Krill-Öl: Was ist dran an der „neuen Generation Omega-3-Fettsäuren“

 Antarktische Krill (Euphausia superba)

Antarktische Krill (Euphausia superba)

Krill (wörtlich „Walnahrung“) ist der Oberbegriff für eine bestimmte Gattung der Krustentiere, den Euphausiden. Das so genannte Krill-Öl wird aus dem Antarktischen Krill (Euphausia superba), einer der bekanntesten Kleinkrebsarten, gewonnen. Mit geschätzten 400 bis 700 Millionen Tonnen Biomasse gilt der rot-orangefarbene Krill als die massemäßig am stärksten vertretene Tiergattung der Erde. Die herausragende Bedeutung von Krill-Öl bürgt sein besonderer Verbund aus

• Omega-3-Fettsäuren,

• Phospholipiden und

• hochaktiven Antioxidantien.

Extrahiertes Krill-Öl besitzt einen hochwertigen Verbund aus Omega-3-Fettsäuren, die an so genannte Phospholipide gebunden sind, sowie einen effektiven Antioxidantienkomplex aus Carotinoiden und Vitaminen. Insbesondere der aus Rotalgen stammende Farbstoff Astaxanthin der Krustentiere ist als hochpotenter Zellschutzstoff in die Anti-Aging-Forschung eingegangen. Krill-Öl besitzt durch diese regelrechte „antioxidative Schutzarmada“ in sich einen außergewöhnlich hohen Eigenschutz der naturgemäß oxidationsanfälligen Omega-3-Fettsäuren, den herkömmliches Fischöl nicht bietet. Omega-3-Fettsäuren sind naturgemäß durch ihr hoch ungesättigtes Fettprofil außerordentlich empfindlich gegenüber zerstörenden Oxidationsprozessen und neigen daher schnell zum so genannten „Ranzigwerden“. Krill-Öl hingegen besitzt durch seinen eigenen antioxidativen Schutz eine deutlich höhere Haltbarkeit als Fischöl.

Chemische Zusammensetzung von Krill-Öl

Hochwertiges Krill-Öl liefert pro Gramm 300 mg Omega-3-Fettsäuren. Die im Krill-Öl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) liegen an Phospholipide (Lezithinbestandteile) und nicht wie in klassischem Fischöl an Triglyceride gebunden vor, was deutliche Vorteile für die Verträglichkeit mit sich bringt.

 

Durchschnittliche Zusammensetzung von Krill-Öl:

• Phospholipid-Omega-3-Komplex: 40 %
• Omega-3 Fettsäuren: 30 % davon EPA (Eicosapenthaensäure): 15 % DHA (Docosahexansäure): 9 %
• Omega-6 Fettsäuren: 2 %
• Ölsäure: 3 %
• Astaxanthin: 0,15 %

Omega-3-Fettsäuren

Die enorme Bedeutung der Omega-3-Fettsäuren im menschlichen Körper wurde mittlerweile hinreichend belegt – mehr als 9.000 klinische Studien wurden hierzu erhoben – und auch in der Bevölkerung sind Ihre Wirkungen bekannt. Dennoch weicht das angestrebte Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren in der Nahrung (1: 5) noch immer stark von der realen Verteilung (1:20) ab, da die durchschnittliche westeuropäische Ernährung zu wenig Omega-3- bzw. zu viel Omega-6-Fettsäuren liefert. Omega-3-Fettsäuren sind unersetzliche Bausteine der Zellwände. Im Komplex mit Phospholipiden dienen sie der Stabilisierung und Flexibilität (Fließfähigkeit) der Zellwände und ermöglichen so essentielle Zellfunktionen.

Phospholipide

Phospholipide umfassen eine Gruppe verschiedener zusammengesetzter Lipide (Fette) und sind strukturgebender Bestandteil jeder menschlichen Körperzelle. Phospholipide kleiden die Zellwände (Zellmembranen) aus und ermöglichen so die Kommunikation der Zellen untereinander was z. B. die Grundlage aller vom Zentralen Nervensystem gesteuerten Funktionen darstellt. Besonders hoch konzentriert liegen Phospholipide im Nervensystem und im Gehirn vor, wo sie eine Schlüsselrolle für die Prozesse der Gehirn- und Nervenzellen einnehmen.

Sie ermöglichen

• die Bildung und den Erhalt der Vernetzung zwischen Gehirn- und Nervenzellen
• die Bildung von Botenstoffen im Nervensystem (Neurotransmittern)
• die Aufrechterhaltung der Zellmembran-Flexibilität

Im Krill-Öl enthaltene Phospholipide sind den im menschlichen zentralen Nervensystem (vor allem Gehirn) vorkommenden Phospholipiden in ihrer biochemischen Struktur hochgradig ähnlich. Da die Omega-3-Fettsäuren des Krill-Öls Komplexe mit Phospholipiden bilden, können diese besonders gut vom Körper umgesetzt werden.

Astaxanthin

Astaxanthin ist ein natürlicher Farbstoff, der zu den Carotinoiden (genauer Xantophyllen) gehört und für die rötliche bis orange Farbe von Krustentieren sowie das Orangerosa des Lachs verantwortlich ist. Seine enge Verwandtschaft mit Beta-Carotin und Lutein wird in seiner enorm hohen antioxidativen Kapazität deutlich. Astaxanthin ist ein hochpotenter Antioxidant, der aggressive Sauerstoffverbindungen (Freie Radikale) neutralisiert und dabei hundertfach stärker als die bereits potenten Antioxidantien Beta-Carotin, Alpha-Tocopherol (Vitamin E), Lycopin und Lutein agiert: Für Astaxanthin wurde in Studien die 6.000-fache antioxidative Kraft von Vitamin C und die 550-fache antioxidative Wirksamkeit von Vitamin E bestätigt. Astaxanthin gehört damit zu den stärksten der Wissenschaft derzeit bekannten Zellschutzstoffen. Da Astaxanthin die natürliche Pigmentierung der Haut steigert und den allgemeinen Hautschutz vor schädlicher UV-Strahlung und oxidativen Stress signifikant erhöht, wird es effektiv zur Prävention von UV-bedingter Zellschädigung und vorzeitigen Hautalterungsprozessen sowie zur Prophylaxe und Verminderung von Hyperpigmentierung (so genannte Altersflecken) eingesetzt.

