Archiv der Kategorie: Vitalstoffe

Inositol

Inositol: Wichtig für die Funktionalität des Nervensystems

Beschreibung

Inositol zählt zu den Vitaminoiden (vitaminähnliche Substanzen) und ist neben Cholin wichtiger Bestandteil des Lecithins. Inositol ist in nahezu allen Körperzellen, besonders hoch konzentriert jedoch in Leber, Gehirn, Herzmuskel, Nieren und Hoden vorhanden. Seine im Körper aktive Form wird Myoinositol genannt. Obwohl der Körper Inositol aus Magnesium und Niacin (Vitamin B3) herstellen kann, reicht dies nicht aus um den Bedarf an Inositol zu decken. Inositol muss zusätzlich über die Nahrung (oder Supplemente) aufgenommen werden. Inositol arbeitet eng zusammen mit Cholin, mit dem es sich verbindet um Lecithin zu bilden. Beide Substanzen sind damit essentielle Bestandteile der Zellmembranen (Zellwände) und für die Zellstabilität, das Nervensystem, die Übertragung von Nervenreizen und dem Fettabtransport maßgeblich. Da Inositol für einen funktionierenden Neurotransmitter-Stoffwechsel nötig ist, wird es auch zur Behandlung von psycho-neurologischen Störungen eingesetzt. Der Inositol-Spiegel kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst und gestört werden (z.B. Alkoholkonsum, Diabetes mellitus). In diesen Fällen ist eine höhere Inositol-Zufuhr von außen nötig um Mängel zu vermeiden.


Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen

• Bestandteil der Zellmembran
• Funktionalität des Nervensystems
• Synthese von Neurotransmittern
• Regulierung des Fettstoffwechsels
• Spermienbildung in den Hoden

Bestandteil der Zellmembranen
In den Zellwänden des gesamten Körpers befinden sich große Mengen Myoinositol. Es erfüllt dort strukturelle Aufgaben (Bildung von strukturgebenden Eiweißkomplexen in der Zellmembran) sowie funktionelle Aufgaben (Reizweiterleitung durch Regulierung der Natrium- und Calciumkonzentrationen in den Zellmembranen).

Funktionalität des Nervensystems
Die Übermittlung von Nervenimpulsen in den Nervenzellen wird unter anderem von Myoinositol bestimmt, das in den Zellmembranen der Nervenfasern eingelagert ist.

Synthese von Neurotransmittern
Myoinositol steuert der Bildung verschiedener wichtiger Neurotransmitter wie Serotonin und Acetylcholin.

Regulierung des Fettstoffwechsels

Myoinositol reguliert sowohl den Fettstoffwechsel als auch den Fetttransport aus der Leber. Inositol-Supplemente vermögen damit Fettablagerungen in der Leber und Leberschädigungen vorzubeugen.

Spermienbildung in den Hoden
Die Hoden (Testes) enthalten besonders viel Myoinositol, da die Substanz zur Bildung und Reifung der Spermienzellen notwendig ist. Bei einem Mangel an Inositol sinkt die Anzahl reifer Spermien deutlich ab.

Anwendungsbereiche

• Diabetes mellitus
• Hoher Alkoholkonsum
• Senkung erhöhter Blutfettwerte
• Multiple Sklerose
• Depressionen
• Schlaflosigkeit
• Gedächtnisstörungen

Diabetes mellitus
Bei Diabetikern ist der Inositol-Stoffwechsel gestört da der Abbau von Inositol stark gesteigert und der Transport bei erhöhtem Blutzuckerspiegel gestört ist. In den Nervenzellen von Diabetikern sind signifikant niedrige Inositol-Werte zu messen. Das trägt zu einer schlechteren Funktion der äußeren Nervenbahnen bei. Gaben von 500 bis 3.000 mg täglich verbessern die Bewegungskoordination bei Diabetikern und schützen die Nieren und Gefäße.

Hoher Alkoholkonsum
Starker Alkoholkonsum verursacht Fettablagerungen in der Leber und Schädigungen der Leberzellen. Der Bedarf an Inositol (für Abtransport von Fett zuständig) steigt mit dem Alkoholkonsum.

Senkung erhöhter Blutfettwerte
Inositol unterstützt die Senkung von LDL-Cholesterin und die Steigerung von HDL-Cholesterin, indem es die Fette aus der Leber in die Zellen transportiert. Bei erhöhten Cholesterinwerten haben sich vor allem kombinierte Gaben von Inositol, Cholin und Niacin (Vitamin B3) bewährt.

Multiple Sklerose
Inositol ist an der körperlichen Synthese von Phospholipiden beteiligt. Phospholipide wiederum sind Fettstoffe, die zur Herstellung von Myelin, dem Baustoff für die Isolierung der Nervenwände benötigt werden. Bei Multiple Sklerose werden diese Nervenhüllen durch Entzündungen zunehmend beschädigt und zerstört. Inositol kann durch den ständigen Aufbau der Myelinschichten diesem Prozess entgegen steuern.

Schlaflosigkeit

Schlafstörungen können in vielen Fällen bereits durch die Ergänzung von Inositol, Calcium und Magnesium behoben werden.

Gedächtnisstörungen
Inositol, das bei Gesunden in großen Mengen in den Gehirnzellen vorkommt, verbessert durch Aktivierung der Neurotransmitter-Synthese die kognitiven Gehirnfunktionen wie Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit.

Depressionen
Inositol ist hilfreich in der Behandlung von Depressionen. Auch diese Eigenschaft geht auf seinen Einfluss auf den Neurotransmitter-Stoffwechsel zurück.

Erhöhter Bedarf und Mangel

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
• Mangel an Mikronährstoffen sowie hoher Alkohol- oder Koffeinkonsum können die Inositol-Speicher leeren.
• Diabetes mellitus: Diabetiker scheiden erhöhte Mengen Inositol aus. Inositol-Ergänzungen werden für Diabetiker daher besonders empfohlen zur Normalisierung der Stoffwechselprozesse.
• Bestimmte chronische Erkrankungen: Niereninsuffizienz, Multiple Sklerose, erhöhte Blutfettwerte

Mangelsymptome
• neurologische Störungen (häufig bei Diabetikern)
• Hautrötungen
• Haarausfall
• Fetteinlagerungen in der Leber, erhöhte Blutfettwerte
• Konzentration- und Gedächtnisstörungen
• Reizbarkeit, Antriebslosigkeit, Depression


Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Die tägliche Inositol-Aufnahme über die herkömmliche Ernährung liegt bei etwa 1 g täglich.
Als zusätzliche Nahrungsergänzung werden indikationsabhängig Mengen im Bereich von mehreren hundert Milligramm eingenommen.

Gegenanzeigen
• Bei chronischen Nierenkrankungen sollte Inositol nur nach therapeutischer Empfehlung eingenommen werden.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweise zur Einnahme
Inositol sollte möglichst zusammen mit Cholin, zur Unterstützung der Nervenfunktionen zudem mit dem B-Vitamin-Komplex eingenommen werden. Kombinierte Einnahmen von Inositol und Cholin im Verhältnis von 2:1 sind zur Bildung des Neurotransmitters Acetylcholin effizient.

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Inositol

Inositol-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

 

Zimt

Zimt (cinnamomum) enthält Naturstoffe, die den Blutzucker regulieren

Beschreibung

Zimt (cinnamomum) wird seit der Antike in Ägypten, China, Indien und Griechenland als Naturarznei- und Gewürzmittel eingesetzt. Zimt wird aus der getrockneten Rinde von Zimtbäumen gewonnen und weist mehrer interessante Eigenschaften aus. Zimtöl und -rinde besitzen eine starke antimikrobielle Aktivität, was auf dem Gehalt an Zimtaldehyd beruht. Ätherische Öle wirken relaxierend. Medizinisch am interessantesten sind mittlerweile die senkenden Effekte auf Blutzucker- und Blutfettspiegel, was Zimt für Diabetiker besonders wertvoll macht.


Anwendungsbereiche und Wirkungen


Anwendungsbereiche

• Blutzuckerkontrolle (antidiabetische Wirkung)
• Senkung der Blutfettwerte
• antibakterielle und fungizide Wirkung
• relaxierende, krampflösende Wirkung
• Unterstützung bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl

Blutzuckerkontrolle (antidiabetische Wirkung)

Die Senkung des Nüchtern-Blutzuckers durch Zimt wurde in evidenzbasierten Humanstudien mehrfach nachgewiesen. Die verantwortliche „insulinmimetische“ Substanz, als MHCP (Methylhydroxy-Chalcone-Polymer) identifiziert, wirkt direkt an den Insulinrezeptoren der Zellen. Hierdurch wird die Insulinwirkung und die Aufnahme von Glucose (Blutzucker) in die Körperzellen signifikant verbessert. Gleichzeitig wirkt sich Insulin auf den Fettstoffwechsel aus.

Senkung der Blutfettwerte

In klinischen Studien konnte eine Senkung der Triglycerid- und LDL-Cholesterin-Werte beobachtet werden. Die starke antioxidative Wirkung des Pflanzenstoffes MHCP wirkt zugleich der Lipidoxidation entgegen und senkt damit das Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Wirkstoffe

Der sekundäre Pflanzenstoff MHCP (Methylhydroxy-Chalcone-Polymer) ist für die Verbesserung der Insulinempfindlichkeit der Körperzellen und der Aufnahme der Blutglucose in die Zellen verantwortlich. Weitere Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe (Proanthocyanidine), Phenolcarbonsäuren, bis zu 4 Prozent ätherische Öle mit den Hauptkomponenten p-Cymol, Linalool und o-Methoxizimtaldehyd, außerdem Methylhydroxy-Chalcone-Polymer, Ascorbinsäure, Salicylat, Borneol, Kampfer, Eugenol, Limonen, Sesquiterpene und Zink.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Einnahmehinweis
Zur Zimt-Ergänzung wird hochwertiger Zimt als standardisierter Zimtextrakt oder Zimtöl empfohlen.

Gegenanzeigen
Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.


Literaturquellen:

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Zimt

Zimt-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Soja-Protein

Soja-Bohnen: Eine der reichhaltigsten Quellen für pflanzliches Eiweiß

Beschreibung

Soja-Protein (Soja-Eiweiß) liefert dem Menschen zwei besonders wertvolle Stoffgruppen: hochwertige Aminosäuren (Eiweiß-Bausteine) und Phytoöstrogene (Isoflavone). Soja-Protein besitzt ein für den menschlichen Körper besonders günstiges Eiweiß-Muster. Die biologische Eiweiß-Wertigkeit, die Maßzahl mit der der Wert einer Proteinquelle für den menschlichen Körper angegeben wird, liegt für Soja-Eiweiß zwischen 80 und 85 und ist für eine pflanzliche Eiweißquelle besonders hoch (sogar höher als die Eiweiß-Wertigkeit von Rindfleisch). Aus diesem Grund können auch reine Vegetarier ihren Bedarf an Aminosäuren mit Soja-Eiweiß decken. Soja-Protein ist reich an allen wichtigen Aminosäuren, einschließlich der 9 essentiellen Aminosäuren. Ein weiterer Pluspunkt von Soja-Protein ist sein hoher Gehalt an L-Glutamin. L-Glutamin ist eine für den Organismus wichtige Aminosäure. In zu geringen Mengen aufgenommen, begrenzt L-Glutamin den körpereigenen Eiweißaufbau und gilt daher auch als so genannte limitierende Aminosäure. Aminosäuren sind für alle Funktionen und Körpersysteme im Organismus essentiell bedeutend wie z.B. dem Aufbau von Zellen, Geweben und Muskeln, der Bildung von Botenstoffen und Enzymen, der Regulierung von Stoffwechselvorgängen und einer intakt funktionierenden Immunabwehr. Soja-Protein ist frei von Milchzucker und ist dadurch auch für Menschen mit Laktoseintoleranz die geeignete Proteinquelle.

Gleichzeitig liefert Soja-Protein wertvolle Soja-Isoflavone. Vor allem Genistein und Daidzein zählen zu den wichtigsten Vertretern der Phytoöstrogene und unterstützen den natürlichen Hormonhaushalt. Soja-Isoflavone sind sekundäre Pflanzenstoffe mit einer chemische Struktur, die den weiblichen Hormonen, den Östrogenen, ähnlich ist. Durch ihre hormonähnliche Oberflächenstruktur können Phytoöstrogene an die Rezeptoren der Zellen andocken und dort entweder hormonähnliche Effekte auslösen oder die Rezeptorstellen blockieren und damit verhindern, dass sich Hormone oder andere Stoffe anbinden. Dieser Mechanismus bringt eine ganze Reihe an positiven, regulierenden Effekten mit sich: Soja-Isoflavone vermindern Wechseljahrsbeschwerden bei Frauen, wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus, steuern der Entwicklung von Osteoporose entgegen und regulieren erhöhte Blutfettwerte.


