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Rotklee

Rotklee (Trifolium pratense): Reiche Quelle an Isoflavonen

Rotklee (Trifolium pratense) ist eine Pflanze, die in Europa und Asien wild wächst, durch Einführung mittlerweile aber auch in Nordamerika wild zu finden ist. Rotklee wird seit Jahrhunderten als Naturheilmittel eingesetzt. Seine Wirksamkeit ist heute für verschiedene medizinische Indikationen durch klinische Studien belegt. Die wichtigste Anwendung des Rotklees ist der hormonelle Ausgleich bei Wechseljahrsbeschwerden basierend auf den enthaltenen Isoflavonen, so genannte Phytoöstrogene. Isoflavone, eine Untergruppe der Flavonoide, gehören zur Gruppe von Substanzen, die Östrogenrezeptoren anregen, so das hormonelle Gleichgewicht unterstützen und daher als Phytoöstrogene (pflanzliche Östrogene) bezeichnet werden. Das Besondere an Rotklee: Es besitzt sehr hohe Konzentrationen der Isoflavone Genistein und Daidzein sowie Biochanin A und Formononetin. Neben der Linderung klimakterischer Beschwerden unterstützt Rotklee zudem das Herz-Kreislauf-System und fördert den Erhalt der Knochendichte bei Frauen in der Menopause. Isoflavone besitzen antimikrobielle, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften und vermögen die Cholesterinwerte zu senken. Rotklee-Produkte stellen eine natürliche Behandlungsmöglichkeit bei Wechseljahrsbeschwerden und eine adäquate Alternative für nebenwirkungsreiche Hormonpräparate dar.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Wechseljahrsbeschwerden
• Osteoporose (Prävention)
• Herz-Kreislauf-Schutz

Wechseljahrsbeschwerden
Gegen starke Wechseljahrsbeschwerden verordneten viele Ärzte vor einigen Jahren standardmäßig eine Hormonersatztherapie. Diese Therapieform ging jedoch mit einem starken Wachstum der Krebsrate für Brust- und Eierstockkrebs sowie für Thrombosen, Herzkrankheiten und Schlaganfällen einher. Auf der Suche nach unschädlicheren Optionen wie Phytohormonen wurden die pflanzlichen Isoflavone z.B. aus Rotklee, Soja und Prueria entdeckt. Durch Studien belegt ist die deutliche Besserung des Allgemeinbefindens und eine Reduzierung der Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen infolge der Rotklee-Einnahme.

Osteoporose (Prävention)
Ebenfalls auf den “hormonellen“ Wirkungen der Isoflavone basiert die Erhaltung der Knochendichte vor und während der Wechseljahre. Während des Klimakteriums steigt das Risiko für die Entwicklung von Osteoporose (Knochenschwund) naturgemäß an. Klinische Studien zeigen jedoch, dass Rotklee den Verlust der Knochensubstanz und –struktur und damit die einhergehende Anfälligkeit für Knochenbrüche signifikant verringert.

Herz-Kreislauf-Schutz
Rotklee trägt mehrfach zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei: Die enthaltenen Isoflavone führen laut klinischen Studien mit Frauen in der Prä- und Postmenopause zu einem Anstieg des „guten“ High-Density-Lipoprotein(HDL)-Cholesterin und senken das „unerwünschte“ Low-Density(LDL)-Cholesterin. Andere Studien ergaben, dass Frauen, die während der Menopause Rotklee ergänzten, über flexiblere, stärkere, besser funktionierende Gefäße verfügten, einem wichtigen Schutzfaktor gegen Herz- und Gefäßerkrankungen. Rotklee verbessert zudem den Blutfluss und wirkt auf natürliche Weise der Thrombozyten-Aggregation (Blutgerinnsel-Bildung) entgegen.

Wirkstoffe

Die wichtigsten Inhaltstoffe des Rotklees sind die Isoflavone (Phytoöstrogene).
Zudem wirken ätherische Öle, Gerbstoffe, Glycoside und phenolische Substanzen synergistisch. Die Isoflavone Genistein, Daidzein, Formononetin und Biochanin A gehören als Phytoöstrogene zu den sekundäre Pflanzenstoffen.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Rotklee wird als Rotklee-Extrakt in Form von Kapseln und in Mengen von mehreren hundert Milligramm ergänzt.

Gegenanzeigen
• Rotklee-Produkte werden nicht empfohlen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Allergie auf Rotklee.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Einnahmehinweis
• Forscher fanden heraus, dass die Kombination aus Rotklee und Pueraria besonders effektiv ist.
• Die Einnahme von Rotklee sollte möglichst zu einer Mahlzeit erfolgen.

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Rotklee

Rotklee-Artikel auf Vitaminwiki.net