Unterschiede zwischen Krill-Öl und konventionellem Fischöl

Wie oft beschrieben, ist Krill-Öl tatsächlich nachweislich leichter für den Körper zu verdauen als konventionelles Fischöl. Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren können zudem vom menschlichen Organismus besser resorbiert werden. Die Ursache liegt in der Bindung der Omega-3-Fettsäuren an Phospholipide wohingegen Omega-3-Fettsäuren in herkömmlichen Fischöl an Triglyceriden gebunden vorliegen. Triglyceride müssen im Gegensatz zu Phospholipiden erst zur Leber transportiert und hier modifiziert werden um weiter verstoffwechselt werden zu können. Die Omega-3-Fettsäuren des Krill-Öls können direkt ohne Umwege metabolisiert werden. Für Menschen mit einer gestörten Fettverdauung, beispielsweise durch Mangel eines Verdauungsenzyms der Bauchspeicheldrüse, bei Erkrankungen von Bauchspeicheldrüse oder Leber oder einem gestörten resp. fehlenden Gallenfluss ist Krill-Öl eine wertvolle Hilfe. Bei mangelhafter Fettverdauung oder ausgeprägten Fettresorptions-Störungen ist Krill-Öl tatsächlich eine bedeutsame Möglichkeit die Versorgung mit den essentiellen Omega-3-Fettsäuren sicher und ohne Verdauungsstörungen und Unverträglichkeiten zu gewährleisten. Ein schöner Nebeneffekt ist zudem, dass mögliches unangenehmes Aufstoßen oder fischiger Nachgeschmack, der manchmal beim Verzehr von Fisch-Öl auffällt, bei Krill-Öl aufgrund seiner Zusammensetzung entfällt.

Wirkungen und Einsatzbereiche

Ausgewählte in klinischen Studien bestätigte Wirkungen von Krill-Öl:

• Verbesserung kognitiver Fähigkeiten (Denk-, Lern-, Gedächtnis- und Konzentration)
• Antioxidative Wirksamkeit mit hundertfacher antioxidativer Kapazität von Vitamin A und Vitamin E
• Senkung erhöhter Cholesterin- und Triglyceridfettwerte (Blutfettwerte)
• Symptomverminderung beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) und Dysmenorrhoe
• Regulierung der Blutglukosewerte (Vorbeugend und behandlungsbegleitend bei Diabetes mellitus)
• Erhöhung des Eigenschutzes der Haut vor UV-Strahlung und oxidativen Stress
• Eindämmung von Entzündungsprozessen (anti-inflammatorische Wirksamkeit)
• Prophylaxe und Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen (z.B. Arteriosklerosen)
• Senkung von Blutdruckwerten und Verbesserung der Blutzirkulation bis in die kleinen Arterien und Arteriolen
• Verhinderung von Lernstörungen wie Dyslexie (Beeinträchtigung der Lesefähigkeit)
• Prophylaxe neurologischer Veränderungen, die Depressionen begünstigen
• Prophylaxe und Komplementärbehandlung von Hyperaktivitäts- und Konzentrationsstörungen (ADS, ADHS)
• Erhöhung der Stressresistenz durch Verbesserung des Netzwerks zwischen Nervenzellen
• Schutz der Körperzellen gegen Schäden durch Freie Sauerstoffradikale und Erhaltung der Zellmembranen
• Verminderung der Entstehung degenerativer Augenerkrankungen (z. B. AMD, Altersbedingte Makuladegeneration)
• Gesunde Entwicklung und Aufrechterhaltung der Funktionen des Nervensystem

Beschreibung ausgewählter Wirkungen

Wirkungen von Krill-Öl bei Dysmenorrhoe und dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) Dysmenorrhoe zeigt sich in sehr starken Krampfschmerzen während der Regelblutung, das Prämenstruelle Syndrom (PMS) tritt einige Tage vor Eintreten der Regelblutung auf und geht mit Unterleibsschmerzen, Brustschmerzen (Mastodynie), Übelkeit, Migräne, Erschöpfungszuständen und depressiven Verstimmungen einher. Als Ursachen für diese Beeinträchtigungen wird eine Kombination aus hormonellen und nutritiven (ernährungsbedingten) Komponenten diskutiert, wodurch entzündliche Prozesse im Organismus ausgelöst werden. Die essentiellen Omega-3-Fettsäuren des Krill-Öls greifen regulierend in diese Prozesse ein und senken die Entzündungsbereitschaft des Körpers. Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA reduzieren hierbei die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe, so genannter pro-inflammatorischer Prostaglandine, die aus der Arachidonsäure, einer entzündungssteigernden Omega-6-Fettsäure gebildet werden. Die Aufnahme von hochverfügbarem DHA und EPA verschiebt das Verhältnis in Richtung einer erhöhten Produktion von entzündungshemmenden Prostaglandinen aus Omega-3-Fettsäuren. Klinische Studie: In einer klinischen Studie wurden 70 weibliche Probanden auf zwei Gruppen aufgeteilt, wobei die Hälfte der Teilnehmer drei Monate lang täglich 1.000 mg Krill-Öl und die andere Hälfte 1.000 mg Fischöl (18 % EPA, 12 % DHA) einnahmen. Ergebnisse: Die Auswertungen des emotionalen und körperlichen Beschwerdebildes zeigten eine signifikante (P < 0,001) Verbesserung in beiden Gruppen im Verlauf der Supplementationsphase. Im Vergleich miteinander beobachteten die durchführenden Wissenschaftler, dass die Probanden der Krill-Öl-Supplementation weniger Beschwerden äußerten als die Frauen der Fischöl-Gruppe.

Wirkung von Krill-Öl als Entzündungshemmer

Krill-Öl hat sich bei einer Vielzahl von chronischen entzündlichen Erkrankungen wie den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (Arthritis, Arthrose), Schuppenflechte, Neurodermitis und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) komplementär-therapeutisch bewähren können. Die dauerhafte Einnahme von Schmerzmitteln bei chronisch Kranken kann in Kombination mit Krill-Öl signifikant reduziert werden. Klinische Studie: In einer Studie von Sampalis nahmen 90 Patienten, die an rheumatoider Arthritis, Osteoarthitis oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten, für 30 Tage entweder täglich 300 mg Krill-Öl oder ein entsprechendes Placebo ein. Als Messwert diente das C-reaktive Protein (CRP), ein Entzündungsparameter, der Auskunft über den Umfang der Entzündungsprozesse im Körper gibt, sowie ein subjektiv ausgefüllter Fragebogen zu den Beschwerden der Osteoarthritis. Der CRP wurde nach je 7, 14 und 30 Tagen gemessen. Ergebnisse: In der „Krill-Öl-Gruppe“ reduzierte sich der anfängliche CRP-Wert von durchschnittlich 2,49 mg/dl, nach 7 Tagen auf 2,01 mg/dl (19,3 %), nach 14 Tagen auf 1,75 mg/dl (29,7 %) und nach 30 Tagen auf 1,72 mg/dl ( 30,9 %). Die durchführenden Wissenschaftler der Studie bestätigten eine über Placebo-Effekte hinaus gehende signifikante Verringerung des Entzündungsmarkers CRP durch die tägliche Supplementation von 300 mg Krill-Öl.

