Beschreibung
Die Aloe Vera, oder Aloe genannt, ist eine vielseitige (Heil-)Pflanze, die aufgrund ihrer stimulierenden Eigenschaften auf das Immunsystem, die Haut, den Darm und die Gelenke geschätzt wird. Die Aloe Vera ist aufgrund dessen seit mehreren tausend Jahren unter den Bezeichnungen „Lebenselixier“ (aus dem russischen), „Stummer Heiler“ (aus dem amerikanischen) und im alten Ägypten als „Pflanze der Unsterblichkeit“ bekannt.
Bei ihrer Verwendung kann unterschieden werden zwischen Reiner Aloe, das ist das bräunliche Blattharz, das in der Blattrinde und dem Blattgrün enthalten ist (enthält Aloin) und dem transparenten Aloe Vera Gel, das dem Blattinneren entstammt (ohne Aloin).
Anwendungsbereiche und Wirkungen
Aloe Vera wird sowohl zur Vitalisierung und allgemeinen Erhaltung der Gesundheit als auch therapeutisch eingesetzt.
Anwendungsbereiche
Innerlich (oral):
• Immunstärkung bei immunschwächenden Erkrankungen
• Beschleunigung des Heiligungsprozesses bei Wunden und Verletzungen
• Beschleunigung der Zellregeneration nach Operationen
• Erweiterung der feinen Gefäße und Verbesserung der Durchblutung
• Energiemobilisierung und Anregung des Stoffwechsels
• Steigerung des Wohlbefindens bei älteren Menschen
• Senkung des Blutzuckerspiegels (Arabin), unterstützend bei nicht-insulinabhängigem Diabetes mellitus
• Regeneration und Beruhigung bei Allergien, Hauterkrankungen, Asthma
• Schmerzminderung
• Unterstützung bei Darmträgheit, Obstipation, Verdauungsbeschwerden
Äußerlich:
Beispiele:
• Gurgeln bei Halsbeschwerden
• Massieren betroffener Hautstelle bei Anzeichen von Lippen-Herpes
• Einreiben von Kratzern, Schnittwunden und anderen Verletzungen
• Einreiben bei Allergien
• zur Regeneration, Beruhigung von Hautirritationen (z.B. bei Hauterkrankungen)
Wirkungen
Aloe Vera
• stimuliert die Aktivität der Immunzellen Makrophagen, Monozyten, Antikörper und T-Killerzellen.
• unterstützt die Bildung von Kollagen für Gefäße, Sehnen, Gelenke, Knorpel und Knochen.
• hat antivirale, antibakterielle und fungizide Eigenschaften. Es schützt vor Viren, Bakterien und Pilzen (auch dem Candida-Pilz).
• fördert die Bildung von Gelenkschmiere und beugt dadurch arthritischen Gelenkerkrankungen vor bzw. lindert die Beschwerden.
• verbessert die Energiemobilisierung.
• aktiviert den Stoffwechsel.
• unterstützt die natürlichen Bakterienflora des Darmtraktes und erhöht die Abwehr vor Bakterien- und Pilzbefall.
Wirkstoffe
Das Mark der Aloe Vera ist reich an wertgebenden Inhaltsstoffen, von denen bislang 230 Substanzen identifiziert sind. Eine der physiologisch interessantesten ist das Acemannan.
Acemannan ist eine langkettige Zuckerverbindung (Mucopolysaccharid), die bis zum Beginn der Pubertät selbst vom Körper gebildet werden kann und danach mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Acemannan besitzt die Fähigkeit, bis in die Zellmembran vorzudringen.
Weitere relevante Wirkstoffe
– verschiedene Enzyme: Lipase, Amylase, Creatine, Phosphokinase u.a.
– essentielle Fettsäuren
– Saponine (= Kohlenhydrate mit entgiftenden und entzündungslindernden, antiseptischen Effekten)
– weitere Mucopoly- und Mucomonosaccharide
– Aminosäuren
– Mineralstoffe: Calcium, Phosphor, Kalium Eisen, Natrium, Mangan, Zink, Magnesium, Kupfer, Chrom
– Vitamine: A, C, E, B1, B2, B12
– Anthraquinone (schmerzmindernd)
Zufuhrempfehlungen und Hinweise
Zufuhrempfehlung
Die Einnahme der Aloe Vera kann in Form von Kapseln oder als Saft passieren. Der Saft dient sowohl zur äußeren als auch inneren Anwendung.
Gegenanzeigen
Schwangere und Stillende sollten auf die Einnahme Aloe Vera-haltiger Produkte grundsätzlich verzichten.
Literaturquellen
1. Bunyapraphatsara N; Yongchaiyudha S; Rungpitarasangsi V; et al.: Anti-diabetic activity of Aloe vera L. juice. II. Clinical trial in diabetes mellitus patients in combination with glibenclamide. Phytomedicine 3(3):245-248, (1996).
2. Delvenne V; Goldman S; De Maertelaer V; Lotstra F: Brain glucose meta¬bolism in eating disorders assessed by positron emission tomography. Int J Eat Disord 25(l):29-37, (1999).
3. Deal CL; Moskowitz RW: Nutraceuticals as therapeutic agents in oste¬oarthritis. The role of glucosamine, chondroitin sulfate and collagen hydrolysate. Rheum Dis Clin North Am 25(2):379-395.
4. Flögel M; Laue G; Gornik I; Macek B: Fucosylation and galactosylation of IgG heavy chains differ between acute and remission phases of juvenile chronic arthritis. Clin Chem Lab Med 36(2):99-102, (1998).
5. Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, 5. Auflage, Springer Verlag, (1995).
6. Hoshino T; Hayashi T; Hayashi K; et al.: An antivirally active sulfated Polysaccharide from Sargassum horneri (Turner) C. AGARDH. Biol Pharm Bull 21 (7):730-734, (1998).
7. Kameneva M. et al: Survival in a rat model of lethal hemorrhagic shock is prolonged following resuscitation with a small volume of a solution containing a drag-reducing polymer derived from Aloe vera, Shock. 22:151-156 (2004).
8. Kemp MC, et al. In-vitro evaluation of the antiviral effects of acemannan on the replication and pathogenesis of HIV-1 and other enveloped viruses: Modification of the processing of glycoprotein precursors. Antiviral Res 13(Suppl. 1): 83, (1990).
9. Matthies H; Schroeder H; Smalla KH; Krug M: Enhancement of gluta-mate release by L-fucose changes effects of glutamate reeeptor antagonists on long-term potentiation in the rat hippocampus. Learn Mem 7(4):227-234, (2000).
10. Setnikar I; Cereda R; Pacini MA; Revel L: Antireactive properties of glu¬cosamine sulfate. Arzneimittelforschung 41:157-161, (1991).
11. Sheets MA, et al. Studies of the effect of acemannan on retrovirus infections: Clinical stabilization of feline leukemia virus-infected cats. Mol Biother 3: 41–45, (1991).
12. Tomana M; Schronhenloher RE; Reveille JD; et al.: Abnormal galactosy¬lation of serum IgG in patients with systemic lupus erythematosus and members of families with high frequency of autoimmune diseases. Rheu¬matol Int 12(5): 191-194, (1992).
Weiterführende Quellen: