Archiv der Kategorie: Vitalstoffe

CHLORELLA

Grünalge Chlorella pyrenoidosa: Pflanze mit dem höchsten Chlorophyll-Gehalt

Beschreibung

Chlorella pyrenoidosa ist eine Gattung der einzelligen Süßwasser-Mikroalgen. Sie gehört zu den kleinsten, einfachsten und zugleich ältesten Lebensformen der Erde und besitzt etwa die Größe eines roten Blutkörperchens. Die Grünalge Chlorella besticht durch den höchsten Chlorophyllgehalt (3 %) aller bekannten Pflanzen, dem sie auch ihren Namen verdankt.
Chlorella dient als natürliche Nährstoffquelle, die dem Körper reichlich Makro- und Mikronährstoffe liefert, insbesondere Aminosäuren, Phytohormone, die Nukleinsäuren DNA und RNA, die für die Regeneration von Zellen benötigt werden, den Chlorella-Wachstums-Faktor CWF (auch Chlorella Groth Faktor, CGF, genannt) und reichlich Cholorophyll. Die Eigenschaften der Chlorella-Alge sind mittlerweile gut erforscht. Neben seinen physiologisch und psychologisch aktivierenden Eigenschaften sowie der Förderung der körpereigenen Abwehr und eines gesunden Darmmilieus wird Chlorella therapeutisch zur Entgiftung toxischer Stoffe, vor allem bei der Schwermetallausleitung genutzt.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Entgiftung (Schwermetallausleitung)
• Immunstimulans
• Zellerneuerung
• Antioxidative Wirksamkeit
• Herz-Kreislauf-Unterstützung
• Colitis ulcerose und Morbus Crohn (Dünndarm- und Dickdarmentzündung)

Weitere positive Effekte werden bei/zur
– Blutarmut (Anämien)
– Blutzuckerkontrolle (Steigerung der Insulinresistenz),
– Wechseljahrsbeschwerden und
– der Muskelerkrankung Fibromyalgie
erzielt.

Wirkungen

Entgiftung
Der ausschließlich in der Zellwand der Chlorella-Alge befindliche Stoff Sporopollenin ist in der Lage, Schadstoffe wie toxische Schwermetalle, Arzneimittelrückstände und Pestizide zu binden, so dass diese ausgeschieden werden können. Chlorella wird daher therapeutisch zur Ausleitung von Metallen wie Cadmium, Blei, Nickel, Uran, Thallium und besonders häufig von Amalgam eingesetzt. Zudem erhöht Chlorella den Glutahionspiegel, wodurch die Entgiftungsfunktion der Leber untestützt wirkt.

Immunstimulans
Chlorella stimuliert, über längere Zeit eingenommen, auf vielfältige Weise die körpereigenen Abwehrkräfte. Die Alge erhöht die Zahl der Immunbotenstoffe, die der Körper bei Infektionen bildet. Diese Botenstoffe wiederum sorgen für die Aktivierung der unspezifischen (Makrophagen) und der spezifischen Immunabwehr (T- und B-Zellen). Grund sind die enthaltenen Polysaccharide Rhamnose, Arabinose, Glucose und Galactose sowie verschiedene Proteine. Menschen mit chronischer Immunschwäche profitieren besonders von der regelmäßigen Ergänzung der Chlorella-Alge.

Zellerneuerung
Vorraussetzung für die lebensnotwendige Fähigkeit des Körpers zur ständigen Zellerneuerung sind ausreichende Mengen der Nukleinsäuren DNS und RNS. Chlorella ist ein der besten Quellen für Nukleinsäuren. Ein Gramm Chlorella-Alge liefert 30 mg RNS und 3 mg DNS-Moleküle. DNA und RNA ermöglichen das Funktionieren der Körperprozesse und sind für die Ausbildung einer gesunden Darmflora, als Teil des Immunsystems, essentiell.

Antioxidative Wirksamkeit
Die Chlorella-Alge kann oxidative Schäden aufgrund der enthaltenen phenolischen Substanzen verhindern. Chlorella verhindert den Ausstoß von Stickstoffmonoxid (NO) der Körperzellen. Dieser setzt Entzündungsprozesse in Gang und fördert oxidative Schäden (Lipidoxidation). Durch die Gabe von Chlorella sinkt der NO-Ausstoß der Zellen und die Enzymsysteme der antioxidativen Abwehr (Superoxid-Dismutase, Katalase und Glutathion-Peroxidase) entwickeln sich stärker.

Herz-Kreislauf-Unterstützung
Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigten sowohl blutdruck- als auch Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin senkende Fähigkeiten der Chlorella-Alge.

Entzündungslinderung
Chlroella wirkt hemmend auf alle entzündlichen Prozessen, z.B. bei Schleimhautentzündungen, Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa) und Dünndarmentzündung (Morbus Crohn).
Wirkstoffe
Die Trockensubstanz von Chlorella liefert
• 50 % Proteine (19 Aminosäuren, davon 8 essentielle),
• 20 % Polysaccharide (Rhamnose, Arabinose, Glucose, Galactose)
• 9 % Fett (davon 89 % ungesättigte Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren) und
• 3 % Chlorophyll.

Weitere relevante Inhaltstoffe:

• CWF: Der wertvolle Wachstumsfaktor (Chlorella Groth Faktor, CGF) ist ein aus u.a. sechs Aminosäuren zusammengesetzter Komplex. Er stimuliert das Wachstum und die Regeneration von Organismen, aktiviert die Synthese von Zellenergie, Proteinen und Enzymen und beschleunigt die Regeneration und Wundheilung bei Gewebeschäden.
• Mineralstoffe: Magnesium, Kalium, Mangan, Eisen, Zink, Calcium, Kalium, Selen
• Vitamine: Vitamin C, A und E, Niacin, Vitamin B-Komplex einschließlich Vitamin B12, Vitamin K, Pantothensäure, Folsäure und Carotinoide
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Zur normalen Vitalstoffergänzung werden 2-3 g täglich empfohlen, die zu den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
Zur Entgiftung (z.B. von Schwermetallen) wird eine Einnahme von täglich 2 mal 3-4 g empfohlen.
Kur (2 Tage): Die Tagesdosis kann bei einer Chlorella-Kur nach ärztlicher Absprache auf bis zu 30 g erhöht werden. Danach werden 14 Tage lang etwa 3 g täglich eingenommen.

Gegenanzeigen
Es sind keine Neben- oder Wechselwirkungen bekannt. Selbst bei Mega-Dosen von mehreren 100g pro Tag sind keine negativen Effekte bekannt. Im Gegensatz zu Meeresalgen enthält Chlorella als Süßwasseralge nur geringe Spuren von Jod, so dass keine die Gefahr der Jodüberdosierung besteht. Eine häufige Grünfärbung des Stuhls basiert auf dem hohen Chlorophyllgehalt und ist harmlos.

Hinweis
Beim Kauf von Chlorellaprodukten sollte darauf geachtet werden, dass diese aus biologischen Züchtungen stammen.
Literaturquellen

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2. Hasegawa, T., et al., Int. J. Immunopharmacol. 1995, 17 (6), 505 – 12 (1995).
3. Kralovec, J.A., et al., Int. Immunopharmacol. 2005, 5 (4), 689 – 98 (2005).
4. Konishi, F. et al.: Antitumor effect enduced by a hot water extract of Chlorella vulgaris (CE): Resistance to Meth-A tumor growth mediated by CE-induced polymorphonuclear leukocytes. Cancer Immunol. Immunother 19:73-78, (1985).
5. Kojima, M., Kasajima, T., Imai, Y., Kobayashi, S., et al.: A New Chlorella Polysaccharide and Its Accelerating Effect an the Phagocytic Activity of the Reticuloendothelial System. Recent Adv. R.E.S. Res. 13:11, (1973).
6. Kobayashi, S.: Influence of chlorella extract an reticuloendothelial phagocytosis of rats. Health and Industry Newsletter. Agricultural Chemical Convention. (1978).
7. Jitsukawa K., Suizu R.and Hidano A.: Chlorella photosensitization. New phytophotodermatosis. Int J Dermatol 1984; 23(4):263-268. (1984).
8. Konishi F., Tanaka K., Himeno K. et al.: Antitumor effect induced by a hot water extract of Chlorella vulgaris (CE): resistance to Meth-A tumor growth mediated by CE-induced polymorphonuclear leukocytes. Cancer Immunol Immunother 19(2):73-78. (1985).
9. Matsueda, S., Ichita, J., Abe, K., Karasawa, H., Shinpo, K.: Studies an antitumor active glycoprotein from Chlorella vulgaris. Yajugaku-Zasshi 102:447-451 (1982).
10. Merchant R. and Andre C.: A review of recent clinical trials of the nutritional supplement Chlorella pyrenoidosa in the treatment of fibromyalgia, hypertension, and ulcerative colitis. Altern Ther Health Med 7(3): 79-91. (2001).
11. Merchant R., Carmack C. and Wise C.: Nutritional supplementation with Chlorella pyrenoidosa for patients with fibromyalgia syndrome: a pilot study. Phytother Res 2000; 14 (3):167-173. (2000).
12. Nomoto, K., Yokokura, T., Satoh, H., Mutai, K.: Anti-tumor effect by oral administration of Chlorella extract. PCM-4. Gan To-Kagaku-Ryoho, 10(3), 781-5, (1983).
13. Tanka K, Yamada A, Noda K et al.: Oral administration of a unicellular green algae, Chlorealla vulgaris, prevents stress-induced ulcer. Planta Medica 1997; 63:465-466. (1997).
14. Takekoshi, H., et al.: Chemosphere. 2005, 59 (2), 297 – 304. Epub (2005).
15. Tanaka, K., et al. :, Infect. Immun. 1986, 53 (2), 267 – 271 (Medline abstract) (1986).
16. Yong-Yuh, C., et al.: Life Sci. 2005, 77 (9), 980 – 90 (2005).
17. Tanaka, K. et al.: Augmentation of antitumor resistance by a strain of unicellular green algae, Chlorella vulgaris. Cancer Immunol. Immunother. 17:90-94, 1984.
18. Yamaguchi, N. et al.: Immunomodulation by single cellular algae (Chlorella pyrenoidosa) and anti-tumor activities for tumor-bearing mice. Third International Congress of Developmental and Comparative Immunology, Reims, France, July 7-13, (1985).

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Beitrag zu Chlorella

Chlorella bei Vitaminwiki.net

 

 

BROCCOLI (INDOL-3-CARBINOL)

Broccoli: Quelle des Phyto-Schutzstoffs Indol-3-Carbinol

 

Beschreibung

Broccoli und andere Kohlgemüse aus der Gruppe der Kreuzblütler (Cruciferae) zählen zu den Nahrungsmitteln, deren Bedeutung in der Prävention in zahlreichen Studien seit 1960 nachgewiesen wurde. Diese Wirkungen basieren insbesondere auf einen speziellen Inhaltsstoff: dem Indol-3-Carbinol. Indol-3-Carbinol ist ein Phytohormon der Gruppe Indole und ein Stoffwechselprodukt der Glucosinolate (Sekundäre Pflanzenstoffe). Indol-3-Carbinol unterstützt die körpereigene Abwehr mit seinen ausgeprägt antioxidantischen und antikarzinogenen (krebshemmenden) Fähigkeiten. Es steuert als Phytoöstrogen hormonabhängigen Krebserkrankungen entgegen, kann Giftstoffe aus der Umwelt unschädlich machen und die Leber bei der Entgiftung unterstützen. Besonderes Augenmerk wird auf die Phytoöstrogenwirkung von Indol-3-Carbinol und der Bedeutung für die Entstehung hormonabhängiger Tumorarten, wie Brust- und Prostatakrebs, gelegt. Das Glucosinolat Indol-3-Carbinol wird über die Magenschleimhaut rasch resorbiert und in der Leber verstoffwechselt. Bei oraler Zufuhr werden bereits nach ca. 2 Stunden die höchsten Konzentrationen im Blut und nach 2-4 Stunden eine maximale Urinausscheidung erreicht.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche

Bindung krebsauslösender Stoffe
Indol-3-Carbinol ist in der Lage, die Bindung, Unschädlichmachung und Ausscheidung von Karzinogenen (krebsauslösenden Stoffen) wie z.B. Amine, Dioxine und Aflatoxine, zu fördern und damit die Schädigung der DNA (zelluläre Erbsubstanz) zu verhindern.

Hemmung hormonabhängiger Tumorarten
Indem es die Umwandlung von Östrogen in einen kanzerogenen Stoff verhindert, hemmt Indol-3-Carbinol die Entstehung hormonabhängiger Tumorerkrankungen also Brust-, Gebärmutterschleimhaut-, Prostata- und Darmkrebs.

Unterstützung der Leber
Indol-3-Carbinol regt die Bildung von Gluathion in den Hepatozyten (Leberzellen) an, einer Substanz, die für die Unterstützung der Leber bei der Unschädlichmachung und Entgiftung aufgenommener Umweltschadstoffe notwendig ist.

Antioxidant und Immunstärker
Stark antioxidative Fähigkeiten sowie die Aktivierung entgiftender Enzyme und direkt immunmodulatorische Effekte sind ebenfalls Eigenschaften von Indol-3-Carbinol.

Hilfreich bei Fibromyalgie und dem Müdigkeitssyndrom
Behandlungsunterstützend hat sich Indol-3-Carbinol bei der Linderung von Symptomen
der Muskel-Nervenerkrankung Fibromyalgie und des chronischen Müdigkeitssyndroms
(CFS) bewährt.
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Die Aufnahme von Indol-3-Carbinol aus der Nahrung ist hinsichtlich präventiver Effekte unzureichend. Indol-3-Carbinol ist wie alle Glucosinolate hitzeempfindlich.
100 g erhitzter Broccoli enthalten durchschnittlich nur noch 21 mg Glucosinolate, unerhitzt (roh) sind 51 mg Glukosinolate enthalten. Zu geringer Gemüse- sowie seltener Rohverzehr haben eine täglichen Durchschnitts-Aufnahme von nur 43 mg Glukosinolaten zum Ergebnis.
Aufgrund dieser geringen Aufnahme von Indol-3-Carbinol mit der üblichen Nahrung, kann die Ergänzung in Form von Broccoli Extrakt zur vorbeugenden Stärkung der Abwehr grundsätzlich empfohlen werden.

Besonders zur Ergänzung mit dem Immunstärker Indol-3-Carbinol wird geraten bei:

• einseitiger Ernährung
• starkem Genussmittelkonsum
• Stress oder geschwächter Immunabwehr
• älteren Menschen
• chronischer Medikamenteneinnahme

Ein therapeutischer Einsatz von Indol-3-Carbinol kann für Fibromyalgie, dem chronischen Müdigkeitssyndrom sowie bei Brust- und Prostatakrebs erfolgen.

Zufuhrempfehlung
Zur Prävention werden täglich 400 mg Indol-3-Carbinol empfohlen. Therapeutisch sind höhere Dosen möglich.

Gegenanzeigen
Für Schwangere ist die Ergänzung mit Indol-3-Carbinol aufgrund der Einwirkung auf das weibliche Hormon Östrogen nicht geeignet.

Literaturquellen

1. Fahey, J., Zalcmann, A., Talalay, P.: The chemical diversity and distribution of glucosinolates and isothiocyanates among plants. Phytocheistry 56, S.5-51 (2000).
2. Kushad, M.M., Brown, A.F, et al.: Variation of glucosinolates in vegetable crops of Brassica oleracea. J. Agric. Food Chem. 47 S. 1541-1548 (1999).
3. Lee I., Han .F, Baeck J., et al.: Inhibition of MUCI expression of indole-3-carbinol.; Int J Cancer 109:810-16. (2004).
4. Mithen, R.F. et al.: The nutritional significance, biosynthesis and bioavailability of glucosinolates in human foods. J. Sci. Food Agric. 80 S. 967-984 (2000).
5. Nugon-Baudon, L., Rabot, S.: Glucosinolates and glucosinolate derivates: implications for protec-tion against chemical carcinogenesis. Nutr. Res. Rev. 7, S. 205-231 (1994).
6. Schmidt E., Schmidt N.: Leitfaden Mikronährstoffe. Orthomolekulare Prävention und Therapie, S. 61-64 (2004).

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Indol-3-Carbinol

Indol-3-Carbinol-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Alpha-Liponsäure

Alpha-Liponsäure (Thioctsäure): Multi-Schutzstoff für unsere Zellen

Beschreibung

Die Alpha-Liponsäure, auch Thioctsäure genannt, ist eine körpereigene Substanz mit vitaminähnlichen Wirkungen und damit ein Vitaminoid. Die Alpha-Liponsäure weist in ihren Wirkungsweisen einige einzigartige Eigenschaften auf, was sie besonders wichtig macht.

Die Bedeutung der Alpha-Liponsäure liegt
• in ihrer starken antioxidativen Wirksamkeit,
• der besonderen Fähigkeit der Verstärkung anderer Antioxidantien,
• ihrer Schutzfunktion im Nervensystem und
• der Entgiftung von Schwermetallen.

 
Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
Die Alpha-Liponsäure wird prophylaktisch zur Steigerung des antioxidativen Schutzschildes ergänzt.

Erhöhter Bedarf
Der Bedarf an Alpha-Liponsäure ist erhöht bei starker oxidativer Belastung z.B. bei Rauchern, Sportlern, Stress, Diabetes mellitus, Kohlenhydratstoffwechselstörungen Demenz und auszehrenden Erkrankungen z.B. Krebs.

Therapeutische Anwendung

Diabetes mellitus: Eine Ergänzung mit Alpha-Liponsäure wird von der DDG, der Deutschen Diabetes Gesellschaft, ausdrücklich empfohlen. Im Vordergrund stehen ihre Wirkungen bei der Behandlung und Prävention diabetischer Nervenstörungen. Ihre stoffwechselregulierende und antioxidantische Eigenschaften haben weiter günstige Effekte.

Arteriosklerose: Durch ihre stark antioxidative Wirksamkeit ist die Alpha-Liponsäure für die Vorbeugung arteriosklerotischer Gefäßveränderungen wichtig.

Weitere Anwendungsgebiete sind:
• Demenz
• Lebererkrankungen
• Katarakt („Grauer Star“)
• auszehrende Erkrankungen und
• Schwermetallvergiftungen

Alpha-Liponsäure und Sport:
Eine Ergänzung mit Alpha-Liponsäure hat für Sportler eine zweifache Bedeutung:
1. Erhöhung der Muskelenergie (Muskelglykogen) durch verbesserte Insulin-Verwertung.
2. Als Antioxidant bekämpft Alpha-Liponsäure freie Sauerstoffradikale, die beim Sport durch den erhöhten Stoffumsatz verstärkt entstehen.

Wirkungen
Antioxidant
Die Alpha-Liponsäure ist als eine von wenigen Ausnahmen in der Lage, aufgrund ihrer fettsäureähnlichen Struktur sowohl in den fetthaltigen (lipophilen) Zellmembranen als auch in den wässrigen (hydrophilen) Geweben antioxidativ wirksam zu sein. Dadurch kann sie speziell die Membranen (Häutchen) und Mitochondrien der Zellen vor freien Sauerstoffradikalen schützen. Immunaktive Enzyme wie SOD (Superoxid-Dismutase) und Katalase werden ebenfalls vor dem oxidativen Zerfall geschützt.

Regeneration anderer Antioxidantien
Die herausragendste Eigenschaft der Alpha-Liponsäure liegt darin, andere Antioxidantien – Vitamin C, Vitamin E, Coenzym 10 und Glutathion – zu regenerieren und damit die antioxidative Gesamtkapazität gegen Zellschädigungen zu vervielfachen.

Bindung von Schwermetallen
Die Alpha-Liponsäure ist in der Lage, Komplexe mit Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Quecksilber und Arsen zu bilden. So können die Metalle aus den Zellen und Geweben mobilisiert und ausgeleitet werden.

Coenzym-Funktion
Als Coenzym wirkt die Alpha-Liponsäure im Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel mit. Interessant für sportlich Aktive ist die verbesserte Glukose-Ausnutzung und die Steigerung der Muskel-Energie.

Nervenschutzstoff (neuroprotektiv)
Die Alpha-Liponsäure ist eine neuroprotektive Substanz, die die Nervenleitgeschwindigkeit und die Nährstoffversorgung der Nerven erhöht und Nervenschmerzen nachweislich reduzieren kann. Aufgrund ihres Schutzpotentials wird die Alpha-Liponsäure bei Erkrankungen, die mit Nervenschädigungen einhergehen, empfohlen. Beispiele: Diabetes mellitus und Demenz.
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Zur allgemeinen Präventiv werden 50 bis 200 mg empfohlen. In therapeutischen Anwendung sind bis zu 600 mg üblich.
Literaturquellen

1. Baur A, Harrer T, Peukert M et al: Alpha-lipoic acid is an effective inhibitor of human immuno-deficiency virus (HIV-1) replication. Klin Wochnschr; 69:722-724. (1991).
2. Diabetes Rres Clin Pract, 52(3), S.175-183, (2001).
3. Fuchs J: Studies on lipoate effects on blood redox state in human immunodeficiency virus infected patients. Arzneim forsch 1993; 43:1359-1362.
4. Gleiter CH, Schug BS, Hermann R et al: Influence of food intake on the bioavailability of thioctic acid enantiomers. Eur J Clin Pharmacol 50(6):513-514. (1996).
5. Helmer C, et al.: Association between antioxidant nutritional indicators and the incidence of dementia: results from the PAQUID prospective cohort study. European Journal of Clinical Nutrition, 57: 1555-1561(2003).
6. Jacob S, Henriksen EJ, Schiemann L. et al: Enhancement of glucose disposal in patients with type 2 diabetes by alpha-lipoic acid. Arzneim Forsch 1995;45: 872-874. (1995)
7. Morcos, M., et al.: Effect of alpha-lipoic acid on theprogression of endothelial celldamage and albuminuria in patients with diagbetes mellitus: anxxploratory study. (2002).
8. Murray MT: Encyclopedia of Nutritional Supplements. Prima Publishing, Rocklin, CA; (1996).
9. Nagamatsu M, Nickander KK, Schmelzer JD et al: Lipoic acid improves nerve blood flow, reduces oxidative stress, and improves distal nerve conduction in experimental diabetic neuropathy. Diabetes Care;18:1160-1167. (1995)
10. Packer L. und Dr. C. Colman: “The Antioxidant Miracle”. New York, 1999. D. Ziegler, H. Nowak, P. Kempler, P. Vargha and P.A. Low. Treatment of symptomatic diabetic polyneuropathy with the antioxidant Alpha-lipoic acid: a meta analysis. Diabetic Medicine, 20; (2003).
11. Schmidt E., Schmidt N.: Leitfaden Mikronährstoffe. Orthomolekulare Prävention und Therapie, S. 226-227 (2004).
12. Smitthies J.: Neue Erkenntnisse über oxidativen Stress sowie die prophylaktische und therapeutische Anwendung von Antioxidantien. Journal für Orthomolekulare Medizin 6 (3), S.223-236, (1998).
13. Suzuki YJ, Aggarwal BB & Packer L: Alpha-lipoic acid is a potent inhibitor of NF-kB activation in human T cells. Biochem Biophus Res Comm 1992; 189:1709-1715.

 

Weiterführende Quellen:

 

Aloe Vera

Aloe Vera – Lebenselixier und Heilpflanze seit vielen Jahrtausenden

Beschreibung

Die Aloe Vera, oder Aloe genannt, ist eine vielseitige (Heil-)Pflanze, die aufgrund ihrer stimulierenden Eigenschaften auf das Immunsystem, die Haut, den Darm und die Gelenke geschätzt wird. Die Aloe Vera ist aufgrund dessen seit mehreren tausend Jahren unter den Bezeichnungen „Lebenselixier“ (aus dem russischen), „Stummer Heiler“ (aus dem amerikanischen) und im alten Ägypten als „Pflanze der Unsterblichkeit“ bekannt.
Bei ihrer Verwendung kann unterschieden werden zwischen Reiner Aloe, das ist das bräunliche Blattharz, das in der Blattrinde und dem Blattgrün enthalten ist (enthält Aloin) und dem transparenten Aloe Vera Gel, das dem Blattinneren entstammt (ohne Aloin).

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Aloe Vera wird sowohl zur Vitalisierung und allgemeinen Erhaltung der Gesundheit als auch therapeutisch eingesetzt.

Anwendungsbereiche
Innerlich (oral):

• Immunstärkung bei immunschwächenden Erkrankungen
• Beschleunigung des Heiligungsprozesses bei Wunden und Verletzungen
• Beschleunigung der Zellregeneration nach Operationen
• Erweiterung der feinen Gefäße und Verbesserung der Durchblutung
• Energiemobilisierung und Anregung des Stoffwechsels
• Steigerung des Wohlbefindens bei älteren Menschen
• Senkung des Blutzuckerspiegels (Arabin), unterstützend bei nicht-insulinabhängigem Diabetes mellitus
• Regeneration und Beruhigung bei Allergien, Hauterkrankungen, Asthma
• Schmerzminderung
• Unterstützung bei Darmträgheit, Obstipation, Verdauungsbeschwerden

Äußerlich:

Beispiele:
• Gurgeln bei Halsbeschwerden
• Massieren betroffener Hautstelle bei Anzeichen von Lippen-Herpes
• Einreiben von Kratzern, Schnittwunden und anderen Verletzungen
• Einreiben bei Allergien
• zur Regeneration, Beruhigung von Hautirritationen (z.B. bei Hauterkrankungen)

Aloe Vera

Aloe Vera

Wirkungen
Aloe Vera
• stimuliert die Aktivität der Immunzellen Makrophagen, Monozyten, Antikörper und T-Killerzellen.
• unterstützt die Bildung von Kollagen für Gefäße, Sehnen, Gelenke, Knorpel und Knochen.
• hat antivirale, antibakterielle und fungizide Eigenschaften. Es schützt vor Viren, Bakterien und Pilzen (auch dem Candida-Pilz).
• fördert die Bildung von Gelenkschmiere und beugt dadurch arthritischen Gelenkerkrankungen vor bzw. lindert die Beschwerden.
• verbessert die Energiemobilisierung.
• aktiviert den Stoffwechsel.
• unterstützt die natürlichen Bakterienflora des Darmtraktes und erhöht die Abwehr vor Bakterien- und Pilzbefall.

Wirkstoffe
Das Mark der Aloe Vera ist reich an wertgebenden Inhaltsstoffen, von denen bislang 230 Substanzen identifiziert sind. Eine der physiologisch interessantesten ist das Acemannan.

Acemannan ist eine langkettige Zuckerverbindung (Mucopolysaccharid), die bis zum Beginn der Pubertät selbst vom Körper gebildet werden kann und danach mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Acemannan besitzt die Fähigkeit, bis in die Zellmembran vorzudringen.

Weitere relevante Wirkstoffe

– verschiedene Enzyme: Lipase, Amylase, Creatine, Phosphokinase u.a.
– essentielle Fettsäuren
– Saponine (= Kohlenhydrate mit entgiftenden und entzündungslindernden, antiseptischen Effekten)
– weitere Mucopoly- und Mucomonosaccharide
– Aminosäuren
– Mineralstoffe: Calcium, Phosphor, Kalium Eisen, Natrium, Mangan, Zink, Magnesium, Kupfer, Chrom
– Vitamine: A, C, E, B1, B2, B12
– Anthraquinone (schmerzmindernd)
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Die Einnahme der Aloe Vera kann in Form von Kapseln oder als Saft passieren. Der Saft dient sowohl zur äußeren als auch inneren Anwendung.
Gegenanzeigen
Schwangere und Stillende sollten auf die Einnahme Aloe Vera-haltiger Produkte grundsätzlich verzichten.

Literaturquellen

1. Bunyapraphatsara N; Yongchaiyudha S; Rungpitarasangsi V; et al.: Anti-diabetic activity of Aloe vera L. juice. II. Clinical trial in diabetes mellitus patients in combination with glibenclamide. Phytomedicine 3(3):245-248, (1996).
2. Delvenne V; Goldman S; De Maertelaer V; Lotstra F: Brain glucose meta¬bolism in eating disorders assessed by positron emission tomography. Int J Eat Disord 25(l):29-37, (1999).
3. Deal CL; Moskowitz RW: Nutraceuticals as therapeutic agents in oste¬oarthritis. The role of glucosamine, chondroitin sulfate and collagen hydrolysate. Rheum Dis Clin North Am 25(2):379-395.
4. Flögel M; Laue G; Gornik I; Macek B: Fucosylation and galactosylation of IgG heavy chains differ between acute and remission phases of juvenile chronic arthritis. Clin Chem Lab Med 36(2):99-102, (1998).
5. Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, 5. Auflage, Springer Verlag, (1995).
6. Hoshino T; Hayashi T; Hayashi K; et al.: An antivirally active sulfated Polysaccharide from Sargassum horneri (Turner) C. AGARDH. Biol Pharm Bull 21 (7):730-734, (1998).
7. Kameneva M. et al: Survival in a rat model of lethal hemorrhagic shock is prolonged following resuscitation with a small volume of a solution containing a drag-reducing polymer derived from Aloe vera, Shock. 22:151-156 (2004).
8. Kemp MC, et al. In-vitro evaluation of the antiviral effects of acemannan on the replication and pathogenesis of HIV-1 and other enveloped viruses: Modification of the processing of glycoprotein precursors. Antiviral Res 13(Suppl. 1): 83, (1990).
9. Matthies H; Schroeder H; Smalla KH; Krug M: Enhancement of gluta-mate release by L-fucose changes effects of glutamate reeeptor antagonists on long-term potentiation in the rat hippocampus. Learn Mem 7(4):227-234, (2000).
10. Setnikar I; Cereda R; Pacini MA; Revel L: Antireactive properties of glu¬cosamine sulfate. Arzneimittelforschung 41:157-161, (1991).
11. Sheets MA, et al. Studies of the effect of acemannan on retrovirus infections: Clinical stabilization of feline leukemia virus-infected cats. Mol Biother 3: 41–45, (1991).
12. Tomana M; Schronhenloher RE; Reveille JD; et al.: Abnormal galactosy¬lation of serum IgG in patients with systemic lupus erythematosus and members of families with high frequency of autoimmune diseases. Rheu¬matol Int 12(5): 191-194, (1992).

