuert zudem – über die Bildung des Neurotransmitters Serotonin, und damit auch Melatonin, – den Schlafrhythmus und die Schlafqualität.
NADH besitzt antioxidative und immunsteigernde Effekte und aktiviert die Regeneration der Zellen.
Bei Morbus Parkinson fehlt im Gehirn der Neurotransmitter (ein Botenstoff) Dopamin. Das Gehirn braucht diesen Stoff jedoch für die Bewegungskontrolle. Dopamin wird in speziellen Regionen des Gehirns gebildet. Es wird ständig produziert und abgebaut. Bei Morbus Parkinson ist die Produktion dieses Stoffes vermindert und der Körper weist nach relativ kurzer Zeit einen Mangel an Dopamin auf. In einer Studie mit 34 Parkinson-Patienten konnte bei allen Patienten eine Besserung der Beschwerden nach Gabe von NADH erzielt werden. Bei 61,7 % der Patienten verbesserten sich die Beschwerden um über 30 %. Zufuhrempfehlung
Die optimale Tagesdosis für NADH liegt bei 10-12 mg.
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Weiterführende Quellen:
NADH-Artikel auf Vitaminwiki.net