Die tägliche Aufnahme von Cranberry verbessert die Gefäßfunktionen und besitzt herzschützendes Potenzial – wie zwei im American Journal of Clinical Nutrition und dem Journal of Functional Foods veröffentlichte Studien ergaben.
Obwohl die Großfrüchtige Moosbeere – oder einfach Cranberry – eher dafür bekannt ist, Infektionen der Harnwege zu bekämpfen, fanden Wissenschaftler in der jüngeren Vergangenheit heraus, dass Cranberries ebenfalls bemerkenswerte herz- und gefäßschützende Wirkungen besitzen.
In der zweiteiligen randomisierten doppelblinden Crossover-Studie untersuchte ein Team US-amerikanischer Wissenschaftler, inwieweit Cranberry die Gefäßfunktionen beeinflusst. Alle Studienteilnehmer wiesen ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko mit Riskofaktoren wie Übergewicht und Tabakkonsum auf. In der Pilotstudie konsumierten 15 Probanden täglich 480 Milliliter Cranberry-Saft. Das wissenschafltiche Team dokumentierte eine deutliche Verbesserungen der Endothelfunktion der Oberarmarterie. In der darauf folgenden Cross-over-Studie nahmen 47 Männer und Frauen mit koronarer Herzkrankheit (32 % Frauen, Alter 62 ± 10 Jahre) täglich zwei Wochen lang 480 Milliliter eines hochkonzentrierten Cranberry-oder eines Placebo-Safts auf. Die Menge an täglich durch den Saft aufgenommenen Gesamt-Polyphenolen betrug 835 mg sowie 94 mg Anthocyane. Die Forscher unter der Leitung von Dr. Joseph Vita, Professor für Kardiologie des Boston Medical Centers, stellten eine Reduktion der Pulswellengeschwindigkeit fest sowie „eine hochsignifikant positive Wirkung von Cranberry auf die Endothel-Vasodilatation und die arterielle Gefäßsteifigkeit, die eine bedeutende Rolle hinsichtlich der vaskulären Funktion und damit für das Risiko für Herzerkrankungen spielt.” Die Aufnahme an Anthocyanen war in der Studie mit der Verbesserung der arteriellen Steifigkeit assoziiert. Obwohl die Forscher darauf hinweisen, dass weitere Studien notwendig sind, um herauszufinden, wie genau Cranberry die arterielle Gefäßsteifigkeit beeinflusst, “untermauern diese Ergebnisse in jedem Fall die Empfehlungen der American Heart Association, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko durch eine Ernährung, die reich an Gemüse und Obst wie Preisselbeeren ist, zu reduzieren”.
Kleine Beere mit großer Schutzwirkung
Das nachgewiesene kardioprotektive Potenzial der Cranberry wird von Forschern dem hohen Anteil an Pflanzenstoffen, den Anthocyanen, einer Gruppe der Flavonoide zugeschrieben. Anthoyane sind als besonders starke Antioxidantien („Radikalfänger“) bekannt und üben einen Schutzeffekt auf Herz und Arterien sowie alle Körperzellen aus. Eine Reihe epidemiologischer Studien deutet seit Langem auf einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme an Flavonoiden mit der Nahrung und dem kardiovaskulären Risiko hin. In klinischen Studien verbesserten sich Gefäßfunktion, wie die arterielle Steifigkeit, ein wichtiges Maß für die vaskuläre Funktion im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Gesundheit, nach der regelmäßigen Aufnahme von Flavonoid-haltigen Supplementen signifikant. Anthocyane sind pflanzliche Pigmente, die in rot-lila-blauen Früchten wie Cranberry, Pflaumen, Granatapfel, Weintrauben, Kirschen und Heidelbeeren enthalten sind. Wissenschaftler konnten bislang mehr als 500 verschiedene Anthocyane identifizieren.
Quellen:
- Kivimäki A. S. Et al.: Lingonberry, cranberry and blackcurrant juices affect mRNA expressions of inflammatory and atherothrombotic markers of SHR in a long-term treatment. Journal of Functional Foods Mar 2012.
- Mustali M Dohadwala et a.: Effects of cranberry juice consumption on vascular function in patients with coronary artery disease. Am J Clin Nutr May 2011
Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zur Cranberry