Archiv der Kategorie: Vitalstoffe

Vitamin E schützt vor cholesterin-assoziierten Alterserkrankungen

Krankhafte Veränderungen der Gefäße entstehen durch cholesterinhaltige Ablagerungen in der Gefäßwand. Diese so genannten Plaques schränken zunehmend das Gefäßlumen und die Durchblutung des Gefäßes ein. Vitamin E gilt als einer der essentiellen Schutzfaktoren gegen diese degenerativen Erkrankungen.

Erhöhte Serumwerte an Vitamin E reduzieren laut einer aktuell veröffentlichten Meta-Analyse das Risiko für die Entstehung von degenerativen Erkrankungen, wie Morbus Alzheimer oder Gefäßerkrankungen, die mit Cholesterin-Ablagerungen (in Gefäßen oder Gehirn) in Zusammenhang stehen.

N. K. Ozer und sein Forscherteam an der Marmara Universität in Istanbul untersuchten in einer großangelegten Übersichtsstudie, inwiefern Aufnahme sowie Serumspiegel von Vitamin E die Entstehung von Krankheiten wie Arteriosklerose und Alzheimer-Demenz beeinflussen.

Die Auswertung von 9 epidemiologischen Studien ergab, dass eine erhöhte Vitamin-E-Zufuhr aus der Nahrung und/oder Nahrungsergänzung das Risiko für die Entwicklung von Herz- und Gefäßerkrankungen signifikant verminderte: Für die koronare Herzkrankheiten reduzierte sich das Risiko um 5 bis 65 Prozent, für Schlaganfall (Apoplex) um 15 bis 60 Prozent.

Darüber hinaus zeigte sich Vitamin E vorbeugend und komplementär-therapeutisch wirksam bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Alzheimer. In der Pathogenese der Alzheimer-Erkrankung scheinen überschüssige Cholesterin-Ablagerungen im Gehirn mit einer gesteigerten Bildung und Ablagerung von Plaques zusammen zu hängen. In Kombination mit oxidativen Stress (oxidativer Schädigung) kommt es über verschiedene Signalmechanismen zu einer erhöhten Bildung von schädlichen Amyloid-ß-Peptiden.

Die Wissenschaftler schließen aus den bisherigen Studienergebnissen, dass Vitamin E durch seine antioxidative sowie antiinflammatorische (= entzündungsmindernde) Wirkung eine Schlüsselfunktion in diesem Prozess ausübt. Ebenso wird seine Rolle auf der Proteinebene als Signalmolekül bei der Regulierung des Zellwachstums diskutiert. Basierend auf diesen Ergebnissen ist Vitamin E als wichtiger präventiver Faktor bei degenerativen Erkrankungen zu sehen, so die Durchführenden der Meta-Studie.

Der Versorgungszustand von Vitamin E gilt in Deutschland als unzureichend. Lediglich 50 % der Frauen und Männer im Alter zwischen 19 und 80 Jahren erreichen die empfohlene Vitamin E-Zufuhr.
(Quelle: Nationale Verzehrstudie II 2008)

Quelle: Catalgol B, Ozer NK. Protective effects of vitamin E against hypercholesterolemia-induced age-related diseases. Genes Nutr, 2011;18:

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Vitamin E

B-Vitamine senken Stress bei chronischer Arbeitsbelastung

Mikronährstoffe, die unser Gehirn benötigt um tadellos zu funktionieren - und die uns helfen, auf Stress adäquat zu reagieren: B-Vitamine

Die zusätzliche Einnahme von B-Vitaminen kann nach einer aktuellen Untersuchung die psychische Belastung durch chronischen Stress am Arbeitsplatz deutlich verringern.

Wie australische Mediziner im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie herausgefunden haben, vermindert eine hochdosierte Vitamin-B-Ergänzung das Stressniveau um fast 20 %. Die Wissenschaftler evaluierten zu Beginn der Studie verschiedene Faktoren wie Persönlichkeit, Arbeitsanforderungen, Gemütszustand und psychische Belastung von insgesamt 60 Studienteilnehmern. Drei Monate lang nahmen die Probanden täglich entweder eine hochdosierte Vitamin-B-Ergänzung oder ein Scheinpräparat (Placebo) zu sich.

Nach 30 sowie 90 Tagen wurden die individuellen Stressparameter erneut bestimmt. Die Probanden der Vitamin-B-Gruppe wiesen nach drei Monaten ein signifikant niedrigeres Stressempfinden auf als zu Untersuchungsbeginn. In der Selbsreflexion berichteten die Teilnehmer von selteneren und weniger ausgeprägten Stimmungstiefs, einer höheren Konzentrationsfähigkeit und größeren Stressresistenz im Arbeitsalltag. Die Probanden, die ein Placebo-Präparat eingenommen hatten, hingegen wiesen keine bemerkenswerten Verbesserungen im Bezug auf kognitive Funktionen auf.

Studienergebnisse bestätigen die aktuellen Erkenntnisse der Neuroforschung

Die Vitamine des B-Komplexes, auch „Nervenvitamine“ genannt, nehmen eine Schlüsselrolle im Bereich der kognitiven Funktionen ein. Auf vielfältige Weise sorgen die B-Vitamine für ein funktionierendes Gehirn und Nervensystem und beeinflussen das psychische Empfinden. Die Bildung der Nervenbotenstoffe (Neurotransmittersynthese) sowie die Weiterleitung von Nervenimpulsen an und zwischen den Nervenzellen, die Synapsentätigkeit von Neuronen sowie die Energie- und Sauerstoffversorgung der Gehirnzellen wird durch B-Vitamine gesteuert. So lässt sich erklären, warum bereits eine leichte Unterversorung dieser Vitamine zu einer reduzierten Stresstoleranz und verringerten kognitiven Leistungsfähigkeit führt.

Eine Unterversorgung an B-Vitaminen hat folgende Auswirkungen auf das Nervensystem:

  • Niedrige Stressresistenz, Reizbarkeit
  • Rückgang kognitiver (geistiger) Leistungsfähigkeit
  • Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche
  • Antriebslosigkeit, Müdigkeit
  • Depressive Verstimmungen, Stimmungstiefs
  • Emotionale Labilität
  • Schlafstörungen
  • Neurologische Störungen

Da die direkten und indirekten Konsequenzen von chronischem Arbeitsstress in den westlichen Industrienationen – individuell als auch sozioökonomisch – enorm sind und stetig zunehmen, könnten die aktuellen Studienergebnisse wichtige neue Möglichkeiten der Intervention aufzeigen.

Quelle: Stough C. et al. The effect of 90-day administration of a high dose vitamin B-complex on work stress. Human Psychopharmacology Clinical & Experimental. 2011; 26(7):470–476.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu B-Vitaminen

Omega-3-Ergänzung bei Schwangeren führt zu weniger Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien

Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Bedarf an Omega-3-Fettsäuren: Für die Bildung von Nervenzellen und Augen sowie ein funktionierendes Immunsystem des Kindes sind die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA essentiell.

Die Ergänzung mit Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA) während der Schwangerschaft scheint das Risiko des Ungeborenen für die Entwicklung von Neurodermitis und Hühnerei-Allergien um mehr als ein Drittel zu senken.

Wie britische Forscher aktuell im British Medical Journal veröffentlichten, senkt die erhöhte Zufuhr an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft das Risiko für das spätere Auftreten von Neurodermitis bei den Kindern um 36 % und für die Entwicklung einer Hühnerei-Allergie um 50 %.

Die bislang größte klinische Studie zur Wirkung von Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft umfasst Daten von mehr als 700 schwangeren Frauen und deren Kindern. Als Teil der so genannten DOMInO-Studie (DHA to Optimise Mother and Infant Outcome) wurde untersucht, inwieweit eine Omega-3-Ergänzung bei Schwangeren den Antikörper Immunglobulin E (IgE) bei den Kindern während des ersten Lebensjahrs reduzierte. Der Antikörper IgE besitzt im Zusammenhang mit Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien eine Schlüsselrolle.

In der doppel-blinden Placebo-Studie wurden der Hälfte der Frauen ab der 21. Schwangerschaftswoche täglich 500 mg Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, DHA, und Eicosapentaensäure, EPA) verabreicht. Ein Jahr nach der Entbindung wurden die IgE-Werte der Säuglinge, die mit Nahrungsmittelallergien und Neurodermitis assoziiert sind, gemessen.

“Bei den Frauen, die zusätzlich Omega-3-Fettsäuren eingenommen hatten, war das Auftreten von Neurodermitis und Hühnerei-Allergie bei den Kindern signifikant niedriger”, so Professor Maria Makride, Leiter des Forschungsinstituts für die Gesundheit von Frauen und Kinder in Australien. “Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass schwangere Frauen in industrialisierten Gesellschaften durch die zusätzliche Einnahme von Omega-3-Fettsäuren die Risiken für die Entwicklung von Allergien und Autoimmunerkrankungen ihres Kindes beeinflussen können”, erklärt Makrides.

“Ein dramatischer Rückgang” kommentiert Dr. Alex Richardson vom Forschungszentrum der Universität Oxford die Ergebnisse und fügt hinzu, dass bereits frühere Studien gezeigt haben, dass Omega-3-Fettsäuren essentiell für die normale Entwicklung und zukünftige Gesundheit des Ungeborenen seien. Die Studie bestätige „die Bedeutung dieser Nährstoffe für die Ausbildung eines gesunden Immunsystems”, so Richardson.

Experten empfehlen, die Speicher der Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA über Nahrungsergänzung bereits ab der 13. Schwangerschaftswoche und bis zum Ende der Stillzeit aufzufüllen.

 

Quelle: Palmer D. et al.: Effect of n-3 long chain polyunsaturated fatty acid supplementation in pregnancy on infants’ allergies in first year of life: randomised controlled trial. BMJ 2012; 344 doi: 10.1136/bmj.e184 (Published 30 January 2012)

 

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Omega-3-Fettsäuren

Höhere Magnesium-Werte senken Schlaganfall-Risiko: Meta-Analyse veröffentlicht

Das Nerven-Mineral schützt vor Schlaganfall: Magnesium senkt den Blutdruck und wirkt sich günstig auf Glukose- und Lipid-Konzentrationen und damit die Gefäßfunktionen aus

Das essentielle Nerven- und Muskel-Mineral Magnesium ist bekannt für seinen beruhigenden Einfluss auf Muskel- und Nervenzellen. Dergleichen entfaltet Magnesium auch im Gefäßsystem seine entspannende Wirkung.

Eine aktuelle aus Schweden stammende Meta-Studie untersuchte den Einfluss der Magnesiumzufuhr auf das Schlaganfall-Risiko. Nach Auswertung von sieben prospektiven Studien aus den letzten Jahren kam das Forscherteam um S.C. Larsson zu dem Ergebnis, dass eine erhöhte Magnesiumaufnahme das Risiko eines Schlaganfalls bei männlichen Rauchern signifikant verringert.

Im Rahmen der Meta-Analyse wurden die Daten aus sieben prospektiven klinischen Studien mit insgesamt 241.378 Teilnehmern untersucht und der Zusammenhang zwischen Magnesiumzufuhr und Schlaganfallrisiko analysiert.

Die Untersuchung zeigte unter Bereinigung verschiedener Einflussfaktoren eine „statistisch signifikante inverse Assoziation zwischen Magnesiumaufnahme und Schlaganfall-Risiko“ – auf deutsch: einen signifikanten Zusammenhang zwischen einer erhöhten Aufnahme von Magnesium und einem verminderten Schlaganfallrisiko, insbesondere für den ischämischen Schlaganfall (häufigste Schlaganfall-Art).

Hintergrund: Der „Schlaganfall“, „Gehirnschlag“ oder „Apoplex“ definiert das Absterben von einzelnen Gehirnarealen meist durch eine Verstopfung einer Arterie. Hierbei spricht man von einem „ischämischen“ Schlaganfall – im Gegensatz zu den seltener auftretenden „hämorragischen“ Schlaganfällen, die durch Arterienblutungen im Gehirn ausgelöst werden.

So wirkt Magnesium auf die Blutgefäße

Nach Meinung der Wissenschaftler liegt der risiko-mindernde Effekt von Magnesium vor allem in seiner Fähigkeit begründet, den Blutdruck zu senken. Die muskel-relaxierende (entspannende) Eigenschaft des Minerals bewirkt eine Entspannung der glatten Muskelzellen unserer Gefäßwände, senkt damit den Blutdruck und verbessert die Gefäßfunktionen. Zudem reduziert Magnesium die Blut-Glukose- und Lipidkonzentrationen und verringert die Oxidation von Blutfetten.

Quelle: Larsson S. C. et al. Dietary magnesium intake and risk of stroke: a meta-analysis of prospective studies. Am J Clin Nutr. Published online December 2011.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Magnesium

Traubenkernextrakt zerstört Krebszellen

Winzig aber wirkungsvoll: Traubenkernextrakt mit seinem hohem Anteil an Anthocyanen treibt Krebszellen in den Tod

Der Extrakt aus Traubenkernen kann den Tod von Krebszellen herbeiführen – gesunde Körperzellen indessen bleiben unversehrt. Diese beeindruckenden Ergebnisse lieferte eine in dieser Woche in der Zeitschrift Carcinogenesis veröffentlichte Studie US-amerikanischer Wissenschaftler.

Das Team um Dr. Rajesh Agarwal untersuchte die Wirkung von Traubenkernextrakt, in vitro und in vivo, auf Krebszellen bei Karzinomerkrankungen des Kopf-Hals-Bereichs (der weltweit sechsthäufigsten Malignom-Erkrankung).

Dr. Agarwal, Leiter des Krebsforschungszentrums der Universität Colorado und Professor am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften erklärt, dass diese Ergebnisse “ziemlich bedeutungsvolle Aussichten“ liefern. Traubenkernextrakt könne das Wachstum bestimmter Krebsarten um bis zu 67 % vermindern, so der Wissenschaftler.

“Krebszellen sind schnell wachsende Zellen. Doch nicht nur das: Fehlen Ihnen die Bedingungen um zu wachsen, sterben sie.“ erklärt Agarwal. Traubenkernextrakt schaffe ein krebsfeindliches Milieu, das ungünstig für das Wachstum der Krebszellen ist. Die Untersuchungen zeigen, dass Traubenkernextrakt Schäden an der Zell-DNA der Krebszellen bewirkt, indem es das notwendige Enzym für Reparaturmechnismen hemmt. Dies führe zu Zellschäden, dem verminderten Zellwachstum, einer Unterbrechung des Stoffwechsels und schließlich zum Tod (Apoptose) der Krebszelle.

“Ich glaube, der springende Punkt ist, dass Krebszellen eine Reihe an Schwachstellen besitzen und dadurch relativ anfällig sind. Dies gilt nicht für gesunde Zellen.” führt Agarwal aus.

Traubenkernextrakt weist einen besonders hohen Anteil an Polyphenolen auf, den so genannten Oligomeren Pro-Anthocyanen. Seit Längerem wird angenommen, dass diese Anthocyane ausschlaggebend für die krebshemmenden Wirkungen sind. Bei einer früheren Laborstudie mit Brustkrebszellen wurde die hemmende Wirkung der Anthocyane auf das Enzym Aromatase nachgewiesen – ein Enzym, das eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Brustkrebs einnimmt.

Inwieweit Traubenkernextrakt künftig in der Krebsbehandlung komplementär eingesetzt werden könnte, werden weitere Untersuchungen zeigen. Die bisherigen Ergebnisse geben jedoch Grund zur Zuversicht, so die Wissenschaftler.

Quellen:

Shrotriya S, Deep G, Gu M, et al.: Generation of reactive oxygen species by grape seed extract causes irreparable DNA damage leading to G2/M arrest and apoptosis selectively in head and neck squamous cell carcinoma cells. Carcinogenesis 2012 Jan 19.

Gao N, et al “Induction of apoptosis in human leukemia cells by grape seed extract occurs via activation of c-Jun NH2-terminal kinase” Clin Cancer Res 2009; 15(1): 140-149.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Traubenkernextrakt und Oligomere Proanthocyane