 

Weiterführende Quellen:

 

 

ACETYL-L-CARNITIN

Neuronen-Schutz Acetyl-L-Carnitin

 

Beschreibung

Acetyl-L-Carnitin, abgekürzt ALC, wird treffend als Nervenschutzfaktor oder neuroprotektiv bezeichnet. Hinter Acetyl-L-Carnitin verbirgt sich die mit einer Fettsäure verbundene Aminosäure L-Carnitin und damit ein Aminosäure-Ester. Beim Menschen wird dieser Stoff in Gehirn, Leber und Nieren gebildet.

Acetyl-L-Carnitin spielt aufgrund seiner Fähigkeit zur Regeneration der Nervenzellen eine besonders wichtige Rolle und ist zweitens in der Lage, den zellulären Energiestoffwechsel zu erhöhen. Am stärksten ist Acetyl-L-Carnitin in den Gehirnzellen vertreten, wo es die funktionellen Leistungen des Gehirns steigert, die Reizübertragung durch Nervenbotenstoffe verbessert und die Zellenenergie und Wachheit erhöht.

Durch seinen Acetyl-Teil kann Acetyl-L-Carnitin die lipophilen d.h. fettlöslichen Membranen im Dünndarm besonders leicht passieren.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
Acetyl-L-Carnitin wird zum Schutz der Nervenzellen und zur Steigerung des zellulären Energiestoffwechsels einsetzt.

Therapeutisch wird Acetyl-L-Carnitin eingesetzt bei:
• neuropathischen oder neurodegenerativen Erkrankungen und Funktionsstörungen z.B. diabetische Neuropathie, Morbus Alzheimer
• Depressionen
• kognitive Störungen

Wirkungen

  • Verbesserte Nervenreizübertragung
    Acetyl-L-Carnitin hemmt die neuronale Degeneration (= Funktionsminderung der Nervenzellen) z.B. bei der Polyneuropathie infolge von Diabetes mellitus.
  • Acetyl-L-Carnitin hat die Fähigkeit, den Stoffwechsel der Nervenzellen anzuregen. Möglich ist das, indem es die Rezeptorsensibilität, also die Erregbarkeit der Nerven, auf die beiden Nervenbotenstoffe Acetylcholin und Serotonin verbessert. Während Antidepressiva den Abbau dieser Botenstoffe verhindern und dabei bemerkenswerte Nebenwirkungen haben, wirkt Acetyl-L-Carnitin nicht-manipulativ auf den Nervenstoffwechsel. Es optimiert lediglich die Rezeptorsensibilität und steuert der allgemeinen alterstypischen Desensibilisierung der Rezeptoren entgegen. Acetyl-L-Carnitin zeigt über diesen Mechanismus auch bei bestehendem Morbus Alzheimer positive Wirkungen.
  • Erhöhung des zellulären Energiestoffwechsels
    Acetyl-L-Carnitin ist am Transport der Fettsäuren in die Mitochondrien und der dortigen
    Energiegewinnung beteiligt. Acetyl-L-Carnitin steuert damit akuten Energiedefiziten z.B. in den Zellen des Gehirns, des Herzmuskels, den peripheren Nerven und anderen Organen entgegen, die mit steigendem Alter regelmäßiger auftreten können. Durch den erhöhten Energiestoffwechsel in den Gehirnzellen werden altersbedingte neurodegenerative Prozesse vermindert.
  • Immunstärkung
    Die Erhöhung der Lymphozytenaktivität (Lymphozyten = Untergruppe weißer Blutkörperchen) durch Acetyl-L-Carnitin wurde in vielen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Gleichzeitig verhindert das Vorhandensein von Acetyl-L-Carnitin den Rückgang der Makrophagenaktivität (Fresszellen). Derzeit diskutiert werden Hinweise, dass Acetyl-L-Carnitin auch die Bildung der Zytokine (= Immunbotenstoffe) anregt.
    Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung

Die zur Vorbeugung eingesetzte Dosis liegt zwischen 500 und 1000 mg pro Tag.
Therapeutisch sind auch höhere Dosen üblich.

Literaturquellen

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Weiterführende Quelle: