Eine täglich erfolgende Ergänzung mit Magnesium führt zu einer klinisch signifikanten Senkung des Blutdrucks. Das ist das Ergebnis einer britischen Meta-Studie, die die Daten von 22 Erhebungen und insgesamt 1.173 Teilnehmern zur Wirksamkeit des Minerals auswertete.
Die von Lindsay Kass und seinem Forschungsteam analysierten Studiendaten zur Magnesium-Ergänzung umfassten tägliche Dosen zwischen 120 und 973 Milligramm Magnesium bei einer Dauer von drei bis 24 Wochen. Die Auswertungen ergaben, dass eine Nahrungsergänzung mit 370 Milligramm Magnesium pro Tag eine Senkung des systolischen Blutdrucks von 3 bis 4 mmHg und des diastolischen Blutdrucks um 2 bis 3 mmHg bewirkte.
“Eine Magnesium-Supplementierung scheint zu einer deutlichen Reduktion des Blutdrucks zu führen – eine bemerkenswerte Wirkung, die in prospektiven randomisierten Studien weiter untersucht werden muss”, schreibt das Forschungsteam unter Lindsay Kass.
Die Resultate der aktuellen Studie untermauern die Ergebnisse einer jüngst im American Journal of Clinical Nutrition publizierten Übersichts-Untersuchung des Karolinska Instituts in Stockholm, Schweden, die die Wirksamkeit von Magnesium zur Minderung des Schlaganfall-Risikos um 9 Prozent, bei jeder Erhöhung der Magnesiumzufuhr um 100 Milligramm pro Tag, nachwies.
Der systolische Wert gibt den Blutdruck während des Zusammenziehens des Herzmuskels an, wenn das Blut durch den Körper gepumpt wird; der diastolische Wert definiert den Zeitraum der Entspannung des Herzens, wenn neues Blut hinein fließt. Eine Auswertung pharmazeutischer Studien zeigte, dass bereits eine Senkung des systolischen Blutdrucks zwischen 0,8 und 2 mm Hg “klinisch signifikante Effekte auf die Inzidenz (Auftretenswahrscheinlichkeit) der koronaren Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und Schlaganfall hat“. Von Bluthochdruck, der Hypertonie, spricht man bei einem systolischen Wert über 140 und einem diastolischen Wert über 90 mmHg. Hypertonie zählt zu den stärksten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die Todesursache für 50 Prozent aller Todesfälle in Europa.
Magnesiumversorgung – so wichtig und noch immer unzureichend
Die Magnesiumversorgung in Deutschland gilt nach wie vor weiterhin als unzureichend: Jeder zweite Bundesbürger nimmt weniger als die empfohlene Tagesdosis für Magnesium (320 mg pro Tag für Frauen und 420 mg pro Tag für Männer) auf. Bei den folgenden Gruppen von Menschen ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch, dass eine Unterversorgung resp. ein zusätzlicher Bedarf an Magnesium besteht: Schwangere, Sportler, die einen hohen Magnesiumverlust durch Schweiß aufweisen, Diabetiker, die über den Urin verstärkt Magnesium ausscheiden, Herzkranke Personen, Alkoholiker und Senioren, die mehrheitlich zu wenig Flüssigkeit den Tag über aufnehmen. Zudem löst die Einnahme vieler Arzneimittel einen Mehrbedarf an Magnesium aus. Grundsätzlich gilt die Empfehlung, sich beim Vorliegen chronischer, behandlungsbedürftiger Erkrankungen mit dem behandelnden Arzt über eine möglicherweise angezeigte Magnesium-Supplementierung zu besprechen.
Quellen:
- Kass L. et al. Effect of magnesium supplementation on blood pressure: a meta-analysis. European Journal of Clinical Nutrition. Published online February 2012.
- Larsson S. C. et al. Dietary magnesium intake and risk of stroke: a meta-analysis of prospective studies. Am J Clin Nutr. Published online December 2011.
Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Magnesium