Wirkung von Krill-Öl zur Senkung erhöhter Blutfettwerte

Die senkende Wirkung von Krill-Öl auf erhöhte Blutfettwerte, wie Gesamt-Cholesterin, LDL-Cholesterin, und Triglyceriden wurde in mehreren klinischen Studien ebenfalls belegt. Klinische Studie: Bunea et al. konnten eine signifikante Senkung der Triglycerid- (11-27%), LDL- (32%) und Gesamt-Cholesterinwerte im Blut durch eine gezielte Krill-Öl-Ergänzung nachweisen. Zudem wurde festgestellt, dass das günstige HDL-Cholesterin durch die Zufuhr von EPA und DHA leicht erhöht und das LDL-HDL-Verhältnis deutlich gebessert wurde.

Wirkung von Krill-Öl bei Kindern mit Lern- und Aufmerksamkeitsschwächen

Menschliche Gehirn- und Nervenzellen bestehen zu einem hohen Anteil aus Phospholipen und Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA). EPA und DHA spielen hierbei eine ganz zentrale Rolle beim Funktionieren des Neurotransmittersystems: Sie ermöglichen die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen. Liegt ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren vor, benötigt der Nervenimpuls (Reiz) ein Vielfaches mehr an Zeit und das Konzentrations- und Lernvermögen sind deutlich reduziert. Krill-Öl ist aufgrund der enthaltenen Phospholipide gleichzeitig eine gute Quelle für Cholin, das die Gedächtnisfunktion in hohem Maß steuert. Cholin ist am strukturellen Aufbau der Neuronen (Nervenzellen) involviert und ist ebenfalls nötig bei der Übertragung von Reizen zwischen den Nervenzellen. Omega-3-Fettsäuren tragen zudem zur Reduktion von bestehender Hyperaktivität von Kindern bei. Es wurde festgestellt, dass der zentrale Botenstoff Prostaglandin 1, der für die Reizweiterleitung zwischen den Nerven verantwortlich bei hyperaktiven Menschen in zu geringer Menge vorliegt.

Klinische Studien

1) Die so genannte “Durham-Studie”, eine Doppelblindstudie, testete den Einfluss von Krill-Öl auf die kognitive Leistungsfähigkeit von 6- bis 10-jährigen Schülern an 12 Grundschulen über eine Zeitspanne von sechs Monaten. Ergebnisse: Bei Kindern, die über mehrere Monate täglich Krill-Öl zugeführt hatten, konnte in der Verbesserung der Lesefertigkeiten ein zeitlicher Gewinn von 14 Monaten und beim Verbessern der Schreibfertigkeiten von sechs Monaten festgestellt werden.

2) Die in Adelaide in Australien erhobene „Adelaide Studie” untersuchte mehr als 130 Kinder im Alter zwischen 7 und12 Jahren zum Einfluss von Krill-Öl. Hauptaugenmerk der Studie wurde hierbei auf die Wirkung von Krill-Öl auf das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Sydrom (ADHS) gelegt, als Zweites wurde die kognitive Leistungsfähigkeit der Kinder näher besehen. Ergebnisse: Die kognitiven Probleme der untersuchten Kinder verminderten sich innerhalb von sechs Monaten um 25 %, es konnte ein Zugewinn im Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsvermögen beobachtet werden.

Aus einer umfassenden Reihe an ähnlich konzipierten Studien ziehen Wissenschaftler derzeit folgendesFazit: Die Symptome von ADHS und ADS (Defizite in der Aufmerksamkeit, Hyperaktivität) können durch Aufnahme von Krill-Öl signifikant verringert werden.

Ist der höhere Preis von Krill-Öl gerechtfertigt?

Betrachtet man Studien zur Wirksamkeit von Krill- sowie von klassischem Fisch-Öl zeigt sich der höhere Preis tatsächlich als gerechtfertigt. Krill-Öl scheint auf den ersten Blick zwar teurer als klassische Fischöle zu sein. Beim Vergleich der tatsächlich in den Zielorganen ankommenden Wirkstoffmengen gleicht sich dieser höhere Preis jedoch mehr als aus. Da die Resorptionsquote von Krill-Öl sowie der Einbau der aufgenommenen Omega-3-Fettsäuren von Krill-Öl in den Zielzellen gravierend höher ist, benötigt man bei Fischölprodukten im Normalfall höhere Dosierungen, um vergleichbare Effekte zu erzielen. Aufgrund der weiteren wertgebenden zellaktiven Stoffe, wie den Phospholipiden und dem Antioxidantienkomplex decken Krill-Öl-Produkte zudem ein breiteres Spektrum an Wirkungen ab. Um annähernd vergleichbare Effekte zu erzielen, müsste Fischöl mit weiteren Produkten kombiniert werden, was den letztendlichen Preis für eine ähnliche Wirksamkeit deutlich erhöht. Durch den höheren Absatz von Krill-Öl wird darüber hinaus der Überfischung der Kaltwasserfische entgegen gesteuert. Über lange Sicht scheint das derzeit die einzige Möglichkeit zu sein, starken Preissteigerungen in der Zukunft durch Mangel am Rohstoff Meeresfisch entgegen zu wirken.

Zufuhrempfehlung

Ausgehend von allen bisherigen Studien wird eine tägliche präventive Einnahme von 0,5 – 2,0 g Krill-Öl empfohlen. In der Komplementär-Behandlung sind unter therapeutischer Absprache auch höhere Aufnahmen sinnvoll.

Sicherheit

Die Unbedenklichkeit einer täglichen Aufnahme von Krill-Öl in der herkömmlichen Dosierung von bis zu mehreren Gramm wurde von der EFSA, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority) einschlägig bestätigt (Nr. EFSA-Q-2008-027). Als eine der günstigen Nebenwirkungen ist die blutverdünnende Eigenschaft von Krill-Öl zu bewerten. Werden blutverdünnende Medikamente eingenommen, ist dies zu berücksichtigen. Als renommiert und in einer Vielzahl an Studien geprüft gilt das patentierte Neptune Krill-Öl (NKO).

Ökologie: Stichwort Überfischung

Der Weltbestand an Krill wird auf 400 bis 700 Millionen Tonnen Biomasse geschätzt. Derzeit macht der Fang an Krill nur 10 % der zugelassenen Fangquote aus, die von der CAMLR (Convention on the Conservation of Antarctic Marine Living Resources) definiert wurde. Die CAMLR definiert Fanggebiete und begrenzt die zugehörigen Fangzahlen. Hiervon werden derzeit lediglich 1% zu Krill-Öl, das heißt, weniger als 1 Promille des Krillbestandes, verarbeitet.

Marktvielfalt und Kaufentscheidung

Wie beim Kauf jeglicher Nahrungsergänzungsmittel ist darauf zu achten, sehr günstige Ware zu meiden. Standardisierte Mengen der wertgebenden Inhaltsstoffe Phospholipide und Asthaxanthin sind bei Billigprodukten nicht gegeben. Stichproben-Analysen zeigten, dass bei diesen der reale Gehalt an Astaxanthin um bis zu 60 % unter der deklarierten Angabe liegt. Durch Zusatz von künstlichen Färbemitteln und der Rotfärbung der Gelatine-Kapseln wird dies häufig optisch ausgeglichen und der Verbraucher getäuscht. Nahrungsergänzungsmittel, die scharfen Kontrollen unterliegen, sind etwas teurer, erfüllen jedoch auch strikte Auflagen und bürgen damit für Sicherheit und Wirksamkeit.

Studienübersicht

Nachfolgend haben eine Übersicht ausgewählter anerkannter klinische Studien zu den Wirkungen von Krill-Öl und seiner Wirkstoffe zusammengestellt:

1. Sampalis F, Bunea R, Pelland MF, Kowalski O, Duguet N, Dupuis S.: Evaluation of the effects of Neptune Krill Oil on the management of premenstrual syndrome and dysmenorrhea. Altern Med Rev. 2003 May;8(2):171-9.

2. Bunea R, El Farrah K, Deutsch L.: Evaluation of the effects of Neptune Krill Oil on the clinical course of hyperlipidemia. Altern Med Rev. 2004 Dec;9(4):420-8.

3. Werner A, Havinga R, Kuipers F, Verkade HJ.: Treatment of EFA deficiency with dietary triglycerides or phospholipids in a murine model of extrahepatic cholestasis. Am J Physiol Gastrointest Liver Physiol. 2004 May;286(5):G822-32. Epub 2003 Dec 11.

4. Takaichi S, Matsui K, Nakamura M, Muramatsu M, Hanada S.: Fatty acids of astaxanthin esters in krill determined by mild mass spectrometry. Comp Biochem Physiol B Biochem Mol Biol. 2003 Oct;136(2):317-22.

5. Sampalis T.: Evaluation of the Effect of NKO on Biomarkers of Chronic Inflammation in vivo. JSS medical research, inc. June 9, 2004.

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8. Alexandra J. Richardson, DPhil, Paul Montgomery, DPhil, 2005: The Oxford-Durham Study: A Randomized, Controlled Trial of Dietary Supplementation With Fatty Acids in Children With Developmental Coordination Disorder. Journal of Nutrition, PEDIATRICS Vol. 115 No. 5 May 2005.

9. Sinn, Natalie PhD; Bryan, Janet PhD: Effect of Supplementation with Polyunsaturated Fatty Acids and Micronutrients on Learning and Behavior Problems Associated with Child ADHD. Journal of Developmental & Behavioral Pediatrics: April 2007 – Volume 28 – Issue 2 – pp 82-91 doi:

10.1097/01.DBP.0000267558.88457.a5. 10. D. G. Miller, I. Hampton: Biology and Ecology of the Antarctic Krill (“Euphausia superba” Dana), a review. In: BIOMASS Scientific Series. Bremerhaven 9.1989, S.1,66.

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23. Kurashige M, et al: Inhibition of oxidative injury of biological membranes by astaxanthin. Physiol Chem Phys Med NMR 1990;22:27–38.

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36. Lim, B. P., Nagao, A., Terao, J., Tanaka, K., Suzuki, T., and Takama, K. (1992) Antioxidant activity of xanthophylls on peroxyl radical-mediated phospholipid peroxidation. Biochim. Biophys. Acta, 1126:178-184.

Weitereführende Quellen:

Krill-Öl-Artikel auf Vitaminwiki.net

Krill-Öl Infos
Krillöl.net
Krillöl Erfahrungsberichte

 

 

 

 

 

Zur Wirkung und Funktion von NADH

NADH Coenzym 1 Strukturformel

NADH-Molekül (Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid-Hydrogen)

NADH steht für Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid-Hydrid und ist das aktive Coenzym von Vitamin B3 (Niacin). NADH ist in jeder menschlichen Körperzelle vorhanden und wird aufgrund seiner zentralen Bedeutung bei mehr als 100 verschiedenen enzymatischen Reaktionen als Coenzym 1 bezeichnet.

NADH ist insbesondere für die Energieerzeugung der Körperzellen notwendig. Als biologischer „Treibstoff“ steigert es die zelluläre Energieproduktion über die Erhöhung der ATP-Konzentration (Adenosintriphosphat). Gleichzeitig wird NADH zur körpereigenen Bildung der Neurotransmitter Dopamin, Adrenalin und Serotonin sowie dem Enzym Tyrosinhydroxylase (TH) benötigt.

Anwendungsbereiche von NADH

• Energiemobilisierung
• Unterstützung bei hohen geistigen und körperlichen Anforderungen
• Belastungssituationen und Nervosität
• klimakterische Beschwerden
• Schlafstörungen: NADH steuert den Schlafrhythmus über die Serotoninsynthese
• Erschöpfungszustände, Depressionen und Antriebslosigkeit
• Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS)
• Leberfunktionsstörungen
• Immunschwäche
• Jetlags: NADH vermindert die unangenehmen Begleiterscheinungen von Langstreckenflügen wie Schläfrigkeit und Unkonzentriertheit
• Schichtarbeit
• Erkrankungen im Nerven- und Neurotransmitter-Stoffwechsel, auch z.B. Morbus Parkinson und Alzheimer
• Antioxidant
• Förderung der Immunabwehr und Regeneration

Wirkungen von NADH

NADH als Energielieferant
NADH liefert Energie: Es transportiert Wasserstoff (Hydrogenium), der bei Stoffwechselprozessen freigesetzt wird und gebundene Energie enthält.

