Eine erhöhte Vitamin-D-Konzentration im Blut scheint das Mortalitätsrisiko in der allgemeinen Bevölkerung signifikant herabzusetzen. Dieses Ergebnis lieferte eine aktuell im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Meta-Studie (Auswertung aller verfügbaren Studien) von einem Team renommierter Spezialisten der Vitamin-D-Forschung verschiedener europäischer Länder.
Die Forscher werteten in ihrer Übersichtsarbeit die Daten aus 14 prospektiven Langzeitstudien (Kohortenstudien) mit insgesamt 62.548 Teilnehmern und 5.562 Todesfällen aus. Dabei wurde überprüft, ob und inwieweit ein geringer Status an Vitamin D das Sterblichkeitsrisiko, also das Risiko für vorzeitige Todesfälle, erhöht. Die Auswertung der Untersuchungen zeigte, dass ein Anstieg der Serumkonzentration an Vitamin D (25-Hydroxy-Vitamin-D) mit einem Absenken der Sterblichkeitskurve verbunden war. Die Erhöhung des Vitamin-D-Serumspiegels ausgehend von einem mittleren Wert von 27,5 nmol/l (11 ng/ml) um 12,5 sowie 25 und 50 nmol/l, war mit einer Verminderung der Sterblichkeit um bis zu 31 Prozent assoziiert. Der ideale Serumwert für Vitamin D läge zwischen 75 und 87,5 nmol/l (30 und 40 ng/ml), so die Wissenschaftler. Dabei profitierten die Teilnehmer mit den niedrigsten Vitamin-D-Level am stärksten von einer Vitamin-D-Supplementierung im Blut. Die Autoren der Studie fassten zusammen, dass die Ergebnisse für eine allgemeine Erhöhung der anzustrebenden Blutkonzentration auf 75 bis 87,5 nmol 25(OH)D/l spräche.
Mangelversorgung mit Vitamin D
Eine optimale Versorgung mit dem Sonnen-Vitamin verringert das Mortalitätsrisiko. Nach den Auswertungen verschiedener jüngster Studien (wie u.a. Prevention First) scheint mehr als die Hälfte der mitteleuropäischen Bevölkerung jedoch einen bedeutsamen Vitamin-D-Mangel aufzuweisen. Die Versorgung des menschlichen Organismus mit Vitamin D (Cholecalciferol) erfolgt im Wesentlichen über die Neubildung in der Haut aus 7-Dehydro-Cholesterol. Hierzu benötigt der Körper UV-Strahlung des Sonnenlichts, insbesondere UVB-Licht mit einer Wellenlänge von 290-315 nm. Zwischen Oktober und März können die benötigten UVB-Strahlen jedoch nicht durch die Atmosphäre dringen. Die Folge ist eine klinische Vitamin-D-Unterversorgung in weiten Teilen der Bevölkerung Europas.
Quelle: Zittermann A. et al.: Vitamin D deficiency and mortality risk in the general population: a meta-analysis of prospective cohort studies. The American Journal of Clinical Nutrition 2012; 95(1):91-100.
Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Mortalität