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Omega-3-Fettsäuren hemmen das Tumorwachstum bei Prostatakrebs

Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl nehmen Einfluss auf das Teilungsverhalten von Prostatazellen und können die Weiterentwicklung bei bestehendem Prostatakrebs bremsen.

Eine Ergänzung mit Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl in Kombination mit einer fettreduzierten Ernährung bremst die Teilung von Prostata-Tumorzellen. Dieses Ergebnis ging aus einer vergleichsweise unkonventionellen klinischen Studie US-amerikanischer Wissenschaftler hervor.

Das Forscherteam um Dr. William Aronson vom Department of Urology an der School of Medicine der University of California (Los Angeles) untersuchte in einer klinischen Studie, inwieweit die Ergänzung mit Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl kombiniert mit einer fettreduzierten Ernährungsweise Einfluss auf das Teilungsverhalten der Tumorzellen bei Prostatkrebs hat.
Dass die Ernährungsweise sich auf die Entstehung und das Wachstum vieler Krebsarten günstig auswirkt, ist seit Langem Thema in der Onkologie. Wie die in der Online-Ausgabe des Fachmagazins Cancer Prevention Research vom 25. Oktober 2011 veröffentlichte Untersuchung zeigte, kann die Ernährung auch bei bestehendem Krebs der männlichen Vorsteherdrüse Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen. Weiterlesen

Soja hemmt Fortschreiten von Prostatakrebs

Soja liefert wertvolle Isoflavone, pflanzliche Moleküle, die zu den Flavonoiden zählen. Als Phytoöstrogene können Isoflavone das Wachstum von hormonabhängigen (androgenabhängigen) Prostatazellen hemmen. Deutschland gehört zu den Ländern, in denen relativ viele Männer an Prostatakrebs erkranken. Mit 67.600 Neuerkrankungen im Jahr ist Prostatakrebs bei deutschen Männern mittlerweile die häufigste Krebsform (Stand: 2/2012).

Neue Studiendaten untermauern die bisherigen Erkenntnisse, dass Isoflavone aus Soja eine positive Wirkung bei Prostatatumor besitzen. Die protektiven Effekte von Soja bezüglich Prostatakrebs werden seit fast zwei Jahrzehnten untersucht. Zwei neue klinischen Studien, eine US-amerikanische sowie eine japanische Untersuchung, liefern neue Belege dafür, dass eine gezielte Soja-Zufuhr sowohl das Risiko für Prostatakrebs bei genetisch vorbelasteten Männern verringern kann als auch behandlungsunterstützend bei Patienten mit Prostatakrebs wirkt. Dabei zeigten sich die stärksten Effekte bei Patienten mit therapie-unempfindlichen Krebs sowie bei ansteigenden PSA-Werten.

Japanische Forscher untersuchten 158 Männer mit erhöhten PSA-Werten im Alter von 50 bis 75 Jahren. PSA, oder Prostata-spezifisches Antigen, ist ein Eiweißstoff, der mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs bzw. mit einem beschleunigten Tumorwachstum verbunden ist. Die männlichen Teilnehmer wurden in zwei Gruppen unterteilt. Die Hälfte der Probanden nahm täglich 60 Milligramm Isoflavone (aus Sojabohnen isoliert), die andere Hälfte ein entsprechendes Placebo-Präparat zu sich.
Nach Ablauf der 12-monatigen Studiendauer hatten 34 Prozent der Männer aus der Placebo-Gruppe Prostatakrebs entwickelt. In der Soja-Gruppe lag die Prostatakrebsrate hingegen bei 21 Prozent. Der Unterschied war bei den Männern über 65 Jahren ausgeprägter: In dieser Altersgruppe wiesen 57 Prozent der Placebo-Gruppe im Vergleich zu 28 Prozent der Männer, die eine Isoflavon-Ergänzung konsumiert hatten, Prostatakrebs auf.

In einer vom Hershey Krebsinstitut der Universität Pennsylvania durchgeführten Studie nahmen Prostatakrebspatienten, die nicht auf eine herkömmliche Behandlung angesprochen hatten, über 2 Jahre lang täglich drei Portionen Soja zu sich. Alle Männer hatten sich vorher bereits einer Bestrahlungstherapie sowie Operation unterzogen. Die Auswertung der Daten zeigte, das jeder zweite der Männer von der täglichen Soja-Aufnahme profitiert hatte.

Die Wissenschaftler erklären, dass Isoflavone aus Soja in der Lage sind, das Fortschreiten von Prostatakrebs zu hemmen indem sie das Wachstum von hormonabhängigen (androgenabhängigen) Prostatazellen hemmen. Dies würde auch erklären, warum bei asiatischen Männern deutlich weniger Prostatatumore auftreten als bei Männern in den westlichen Industrieländern.

Quellen:

  • Joshi M, Agostino NM, Gingrich R, et al. Effects of commercially available soy products on PSA in androgen-deprivation-naïve and castration-resistant prostate cancer. South Med J, Nov 2011;104(11):736-40
  • Miyanaga N, Akaza H, Hinotsu S, Fujioka T, Naito S, Namiki M, Takahashi S, Hirao Y, Horie S, et al. A prostate cancer chemoprevention study: An investigative randomized control study using purified isoflavones in men with rising PSA. Cancer Sci. 2011.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zur Prostatakrebs

Granatapfel bremst Prostatakrebs

Prostatakrebs-Patienten können offenbar ihren PSA-Wert wesentlich länger stabil halten, wenn sie täglich ein Glas Granatapfelsaft trinken. In einer US-Studie verlängerte das Getränk den Zeitraum, in dem sich der Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) verdoppelte, um 39 Monate auf die vierfache Zeit. Der PSA-Wert gilt als der wichtigste Verlaufsindikator bei Prostatakrebs. Je langsamer der PSA-Wert steigt, desto besser die Prognose und Lebenserwartung. Alle Patienten der Studie hatten trotz vorheriger Operation oder Bestrahlung wieder steigende PSA-Werte, was ein Fortschreiten der Krankheit bedeutet. Während vor dem Verzehr des Granatapfelsafts die durchschnittliche Verdoppelungszeit des PSA-Wertes bei etwa 15 Monaten lag, verlängerte der tägliche Konsum von einem Glas Granatapfelsaft die Spanne auf 54 Monate, berichtete im Juli 2006 das Team um Allan Pantuck von der University of California in Los Angeles im Journal “Clinical Cancer Research”. Dies sei zwar keine Heilung, der Saft habe aber offenbar großen EinFluss auf das Tumorwachstum, betont Studienleiter Pantuck. Ähnliche Effekte konnten bereits in zahlreichen früheren Studien nachgewiesen werden, doch dies war die erste Phase-II-Studie, die die krebshemmende Wirkung sehr eindrucksvoll an Krebskranken aufzeigte. Das Getränk schlug bei über 80 Prozent der 48 Teilnehmer an.

Die Synergie von antioxidativen, antientzündlichen und antiöstrogenen Inhaltsstoffen

Als erster erkannte der israelische Arzt und Wissenschaftler Dr. Ephraim Lansky die besondere Wirkung des Granatapfels bei Prostatakrebs. In zahlreichen Forschungsarbeiten hat er die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf dieses Thema gelenkt. Lansky konnte auch nachweisen, dass es nicht um einzelne chemische Verbindungen im Granatapfel geht, sondern vielmehr um das Zusammenspiel und die gegenseitige Verstärkung (Synergie) der Gesamtheit der Inhaltsstoffe mit antioxidativer, antientzündlicher und antiöstrogener Wirkung. Aus diesem Grund rät er auch davon ab, auf einen Inhaltsstoff standardisierte Präparate (z. B. 40% Ellagsäure) aus Samen und Schale zu verwenden. Für diese Präparate wurden nie die besonderen Wirkungen des Granatapfelsaftes nachgewiesen.

Der Granatapfel kann vor Brustkrebs schützen

Im Rahmen eines größeren Forschungsprojekts (Kim, Lansky und Kollegen, 2002) zeigte sich, dass die die Polyphenole aus dem Saft auch eine antiöstrogene Wirkung haben. Dieser Effekt war am deutlichsten in seiner fermentierten Form. Und es zeigte sich auch, dass der Granatapfel in der Lage ist, das Schlüsselenzym Aromatase zu blockieren und so die Östrogensynthese im Fettgewebe zu senken. Neben der antioxidativen Wirkung der Polyphenole waren es die antiöstrogene Wirkung, die sich so wirkungsvoll gegen Brustkrebs erwies. Der Granatapfel wirkt sowohl als schwaches pflanzliches Östrogen und lindert dadurch Wechseljahresbeschwerden als auch antiöstrogen und schützt so vor Brustkrebs.

Überzeugende Studienlage

Zum Granatapfel sind in den letzten Jahren über 150 positive wissenschaftliche Studien in anerkannten Fachzeitschriften veröffentlicht worden. Danach bekämpft der Granatapfelsaft Herz-Kreislauf-Erkrankungen und senkt den Blutdruck. In einer kontrollierten Doppel-Blind Studie an 45 Teilnehmern mit Koronarer Herzkrankheit konnte z. B. bereits nach 3 Monaten eine um 17% verbesserte Durchblutung des Herzmuskels festgestellt werden. Die Zahl der Angina-Pectoris-Anfälle halbierte sich. Der Saft hat auch eine anti-entzündliche Wirkung, was insbesondere Gelenkbeschwerden bei Arthritis lindern kann. Er kann wirkungsvoll die Entwicklung von Alzheimer-Demenz hemmen und – wenn die Mutter in der Schwangerschaft Granatapfelsaft trinkt – schützt er Neugeborene vor Gehirnschäden. Kein Wunder, dass im Osten der Granatapfel seit Jahrtausenden als Symbol der Unsterblichkeit und Fruchtbarkeit gilt und bis zum Mittelalter auch das Wappenzeichen zahlreicher Ärzteschaften in ganz Europa war.

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zum Granatapfel