Verbesserung der Gehirnfunktionen
Gleichzeitig wird NADH zur körpereigenen Synthese der Neurotransmitter Dopamin, Adrenalin und Serotonin sowie dem Enzym Tyrosinhydroxylase (TH) benötigt.
Diese Nervenstoffe bestimmen das mentale Befinden, die nervliche Belastbarkeit sowie die kognitive Leistungsfähigkeit also das Konzentrations-, Gedächtnis- und Denkvermögen. Das Enzym Tyrosinhydroxylase (TH) dient dazu, Informationen zu speichern, und später wieder beliebig abrufen zu können. Die Leistungen des Gehirns werden verbessert, indem der Informationsfluss zwischen den Nervenzellen intensiviert wird. Steht den Nervenzellen zu wenig NADH zur Verfügung, sinkt die Konzentration der Neurotransmitter und die kognitiven Fähigkeiten wie z.B. das Gedächtnis lassen nach. NADH steuert zudem – über die Bildung des Neurotransmitters Serotonin, und damit auch Melatonin, – den Schlafrhythmus und die Schlafqualität.
Antioxidant und Abwehrstärkung
NADH besitzt antioxidative und immunsteigernde Effekte und aktiviert die Regeneration der Zellen.
NADH bei Morbus Parkinson
Bei Morbus Parkinson fehlt im Gehirn der Neurotransmitter (ein Botenstoff) Dopamin. Das Gehirn braucht diesen Stoff jedoch für die Bewegungskontrolle. Dopamin wird in speziellen Regionen des Gehirns gebildet. Es wird ständig produziert und abgebaut. Bei Morbus Parkinson ist die Produktion dieses Stoffes vermindert und der Körper weist nach relativ kurzer Zeit einen Mangel an Dopamin auf. In einer Studie mit 34 Parkinson-Patienten konnte bei allen Patienten eine Besserung der Beschwerden nach Gabe von NADH erzielt werden. Bei 61,7 % der Patienten verbesserten sich die Beschwerden um über 30 %. Zufuhrempfehlung
Die optimale Tagesdosis für NADH liegt bei 10-12 mg.

Literatur zu NADH
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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu NADH

NADH-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

 

Spirulina

Mikroalge Spirulina – Alle essenziellen Aminosäuren, essentielle Fettsäuren wie die Gamma-Linolen- und die Linolsäure, das „Anti-Aging-Enzym“ Superoxiddismutase und das Enzym Phycocyanin sind in der Süßwasseralge Spirulina enthalten.

Beschreibung

Spirulina, namentlich die “Spiralförmige”, ist eine mikroskopisch kleine Blaualge, die durch eine besonders günstige Nährstoffdichte und -vielfalt besticht. Obwohl die Wissenschaft mittlerweile 35 Spirulina-Arten kennt, ist Spirulina platensis durch ihre herausragende Zusammensetzung bei Wissenschaftlern die beliebteste Art der Spirulina-Algen.
Spirulina zählt zu den ältesten Lebensmitteln sowie den nährstoffdichtesten Pflanzen der Welt und wurde von vielen Völkern, wie z.B. den Azteken, als Nahrungsmittel zur Nährstoffdeckung verzehrt. Weit über die Hälfte der Alge, 62 %, bestehen aus hochwertigem Eiweiß mit allen neun lebensnotwenigen Aminosäuren sowie Vitaminen, Mineralstoffen und Pflanzenstoffen. Spirulina wirkt immunstärkend und hat verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen in der Prävention und ergänzenden Therapie. Spirulina wird unter anderem auch zur Entgiftung, Schwermetallausleitung sowie von Leistungssportlern zur Stärkung des gesamten Organismus verwendet.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Nährstoffversorgung
• Entgiftung und Zellschutz
• Immunstärkung (auch bei Antibiotika-Behandlungen)
• antibakterielle und antivirale Wirkungen
• Allergien
• Anti-Aging-Wirkungen
• Senkung der Blutfettwerte
• Arteriosklerose
• Krebshemmung
• Hemmung der Blutgerinnung
• Entzündungsvorgänge im Körper


Nährstoffversorgung

Spirulina ist eine reiche Quelle an Proteinen und anderen Nährstoffen. Spirulina wurde traditionell als Nahrungsergänzung von Menschen genutzt, die nicht genügend Energie oder Nahrungseiweiß über ihre normale Ernährung aufnehmen konnten. Der große Vorteil im Vergleich zu anderen Pflanzen: Blaualgenzellen besitzen keine starre Zellwand aus Cellulose, sondern nur eine dünne Zellmembran. Hierdurch sind die Nährstoffe besonders leicht resorbierbar und besitzen eine hohe orale Bioverfügbarkeit. Die grüne Farbe erhalten Blaualgen durch das enthaltene Chlorophyll. Dies ist im Gegensatz zu Pflanzen nicht in den Chloroplasten, sondern direkt in der Zellmembran enthalten.
Spirulina enthält essentielle Fettsäuren wie die Gamma-Linolen- und die Linolsäure außerdem das „Anti-Aging-Enzym“ Superoxiddismutase, Mineralstoffe, Vitamine, Chlorophyll und das so genannte Phycocyanin.

Entgiftung und Zellschutz

Die so genannten Phytamine Chlorophyll, Phycocyanin und Spirulan besitzen entgiftende Fähigkeiten. Umweltschadstoffe, die sich im Fettgewebe angelagert haben, werden aus deren Depots geschleust und über die Nieren, die Leber und die Haut ausgeschieden. Spirulina wird auch zur Schwermetallausleitung z.B. für Cadmium oder Amalgan genutzt. Spirulina regt Reparaturprozesse am Erbgut (DNA) an und wirkt mehrfach zellschützend.

Immunstärkung (auch bei Antibiotika-Behandlungen)

Immunaktive Wirkstoffe wie das Phycocyanin stimulieren die blutbildenden Stammzellen im Körper und so die Synthese von roten und weißen Blutkörperchen, die wiederum die Bildung von Cytokinen (Zytokinen) und andern Immunzellen wie den Fresszellen (Makrophagen, Phagozyten) und Killerzellen vorantreiben. Cytokine sind kurzlebige kleine Eiweißstoffe, die von Zellen gebildet werden und als Regulatoren des Immunsystems wirken. Ihre Aktivität beeinflusst die Dauer und Intensität einer Immunantwort. Zu den Cytokinen gehören u.a. die Interferone, Interleukine und koloniestimulierende Faktoren. Spirulina stärkt gleichzeitig die Funktionen der wichtigen Immunorgane Thymusdrüse und Milz. Eine regelmäßig mehrmonatige Ergänzung mit Spirulina fördert außerdem das Wachstum der körpereigenen immun-aktiven Darmflora (wie z.B. Lactobacillus acidophilus), die durch Medikamenten- und speziell Antibiotika-Einnahmen zerstört werden.

Allergien

Spirulina, genauer der Inhaltstoff Phycocyanin, reduziert die Freisetzung von Histaminen aus den Mastzellen des Hautgewebes. Histamine sind so genannte Gewebshormone, die typische allergische Symptome wie Niesen, Augentränen, Nesselsucht und Gewebeschwellungen hervorrufen.

