Archiv der Kategorie: Vitalstoffe

Vitamin A und Carotinoide können Risiko für schwarzen Hautkrebs senken

Carotinoide, die Vitaminvorstufe von Vitamin A („Provitamin A), sind wirkungsvolle Antioxidantien. Für die Haut von besonderer Bedeutung sind die Carotinoide Beta-Carotin, Lutein, Zeaxanthin und Asthaxanthin. Sie neutralisieren freie Radikale, die durch UVA- und UVB-Strahlen des Sonnenlichts entstehen. Carotinoide sowie Vitamin A können dadurch das Risiko für die Entwicklung des malignen Melanoms (Hautkrebs) um bis zu 40 % reduzieren.

Eine tägliche Nahrungsergänzung mit Vitamin A oder Carotinoiden (Provitamin A) kann laut neuen Forschungsergebnissen das Risiko, am gefürchteten Melanom, dem tödlichen Hautkrebs, zu erkranken, um bis zu 40 Prozent senken.

Eine im Journal of Investigative Dermatology aktuell veröffentlichte US-amerikanische Studie ergab, dass eine Supplementierung mit Retinol bei Frauen, Schutz gegen die Entwicklung der bösartigen Form des Hautkrebses, bietet. Frühere epidemiologische Studien lieferten bereits Belege für chemopräventive Effekte gegen Melanome durch die Einnahme von Vitamin A und Carotinoiden.
Das Forschungsteam um Dr. Maryam Asgari untersuchte daraufhin über einen Zeitraum von 6 Jahren 69.635 Menschen im Durchschnittsalter von 62 Jahren, die an der VITamins And Lifestyle (VITAL)-Studie teilnahmen. Die Wissenschaftler prüften dabei einen möglichen Zusammenhang der Bildung eines bösartigen Hautkrebses (Melanom) und der Zufuhr von Vitamin-A-Präparaten. Nach fünf Jahren hatten 566 Menschen ein Melanom entwickelt. Dabei stellten die Forscher fest, dass diejenigen Teilnehmer, die in den vergangen Jahren eine Vitamin-A-Form ergänzt hatten (Retinol oder die Provitamin-Form als Carotinoide), ein um 40 Prozent reduziertes Risiko für die Entwicklung eines bösartigen Hautkrebses aufwiesen. Die schützende Wirkung war bei den weiblichen Probanden signifikant stärker ausgeprägt, was für Dr. Maryam Asgari darauf hinweist, dass Männer empfänglicher für UV-bedingte Hautschädigungen sind.

„Schwarzer Hautkrebs“ – das maligne Melanom

Das maligne Melanom, schwarzer Hautkrebs genannt, ist die bösartigste Form von Hautkrebs. Das Melanom geht von den so genannten Melanozyten, das sind die pigmentbildenden Zellen der Haut oder Schleimhaut, aus. Zu den Hauptursachen zählen regelmäßige UVA- und UVB-Belastung durch Sonnenlicht, fehlender Hautschutz (innerlich und äußerlich) sowie genetische Veranlagung. UVA- und UVB-Strahlen des blauvioletten Lichts erzeugen beim Eindringen in die Haut freie Radikale, die die Hautzellen irreversibel schädigen. In Deutschland erkranken jährlich 14.000 Menschen am Melanom, davon fast 8.000 Frauen und etwa 6.000 Männer.

Hautschutz durch Provitamin A

Über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommene Carotinoide, vorrangig Beta-Carotin, Lutein, Zeaxanthin und Lycopin, erhöhen die Hautpigmentierung und schützen die Hautzellen vor der Schädigung durch aggressive Sauerstoffradikale – insbesondere dem zellschädigenden Singulettsauerstoff. Schrieb man früher namentlich Beta-Carotin die zentrale Hautschutzfunktion zu, empfehlen Dermatologen und Onkologen nach neueren Forschungserkenntnissen eine Supplementierung mit natürlichen Carotingemischen.

Quelle: Asgari M. M. et al.: Association of Vitamin A and Carotenoid Intake with Melanoma Risk in a Large Prospective Cohort. Journal of Investigative Dermatology. Published March 2012.

Weiterführende Quelle: Wikipedia-Eintrag zu Hautkrebs

Regelmäßige Multivitamin-Ergänzung kann Darmkrebsrisiko senken

Da die Symptome lange Zeit unauffällig sind, wird Darmkrebs oft erst in einem späten Stadium erkannt. Dies führt zu jährlich 30.000 Todesfällen in Deutschland. Viele Vitamine und Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe besitzen eine antikanzerogene Wirkung und bieten damit vorbeugend ein hohes natürliches Schutzpotential gegen eine Krebsentstehung. Da die Mehrheit der Bevölkerung über ihre Ernährung zu wenig dieser Schutzstoffe aufnimmt, könnten nach neuesten Studien viele Menschen von einer täglichen Nahrungsergänzung an protektiven Mikronährstoffen profitieren.

Die tägliche Ergänzung mit einem ausgewogenen Multipräparat mit Vitaminen und Mineralstoffen trägt dazu bei, das gesundheitliche Risiko für die Entwicklung von Dickdarmkrebs (Kolorektales Karzinom) signifikant zu senken. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die in der kanadischen Fachzeitschrift Canadian Journal of Physiology and Pharmacology (CJPP) veröffentlicht wurde.

“Die aktuelle Studie liefert wichtige Anhaltspunkte für zukünftige Forschungsrichtungen, da es die Bedeutung von Vitaminen und Mineralstoffen für die Krebsvorsorge aufzeigt.” kommentiert Dr. Grant Pierce, Herausgeber des Fachblatts CJPP, die vorliegende Untersuchung. Die Wissenschaftler fütterten Ratten über einen Zeitraum von 32 Wochen mit einer fettreichen Kost (20 % Fett). Die Ratten wurden in sechs Gruppen unterteilt, denen unterschiedliche Kombinationen von Vitaminen und Mineralstoffen beigefüttert wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass Ratten, deren Ernährung einen hohen Fett- sowie niedrigen Ballaltstoffanteil aufwies und denen keine Multi-Eränzung zugefüttert wurden, eine signifikante (um 84%) höhere Bildung von Krebsvorstufen aufwiesen, verglichen mit Ratten, die eine tägliche Multivitamin- und Mineralstoff-Ergänzung erhielten. Die Forscher schlussfolgern, dass “die regelmäßige Ergänzung mit einem Multivitamin- und Mineralstoffpräparat das chemopräventive Potential gegen Krebsentwicklung synergistisch vermindert und damit, das Risiko für die Ausbildung eines Darmkrebs verringern kann.”

Darmkrebs – Deutschland zweithäufigste Krebsart

Darmkrebs ist für beide Geschlechter derzeit die zweithäufigste Krebsform in Deutschland. Jedes Jahr erkranken über 70.000 Menschen an Darmkrebs, nahezu 30.000 Todesfällen jährlich verzeichnet die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister. Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, beträgt etwa 6 Prozent, das Risiko für einen Krebstod infolge von Darmkrebs liegt derzeit bei 2,5 – 3 Prozent. Risikofaktoren für Darmkrebs sind neben hohem Alter (90 Prozent der Dickdarm-Krebsfälle treten ab dem 50. Lebensjahr auf) die Ernährungsweise. Dabei sind die wichtigsten Ernährungsfaktoren ein zu niedriger Ballaststoffanteil, zu viel gesättigte Fettsäuren (rotes Fleisch, Wurstwaren) und zu wenig unverarbeitete Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse. Dies erhöht die Gefahr der Unterversorgung an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen mit antikanzerogenem Schutzpotential.

Quelle: Albert Baskar Arul, Ignacimuthu Savarimuthu, Mohammed A. Alsaif, Khalid S. Al Numair: Multivitamin and mineral supplementation in 1,2-dimethylhydrazine induced experimental colon carcinogenesis and evaluation of free radical status, antioxidant potential, and incidence of ACF. Canadian Journal of Physiology and Pharmacology, 2012.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Darmkrebs (Kolorektales Karzinom)

Vitamin D verbessert Blutfettwerte und fördert Fettabbau

LDL-Cholesterin (gelb) kann sich in der Gefäßinnenwand, dem so genannten Endothel, einlagern, und löst dort komplexe Entzündungsprozesse aus. Diese so genannten arteriosklerotischen Plaques – cholesterinhaltige Ablagerungen in der Gefäßwand – ragen in das Gefäßlumen hinein und verengen zunehmend das Blutgefäß. Die Folge ist eine gestörte Durchblutung an der Engstelle, was ein hohes Gesundheitsrisiko darstellt.

Einer neuen im British Journal of Nutrition veröffentlichten Studie zufolge unterstützt eine tägliche Ergänzung mit Vitamin D bei übergewichtigen Frauen den Fettabbau, trägt zur Verbesserung der Blutfettwerte bei und verringert signifikant das Risiko für chronische Gefäßerkrankungen.

In der randomisierten Kontrollstudie erhielten 77 übergewichtige oder adipöse (fettleibige) Frauen mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren 12 Wochen lang täglich entweder ein Vitamin-D3-Präparat oder ein Placebo. Die tägliche Vitamin-D-Dosis betrug 1.000 Internationale Einheiten I.E. (25 Mikrogramm) Vitamin D3 (Cholecalciferol). Nach Ablauf der 12 Wochen messten die iranischen Wissenschaftler der Tehran University of Medical Sciences eine Reihe verschiedener Blutparameter wie den HDL-Cholesterinspiegel (höhere HDL-Werte sind mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden) und das LDL-Cholesterin-Level.

Die Datenauswertung ergab, dass die HDL-Cholesterinspiegel in der Vitamin-D-Gruppe deutlich höher lagen als in der Placebo-Gruppe, wohingegen die LDL-Cholesterinspiegel bei den Vitamin-D-Probandinnen während der Studiendauer gesunken waren. Zudem wiesen die Frauen der Vitamin-D-Gruppe eine signifkante Verringerung des Körperfettanteils auf. “Die vorliegende Studie hat gezeigt, dass die tägliche Einnahme von 25 Mikrogramm Vitamin D3 positive Wirkungen auf die Konzentration von HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin bei übergewichtigen sowie fettleibigen Frauen ausübt und damit der Entstehung von koranaren Herzerkrankungen entgegen wirken kann.” so die leitenden Wissenschaftler.

Mangelvitamin Vitamin D3

Vitamin D zählt zu den kritischen Vitaminen, was die Versorgung weiter Bevölkerungsteile angeht. Die Mehrzahl der deutschen Frauen ist mit dem Vitamin unterversorgt. Über die Ernährung kann der tägliche Bedarf an Vitamin D nicht gedeckt werden, die körpereigene Vitamin-D-Bildung mithilfe von UV-Strahlung durch Sonnenlicht ist in Mittel- und Nordeuropa jedoch nur in den Monaten von April bis Oktober ausreichend – bei entsprechend täglichem Aufenthalt im Freien. Eine Supplementierung von Vitamin D3 ist daher eine wichtige gesundheitliche Maßnahme für die Mehrheit der Menschen in Mitteleuropa. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Aufnahme von 200 I.E. Vitamin D (5 Mikrogramm). In Kanada beträgt die empfohlene tägliche Vitamin-D-Menge das Zehnfache. Die Nationale Verzehrsstudie II von 2008 ergab, dass 82 Prozent der deutschen Männer und 91 Prozent der Frauen in Deutschland die – bereits zu niedrig angesetzte – Aufnahmemenge von 5 µg Vitamin D nicht erreichen.

Quelle: Salehpour A. et al. Vitamin D3 and the risk of CVD in overweight and obese women: a randomised controlled trial. Br J Nutr. Published online February 2012.

Weiterführende Quelle: Wikipedia-Eintrag zu Adipositas

Calcium aktiviert Immunzellen

Mikroskopieaufnahme eines T-Lymphozyten oder kurz T-Zelle. Das „T“ im Namen steht für den Thymus, dem Organ, in dem die Zellen ausreifen. T-Zellen gehören zur Gruppe von weißen Blutzellen, die dem Immunsystem dienen. Über immunologische Synapsen „kommunizieren“ die Zellen miteinander. Für die Aktivierung der T-Zellen wird Calcium aus den Calciumspeichern freigesetzt. Über Calciumsignale werden die T-Lymphozyten aktiviert und die immunologische Abwehr in Gang gesetzt.

Wissenschaftlern ist es gelungen, den Einfluss von Calcium auf das Immunsystem zu entschlüsseln. Die Analyse an immunologischen Synapsen mittels hochauflösender Mikroskope zeigte, dass Calcium regulierend und aktivierend auf die Immunzellen des menschlichen Abwehrsystems wirkt.

Professor Dr. Heiko Rieger der Universität Saarland erklärt „Für uns zeigte sich auf beeindruckende Weise, wie physikalische Prinzipien dazu beitragen, fundamentale zelluläre Signalmechanismen – in diesem Fall in menschlichen T-Zellen – zu verstehen“. Die Forscher analysierten in ihrer Untersuchung das Wirkprinzip von Calcium in sehr kleinen Nanobereichen an immunologischen Synapsen von T-Zellen. T-Zellen sind eine Zellgruppe der Lymphozyten, der weißen Blutkörperchen, und spielen eine entscheidende Rolle im menschlichen Abwehrsystem des Körpers. Der Begriff nano bedeutet sehr klein (von griech. nannos/lat. nanus: „Zwerg“). Unter Nano-Partikel werden Partikel mit einer Teilchengröße kleiner als 100 nm (= 0,0001 mm) verstanden. Die wissenschaftliche Arbeitsgruppe um Professor Heiko Rieger und Professor Markus Hoth ist es dabei gelungen, das genau aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von Calciumkanälen, Calciumpumpen und den Mitochondrien im Detail mit hochauflösenden Mikroskopietechniken zu bestimmen.

Die filigrane Aufgabe des menschlichen Immunsystems besteht darin, Freund von Feind zu unterscheiden. Hierzu entwickeln spezialisierte Zellen des Immunsystems, die T-Zellen, Kontakte mit anderen Zellen aus, so genannte immunologische Synapsen. „Ähnlich wie bei einer Synapse zwischen Nervenzellen werden an der immunologischen Synapse Informationen zwischen verschiedenen Zellen ausgetauscht – ein Schritt, der für die Aktivierung des Immunsystems von entscheidender Bedeutung ist“, erklärt Markus Hoth.

Entscheidend hierbei ist der Anstieg der Calciumkonzentration innerhalb der T-Zellen, da die T-Zelle über Calciumsignale aktiviert wird. Über diesen Mechanismus kontrollieren und regulieren Calciumsignale die essentiellen Immunfunktionen und tragen wesentlich dazu bei, die Balance des Immunsystems zu bewahren. Calciumsignale steuern die Immunreaktion gegenüber Viren ebenso wie die Hemmung von Immunreaktionen gegenüber unbedenklichen Stoffen. Abhängig sind diese Prozesse von der Konzentration der Calciumsignale.

Viel benötigtes Calcium

Calcium kommt im gesunden Erwachsenenkörper in größerer Menge als jeder andere Mineralstoff vor: 1.000 – 1.500 g. Bei mangelhafter Calciumzufuhr holt sich der Körper – um die für alle Funktionen wichtige Calciumkonzentration im Blut zu gewährleisten (u.a. für Immunfunktionen) – das benötigte Calcium aus dem Knochengewebe. Bei einer negativen Calciumbilanz wird soviel des Minerals aus dem Knochen herausgelöst, dass die Festigkeit (Knochendichte) abnimmt und der Knochen eine hohe Brüchigkeit aufweist.

Erwachsenen wird daher empfohlen, pro Tag 1.000 bis 1.200 mg Calcium aufzunehmen. Gleichzeitig sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D geachtet werden, um die Einlagerung von Calcium in die Knochen zu gewährleisten. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Calcium, Vitamin D und anderen wichtigen Stoffen für die Knochen z. B. Genistein stellt für viele Menschen eine wichtige Ergänzung dar.

Quelle: Quintana A, Pasche M, Junker C, et al. Calcium microdomains at the immunological synapse: how ORAI channels, mitochondria and calcium pumps generate local calcium signals for efficient T-cell activation. The EMBO Journal 30, 3895 – 3912 2011 | :10.1038/emboj.2011.289

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Calcium

Soja hemmt Fortschreiten von Prostatakrebs

Soja liefert wertvolle Isoflavone, pflanzliche Moleküle, die zu den Flavonoiden zählen. Als Phytoöstrogene können Isoflavone das Wachstum von hormonabhängigen (androgenabhängigen) Prostatazellen hemmen. Deutschland gehört zu den Ländern, in denen relativ viele Männer an Prostatakrebs erkranken. Mit 67.600 Neuerkrankungen im Jahr ist Prostatakrebs bei deutschen Männern mittlerweile die häufigste Krebsform (Stand: 2/2012).

Neue Studiendaten untermauern die bisherigen Erkenntnisse, dass Isoflavone aus Soja eine positive Wirkung bei Prostatatumor besitzen. Die protektiven Effekte von Soja bezüglich Prostatakrebs werden seit fast zwei Jahrzehnten untersucht. Zwei neue klinischen Studien, eine US-amerikanische sowie eine japanische Untersuchung, liefern neue Belege dafür, dass eine gezielte Soja-Zufuhr sowohl das Risiko für Prostatakrebs bei genetisch vorbelasteten Männern verringern kann als auch behandlungsunterstützend bei Patienten mit Prostatakrebs wirkt. Dabei zeigten sich die stärksten Effekte bei Patienten mit therapie-unempfindlichen Krebs sowie bei ansteigenden PSA-Werten.

Japanische Forscher untersuchten 158 Männer mit erhöhten PSA-Werten im Alter von 50 bis 75 Jahren. PSA, oder Prostata-spezifisches Antigen, ist ein Eiweißstoff, der mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs bzw. mit einem beschleunigten Tumorwachstum verbunden ist. Die männlichen Teilnehmer wurden in zwei Gruppen unterteilt. Die Hälfte der Probanden nahm täglich 60 Milligramm Isoflavone (aus Sojabohnen isoliert), die andere Hälfte ein entsprechendes Placebo-Präparat zu sich.
Nach Ablauf der 12-monatigen Studiendauer hatten 34 Prozent der Männer aus der Placebo-Gruppe Prostatakrebs entwickelt. In der Soja-Gruppe lag die Prostatakrebsrate hingegen bei 21 Prozent. Der Unterschied war bei den Männern über 65 Jahren ausgeprägter: In dieser Altersgruppe wiesen 57 Prozent der Placebo-Gruppe im Vergleich zu 28 Prozent der Männer, die eine Isoflavon-Ergänzung konsumiert hatten, Prostatakrebs auf.

In einer vom Hershey Krebsinstitut der Universität Pennsylvania durchgeführten Studie nahmen Prostatakrebspatienten, die nicht auf eine herkömmliche Behandlung angesprochen hatten, über 2 Jahre lang täglich drei Portionen Soja zu sich. Alle Männer hatten sich vorher bereits einer Bestrahlungstherapie sowie Operation unterzogen. Die Auswertung der Daten zeigte, das jeder zweite der Männer von der täglichen Soja-Aufnahme profitiert hatte.

Die Wissenschaftler erklären, dass Isoflavone aus Soja in der Lage sind, das Fortschreiten von Prostatakrebs zu hemmen indem sie das Wachstum von hormonabhängigen (androgenabhängigen) Prostatazellen hemmen. Dies würde auch erklären, warum bei asiatischen Männern deutlich weniger Prostatatumore auftreten als bei Männern in den westlichen Industrieländern.

Quellen:

  • Joshi M, Agostino NM, Gingrich R, et al. Effects of commercially available soy products on PSA in androgen-deprivation-naïve and castration-resistant prostate cancer. South Med J, Nov 2011;104(11):736-40
  • Miyanaga N, Akaza H, Hinotsu S, Fujioka T, Naito S, Namiki M, Takahashi S, Hirao Y, Horie S, et al. A prostate cancer chemoprevention study: An investigative randomized control study using purified isoflavones in men with rising PSA. Cancer Sci. 2011.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zur Prostatakrebs