Senkung der Blutfettwerte
Die Ergänzung mit Spirulina kann die Blutfettwerte sowohl quantitativ als auch qualitativ verbessern. Währen die Konzentrationen von Gesamt-Cholesterin und LDL-Cholesterin signifikant zurückgehen, steigt das HDL-Cholesterin an.

Krebshemmung

Bislang wurden nur für Spirulina platensis tumorhemmende Wirkungen nachgewiesen. So genanntes Calciumspirulan aus Spirulina platensis hemmte in Studien das Eindringen von Tumorzellen durch die Zellmembranen.

Antibakterielle und antivirale Wirkungen

Der Extrakt von Spirulina platensis zeigt antimikrobielle Aktivität. Calciumspirulan sowie das sogenannte Allophycocyanin hemmen zudem die Vermehrung bestimmter Viren, wie dem Herpes-simplex-Virus.

Entzündungsvorgänge im Körper

Spirulina wirkt anti-inflammatorisch d.h. entzündungslindernd. Die in Spirulina enthaltene essentielle Omega-6-Fettsäure Gamma-Linolensäure wird im Körper zu entzündungshemmenden Prostaglandinen umgebaut. Spirulina zählt zu den ganz wenigen Pflanzen, die diese Omega-6-Fettsäure in beachtlicher Konzentration enthalten. Ein weiterer Stoff, auf den auch die schmerzlindernde, antiarthritische Wirkung von Spirulina zurückzuführen ist, ist der Stoff Phycocyanin.

Wirkstoffe

Durchschnittliche Zusammensetzung von Spirulina platensis:

Makronährstoffe:

Protein 65 –70 %
Kohlenhydrate 15 %
Fett 7 %
Mineralien 7 %
Ballaststoffe 3 %
Feuchtigkeit 3 %

Essentielle Aminosäuren
Isoleucin 4,l %
Leucin 5,8 %
Lysin 4,0 %
Methionin 2,2 %
Phenylalanin 4,0 %
Threonin 4,2 %
Tryptophan 1,1 %
Valin 6,0 %

Nicht-Essentielle Aminosäuren
Alanin 5,8 %
Arginin 6,0 %
Asparaginsäure
Cystin 0,7 %
Glutaminsäure 8,9 %
Glycin 3,5 %
Histidin 1,1 %
Prolin 3,0 %
Serin 4,0 %
Tyrosin 4,6 %

Mikronährstoffe:

Mineralstoffe
Calcium 8950 mg/kg
Phosphor 8940 mg/kg
Schwefel 6900 mg/kg
Eisen 980 mg/kg
Natrium 9000 mg/kg
Magnesium 3690 mg/kg
Mangan 38 mg/kg
Kupfer 5 mg/kg
Zink 30 mg/kg
Chrom l mg/kg
Kalium 16.000 mg/kg
Selen 140 mcg/kg

Vitamine
Biotin 250 mcg/kg
Vitamin B12 2000 mcg/kg
Pantothensäure 8 mg/kg
Folsäure 610 mcg/kg
Inositol 830 mg/kg
Vitamin B3 (Niacin) 146 mg/kg
Vitamin B6 7 mg/kg
Vitamin B2 35 mg/kg
Vitamin B1 21 mg/kg
Vitamin E 80 mg/kg
Vitamin D 120.000 lE/kg
Vitamin K 22 mg/kg

Phytopigmente (pflanzliche Farb- und Schutzstoffe)
Gesamt-Karotinoide (gelb und orange)4.700 mg/kg
Chlorophyll (grün) 11.900 mg/kg
Phytocyanin (blau) 49.500 mg/kg
Beta-Carotin 2.100 mg/kg
Andere Carotine 400 mg/kg
Zeaxanthin 800 mg/kg
Cryptoxanthin 100 mg/kg
Andere Xanthophyll-Pigmente 400 mg/kg

Andere Bestandteile
Nukleinsäuren 4,5 %
Gamma-Linolensäure 12.800 mg/kg
Linolensäure 9.000 mg/kgS.O.D.-Aktivität 1.100.000 lE/kg
Glycolipide 20.000 mg/kg
Polysaccharide 46.000 rag/kg

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Spirulina sollte in täglichen Mengen zwischen 3.000 bis 3.500 mg eingenommen werden.

Gegenanzeigen
Es sind keine Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen für Spirulina bekannt.

Einnahmehinweise
• Beim Kauf von Spirulina-Produkten sollte darauf geachtet werden, dass die Rohstoffe aus biologischem Anbau stammen.
• Damit die Vitalstoffspeicher gefüllt werden können, sollte Spirulina zumindest drei Monate lang am Stück ergänzt werden.

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Spirulina

Spirulina-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Vitamin C

Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen und Grapefruits enthalten in reifem Zustand unmittelbar nach der Ernte viel Vitamin C. Der Gehalt sinkt jedoch mit jedem Tag der Lagerhaltung.

Beschreibung

Das wasserlösliche Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, ist das wichtigste Antioxidans, das gleichzeitig innerhalb und außerhalb der Zelle aktiv ist. Ascorbinsäure ist aber auch für zahlreiche lebensnotwendige Körpervorgänge essentiell. Vitamin C ist an der Immunabwehr beteiligt, wichtig für den Aufbau von Bindegewebe und Knochensubstanz, den Hormon- und Neurotransmitter-Stoffwechsel, die Eisenaufnahme, die Folsäure-Aktivität (Zellbildung) und den Zellschutz.
Interessant: Lediglich Menschen, Menschenaffen und Meerschweinchen können Ascorbinsäure nicht selbst synthetisieren und sind auf die exogene Vitamin-C-Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Pflanzen und die meisten Tiere hingegen sind fähig, das Vitamin dank eines speziellen Enzyms aus Glucuronsäure selbst herzustellen. Ohne Vitamin-C-Zufuhr entsteht beim Menschen ein subklinischer Skorbut: Vitamin C-Mangel schwächt die gesamte Immunabwehr und steigert das Risiko, Krebs zu entwickeln sowie degenerative Erkrankungen zu entwickeln.

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Antioxidans
• Immunstärkung
• Bildung von Kollagen für Bindegewebe
• Aktivierung von Folsäure
• Bildung von Neurotransmittern
• Entgiftung
• Cholesterinabbau

Antioxidans

Vitamin C ist das wichtigste Antioxidans, das in flüssigen Bereichen außerhalb der Zelle wirksam ist. Vitamin C ist im Blut, in allen Körperflüssigkeiten und in der Zellflüssigkeit enthalten, wo es Zellen, Körpersubstanzen und die DNA vor der Oxidation durch freie Radikale schützt. Die antioxidative Wirksamkeit ist sowohl für die zelluläre als auch die humorale Immunabwehr wichtig. Vitamin C macht insbesondere toxische Sauerstoffradikale, wie Superoxide, Wasserstoffperoxid, Singulett-Sauerstoff sowie Hydroxyl- und Peroxylradikale unschädlich.

Immunstärkung

Vitamin C erhöht die Beweglichkeit und die Aktivität der Abwehrzellen, so dass diese schneller für immunologische Abwehrfunktionen bereitstehen. So steigert das Vitamin die Blutkonzentration an Interferon, das als Reaktion auf einen Virusinfekt gebildet wird.

Bildung von Kollagen für Bindegewebe

Vitamin C ist als Cofaktor zahlreicher Enzymsysteme essentiell z.B. bei der Kollagenbildung. Im kollagenen Binde- und Stützgewebe kommt es unter Mitwirkung von Vitamin C zur Bildung von Hydroxyprolin und Hydroxylysin. Diese beiden Bindegewebs-Eiweiße tragen zur Stabilisierung und Quervernetzung des Bindegewebes bei. Kollagen ist der Stabilität gebende Bestandteil verschiedener Körperteile wie Haut, Knochen, Knorpel, Sehnen und des Halteapparats der Zähne. Ascorbinsäure ist demzufolge für die Wundheilung, Narbenbildung und das Wachstum (Neubildung von Knochen, Knorpel und Zahnbein) unerlässlich.

Eisenstoffwechsel
Vitamin C verstärkt die Resorption und Verwertung von Eisen im Körper enorm. Das Vitamin hemmt die Komplexbildung von Eisen mit Phytaten (in Getreide, Mais, Reis sowie Vollkorn- und Sojaprodukten), Tanninen (in Kaffee und Tee) und Polyphenolen (in schwarzem Tee), welche die Eisenaufnahme hemmen. Indem Vitamin C deren Wirkung abschwächt, wird die Eisenaufnahme erhöht. Zudem stimuliert Vitamin C den Einbau in das Eisenspeicherprotein Ferritin und erhöht die Stabilität des so genannten Ferritin-Eisenkerns.

Bildung von Carnitin
Nur das gleichzeitige Vorhandensein von Vitamin C, Niacin und Vitamin B6 ermöglicht die Bildung von Carnitin. Carnitin ist eine vitaminähnliche Substanz, die die Energiebildung unterstützt. Ist nicht ausreichend Vitamin C vorliegend, geht der Carnitinspiegel zurück, die Energieproduktion kann sinken und es kann zu Muskelschwäche, Erschöpfungszuständen und bei einer gewünschten Gesichtsreduktion zu Stagnationen kommen.

Aktivierung von Folsäure
Vitamin C ist bei der Umwandlung von Folsäure in seine aktive Form als Tetrahydrofolsäure beteiligt und schützt das B-Vitamin vor oxidativen Schäden.

Entgiftung
Vitamin C wirkt aktivierend auf das entgiftende Enzymsystem der Leber, das das Blut reinigt und Giftstoffe unschädlich macht und ausscheidet.

Bildung von Neurotransmittern
Ascorbinsäure ist als Coenzym für eine Reihe von Hormonen zuständig. Neben der Synthese von Noradrenalin ist es auch für die Biosynthese von Adrenalin zuständig.

Anwendungsbereiche
• Gefäßschutz (Arteriosklerose)
• Eisenmangel
• Krebsprävention
• Abwehrstärkung
• Allergien
• Hämorrhoiden
• Knochenerkrankungen
• Katarakt, Glaukom, und Makula-Degeneration
• Wundheilung
• Zahnfleischschwund
• Entgiftung von Schwermetallen

Gefäßschutz (Arteriosklerose)
Vitamin C schützt die Gefäßinnenwände, das so genannte Endothel. Es ist damit wichtig für eine gesunde Gefäßfunktion, die Blutdruckregulierung und ein funktionierendes Herz-Kreislauf-System. Da es zudem die Ausscheidung von Cholesterin fördert und vor Oxidation des Cholesterins schützt, wirkt Vitamin C zweifach gefäßprotektiv.

Eisenmangel

Durch den resorptionsfördernden Einfluss unterstützt Vitamin C die Eisen-Supplementierung bei Eisenmangel resp. beugt klinischem Eisenmangel vor.

Krebsprävention

Durch seine zentrale Rolle im antioxidativen Schutzsystem und beim Schutz vor karzinogenen (krebsverursachenden Stoffen) senkt Vitamin C das Krebsrisiko bedeutsam. Im Besonderen konnte das für die Krebsarten des gesamten Verdauungstrakts und des Unterleibs nachgewiesen werden.

Abwehrstärkung
Zellen des Immunsystems besitzen etwa den 40-fachen Gehalt an Vitamin C im Gegensatz zu normalen Blutzellen.

Allergien, Asthma
Vitamin C besitzt eine Antihistamin-Wirkung. Es hat bei Asthma-Beschwerden, Lebensmittel-, Pollen- und anderen Allergien eine lindernde Wirkung.

Katarakt, Glaukom, und Makula-Degeneration

Augenerkrankungen im Alter sind degenerative Erkrankungen, deren Entstehung durch oxidativen Stress (freie Radikale) in großem Maße gefördert wird. Neben den Carotinoiden und Glutathion ist Vitamin C für den antioxidativen Schutz der Augen verantwortlich.

Entgiftung von Schwermetallen
Die Eigenschaft von Vitamin C, Stoffe zu binden und auszuscheiden, wird insbesondere bei akuten Schwermetallvergiftungen unterstützend eingesetzt.

Erhöhter Bedarf und Mangel

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
• Zufuhrmangel durch einseitige Ernährung, Reduktionsdiäten, Verzehr stark erhitzter oder lange gelagerter Nahrungsmittel (Vitamin C ist hitze-, licht- und sauerstoffempfindlich)
• hohe Stressbelastung, Leistungssport
• Zigaretten- und Alkoholkonsum
• Wachstumsphasen
• chronische Erkrankungen
• Immunschwäche
• Medikamenteneinnahme

Mangelsymptome
Der Name Ascorbinsäure leitet sich von der Vitamin C-Mangelerkrankung Skorbut ab, die durch Ascorbinsäure verhindert resp. geheilt werden kann. Dieser klinische Mangel an Vitamin C ist hierzulande höchst selten, aber auch latent zu geringe Aufnahmen haben ihre Folgen. Typische Symptome sind
• beeinträchtigte Bindegewebsbeildung
• Immunschwäche
• Infekt- und Stressanfälligkeit
• Leistungsschwäche, Müdigkeit, Abgespanntheit
• Hautveränderungen, raue Haut durch Ansammlung von Keratin in den Haarfollikeln
• Wundheilungsstörungen
• Zahnfleischbluten
• Allergieneigung


Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Eine allgemeine Prävention mit Vitamin C zwischen 200 und 1.000 mg wird allgemein empfohlen. Für therapeutische Zwecke (unter therapeutischer Empfehlung) kann sich die Zufuhr auf bis zu mehrere Gramm täglich steigern.

Gegenanzeigen/Überdosierung
Ein toxischer Effekt von Vitamin C ist nicht bekannt. Bei Megadosen von mehreren Gramm kann es zu Durchfall kommen. Die als sicher geltende tägliche Langzeit-Einnahme liegt bei 2.000 mg täglich.

Einnahmehinweis
In Kombination mit Bioflavonoiden wird Vitamin C besonders gut aufgenommen und verwertet.


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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Vitamin C

Vitamin-C-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Vitamin B12 (Cobalamin)

Vitamin B12 (Cobalamin) spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung der Erythrozyten (rote Blutkörperchen)

Beschreibung

Das B-Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ist für die Entstehung und Entwicklung der roten Blutkörperchen verantwortlich. Ebenso hat es eine Schlüsselbedeutung im Nervensystem und ist am Stoffwechsel von Eiweißstoffen, Aminosäuren und Nukleinsäuren beteiligt.
Obwohl Vitamin B12 im Gegensatz zu den anderen wasserlöslichen Vitaminen in der Leber über Jahre gespeichert werden kann, zählt der Vitamin-B-12-Mangel zu den häufigsten Vitamin-Mangel-Erkrankungen. Die Gründe hierfür liegen vor allem in der leichten Störanfälligkeit des komplexen Resorptionsvorgangs von Vitamin B12 in der Darmwand. Für die Aufnahme benötigt das Vitamin B12 nämlich einen bestimmten Eiweißstoff, den so genannten Intrinsic Factor. Menschen, die nicht genügend von dieser Substanz bilden können, leiden unter B12-Mangelerscheinungen. Regelmäßige Medikamenteneinnahmen sowie chronische Magenentzündungen behindern die Aufnahme von Vitamin B12. Bereits ein geringer Mangel jedoch kann zu starken Befindlichkeitsstörungen führen, da sowohl die Blutbildung (Sauerstofftransport) als auch das Nervensystem davon beeinflusst werden.

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Zellbildung und Wachstum
• Aufbau von Amino- und Nukleinsäuren
• Blutbildung
• Fettsäure-Stoffwechsel
• Aktivierung von Folsäure
• Aufbau der Nervenhüllen
• Unterstützung der Funktionsfähigkeit des Zentralen Nervensystems
• Zellteilung und -entwicklung (DNS-Bildung)
• Entgiftung des schädlichen Homocysteins

Zellbildung und Wachstum
Vitamin B12 ist wie auch Folsäure essentiell für alle Zellbildungs- und Zellreifungsprozesse. Zusammen mit Folsäure ist Vitamin B12 unentbehrlich für die Synthese von DNA, dem genetischen Erbmaterial, und damit für die Zellteilung.

Aktivierung von Folsäure
Cobalamin ist eng mit dem Folsäure-Stoffwechsel verknüpft. Zur Umwandlung von Folsäure in seine aktive Form ist Vitamin B12 nötig. Steht kein Cobalamin zur Verfügung, kommt es zu einem Mangel an „funktionsfähiger“ (aktiver) Folsäure. Dies erklärt die Gleichheit vieler Mangelsymptome der beiden B-Vitamine.

Aufbau von Nervenhüllen

Vitamin B12 wird für die Bildung der so genannten Myelinscheiden benötigt, welche nervliche Impulse im Körper weiterleiten. Obwohl das Vitamin nur eine indirekte Rolle im Reizweiterleitungs-Prozess spielt, hat sich die Ergänzung mit Vitamin B12 auch als wirksam bei der Linderung verschiedener Nervenerkrankungen bewährt. Auch neurologische Störungen bei Diabetikern und Alkoholikern (Taubheit oder Kribbeln in den Beinen) sind Anwendungsgebiete von Vitamin B12.

Anwendungsbereiche
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen
• Allergien
• Krebs
• psychische Störungen
• Störung des Nervensystems
• Verbesserung des Nervenstoffwechsels
• Steigerung von Appetit und Energie
• Perniziöse Anämie

Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Ein erhöhter Homocystein-Spiegel entsteht durch einen Mangel an Vitamin B12, B6 und Folsäure. Präventiv und therapeutisch können mit Vitamin B12-, B6- und Folsäure-Gaben
gute Erfolge zur Senkung des Homocystein-Spiegels und des Arteriosklerose-Risikos erzielt werden.

Allergien
Cobalamin kann Hautallergien und Asthma entgegensteuern.

Perniziöse Anämie
Perniziöse Anämie ist die klassische Vitamin-B12-Mangelerkrankung. Mehr als 80% der Betroffenen sind dabei über 80 Jahre alt. Durch eine Schädigung der Nervenhüllen (Myelinscheiden) kommt es zu Empfindungsstörungen der Gliedmaßen sowie zu Muskelschwund und teilweise zu Spastiken.

Erhöhter Bedarf und Mangel

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
Erhöhter Cobalamin-Bedarf liegt signifikant häufig vor bei

• Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und Resorptionsstörungen
• Schwangerschaft und Stillzeit
• Veganer, Vegetarier, einseitige Ernährung
• älteren Menschen (>60)
• Rauchern
• hohem Alkoholkonsum
• Medikamenteneinnahme: z.B. Antidepressiva, orale Kontrazeptiva
• neurologischen Störungen (z.B. Polyneuropathie)
• Schwangerschaft und Stillzeit

Mangelsymptome
• Blutarmut,
• Schwäche, Müdigkeit
• vermindertes Zellwachstum
• Störungen des zentralen Nervensystems
• Konzentrationsprobleme
• Sensibilitätsstörungen wie Gereiztheit, Aggressivität

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Die therapeutischen Dosen liegen aufgrund der grundsätzlich schweren Resorbierbarkeit von Vitamin B12 je nach Aufnahmeform (oral, sublingual) zwischen 10 und 1.000 mcg.

Gegenanzeigen, Sicherheit
Bei oraler Ergänzung von Vitamin B12 sind keine Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen bekannt. Eine Überdosierung von Vitamin B12 wurde bei oraler Ergänzung ebenfalls nicht beobachtet.

Einnahmehinweise
Vitamin B12-Suppelemente werden besonders in Kombination mit Folsäure empfohlen.

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Weitere Quellen:
Wikipedia-Eintrag zu Vitamin B12

Cobalamin – Artikel auf Vitaminwiki.net