Anwendungsbereiche und Wirkungen


Anwendungsbereiche

• Unterstützung bei Wechseljahrsbeschwerden
• Erhaltung der Knochendichte (Osteoporose-Schutz)
• Herz-Kreislauf-Schutz und antioxidative Wirkung
• Muskelaufbau, Muskelregeneration
• Gewichtskontrolle

Unterstützung bei Wechseljahrsbeschwerden
Phytoöstrogene unterstützen den natürlichen Hormonhaushalt. Bei klimakterischen Beschwerden kennzeichnet eine deutliche Besserung des Gesamtbefindens und eine Reduzierung von Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Stimmungsschwankungen die regelmäßige Ergänzung von Soja-Isoflavonen in Form von Soja-Protein. Sowohl das weibliche Hormon Östrogen als auch das pflanzliche Phytoöstrogen können sich mit dem Zellkern verbinden. Bei zu hoher Östrogen-Konzentration in der Zelle konkurrieren die schwächer wirkenden milden Phytoöstrogene mit dem hochaktiven Östrogen um die Bindungsstellen des Zellkerns. In der Folge können weniger Östrogene am Zellkern andocken und die Zelle wird geringer stimuliert. Während der Menopause einer Frau hingegen ist die Östrogenkonzentration niedriger als gewollt. In diesem Fall können die Isoflavone an den freien Bindungsstellen des Zellkerns anbinden und verschiedene Prozesse des Stoffwechsels unterstützen resp. regulieren. Phytoöstrogene gelten als gesundheitsfördernde Alternative für die früher viel verordneten Hormonersatztherapien. Diese Behandlung wird heutzutage zunehmend kritisch betrachtet, da sie mit erheblichen unerwünschten Nebenwirkungen einhergeht, wie einem signifikanten Anstieg der Krebsrate für Brust- und Eierstockkrebs sowie für Thrombosen, Herzkrankheiten und Schlaganfällen.

Erhaltung der Knochendichte (Osteoporose-Schutz)
Mit Eintritt in die Menopause steigt das Risiko für die Entwicklung von Osteoporose (Knochenschwund) bei Frauen deutlich an. Soja-Isoflavone vermögen den Knochenverlust ähnlich wirksam wie Östrogene zu verlangsamen und die Knochen- und Calciumbalance aufrechtzuerhalten. Hierbei kommt dem Isoflavon Genistein eine entscheidende Rolle zu: Das Pflanzenhormon Genistein ist in der Lage, die Anzahl und Aktivität der für den Knochenaufbau benötigten Osteoblasten zu erhöhen und damit die Knochenaufbauprozesse zu steigern und die Knochenmineraldichte (BMD = bone mineral density) zu erhalten.

Herz-Kreislauf-Schutz und antioxidative Wirkung

Isoflavone wirken antioxidativ und haben auf mehrfache Weise einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Sie machen die Gefäßinnenwände, das so genannte Endothel, stärker und flexibler. Funktionierende Gefäßwände sind ein wichtiger Schutzfaktor gegen Herz- und Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose. Gleichzeitig regulieren Isoflavone erhöhte Cholesterin- und generell Blutfettwerte bei Frauen in der Prä- und Postmenopause. Klinische Studien zum Verzehr von Soja-Isoflavonen beschreiben einen Anstieg des „guten“ HDL-Cholesterins und eine Reduktion des „schlechten“ LDL-Cholesterin.

Muskelaufbau, Muskelregeneration

Für Sportler ist Soja-Protein zum Ausgleich eines erhöhten Proteinbedarfs hilfreich. Sowohl für die Regeneration der Muskelfasern bei Ausdauerbelastungen als auch zum Aufbau der Muskulatur wirkt Soja-Protein-Ergänzung förderlich. Hinweis: Der Muskelaufbau wird am Besten gefördert, wenn das Eiweiß etwa eine Stunde vor dem Training verzehrt wird. Beim Verzehr vor dem Training ist der Aminosäuretransport in die Muskulatur während des Trainings und in der ersten Stunde danach größer, als beim Verzehr nach dem Training. Ebenso liegt die Aminosäureaufnahme und der Eiweißaufbau in der Muskulatur höher, wenn die Aminosäuren vor dem Training eingenommen wurden. Den Grund hierfür sehen Wissenschaftler in dem unter Belastung verstärkten Bluteinstrom in die Muskulatur, der dazu führt, dass der Aminosäuretransport sowie die Aufnahme und die Verwertung der Proteinbausteine höher liegt als beim Verzehr nach dem Sport.

Gewichtskontrolle
Ernährungsphysiologisch empfiehlt es sich bei einer angestrebten Gewichtsreduktion immer auf eine bedarfsentsprechende und regelmäßige (mehrmals tägliche) Zufuhr an hochwertigem Eiweiß zu achten. Eiweiß sättigt und kurbelt die Stoffwechselrate an. Die Aminosäuren führen zur
– Anregung des Stoffwechsels (Thermogenese),
– natürlichen Appetitverminderung und zum
– Erhalt der Muskelmasse während energiereduzierter Ernährungsphasen.

Die Aminosäure L-Arginin fördert die Produktion des Wachstumshormons HGH (Human Growth Hormone). Eine erhöhte Wachstumshormonausschüttung hat ebenfalls einen verbesserten Muskelaufbau sowie eine effektivere Fettverbrennung zur Folge. L-Tryptophan, die direkte Vorstufe von Serotonin, umgangssprachlich auch als „Glückshormon“ bezeichnet, steuert Appetit und Heißhunger-Empfinden entgegen.

Erhöhter Bedarf und Mangel

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf an Aminosäuren

• vegetarische oder einseitige Ernährung
• Gewichtsreduktion
• Wachstumsphasen
• Mangel an Vitamin B6, Vitamin C oder Eisen
• Oxidativer Stress
• Schadstoffbelastung
• Alkoholmissbrauch
• geschwächtes Immunsystem
• Chemo- und Strahlentherapien
• auszehrende Erkrankungen
• Verbrennungen, Verletzungen
• Leistungssport, v.a. Kraftsport

Mangelsymptome
• Leistungs- und Muskelschwäche
• Immunschwäche, Infektanfälligkeit
• geringe Stressresistenz, depressive Verstimmungen, Erschöpfung
• Auszehrung
• Störungen der Darmschleimhaut
• Wundheilungsstörung
• u.a.


Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweis

Zufuhrempfehlung
Erwachsene besitzen einen Proteinbedarf von 0,8 bis 1,0 g pro Kilogramm Körpergewicht. In Aufbauphasen, bei Krankheiten sowie bei gesteigerter körperlicher Aktivität können bis zu 2 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht benötigt werden.

Gegenanzeigen
Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweise zur Einnahme
Bei der Zufuhr von Eiweiß sollte immer auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr geachtet werden um die Nieren zu unterstützen.

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Soja

Soja-Protein-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Schwarzkümmelöl

Öl des Schwarzkümmels (Nigella sativa) kann in Kapseln konzentriert aufgenommen werden

Beschreibung

Der Schwarzkümmel (Nigella sativa) gehört mit zu den ältesten schriftlich überlieferten Heilpflanzen. Das kaltgepresste Samenöl des Schwarzkümmels wird traditionell in der Naturheilkunde und zunehmend auch in der konventionellen Schulmedizin eingesetzt. Das Zusammenwirken von ungesättigten (Omega-3- und Omega-6-)Fettsäuren und ätherischen Ölen bedingt die Anwendung zur Regulierung von immunologischen Überreaktionen, bei Allergien, Autoimmun- und Bronchialerkrankungen.
Das spezielle Fettsäuremuster des Samenöls sowie speziell die Gamma-Linolensäure lösen im Körper die Bildung bestimmter Gewebshormone, der Prostaglandine (PGE), aus. PGE1 stabilisiert die Zellmembranen, wirkt harmonisierend auf das Immunsystem und hemmt die Freisetzung allergischer und Entzündungen auslösender (inflammatorischer) Mittlerstoffe. Ein Vorteil von ungesättigten Fettsäuren ist, dass sie nicht nur lokal wirken, sondern im ganzen Körper Entzündungsprozesse hemmen.

Die höchste Qualität wurde bei kaltgepresstem (nativem) Öl aus Ägypten gefunden, da dort die idealen Klima- und Anbaubedingungen vorliegen.


Wirkungen und Anwendungsbereiche


Wirkungen

Die wichtigsten Eigenschaften des Schwarzkümmelöls:
– immunregulierend
– entzündungshemmend (anti-inflammatorisch)
– schmerzstillend
– antithrombotisch (hemmt Verstopfung von Blutgefäßen durch Gerinnsel)
– krampflösend
– sekretlösend
– bronchienerweiternd
– antibakteriell

Anwendungsbereiche
• Allergien, Überreaktionen des Immunsystems und Entzündungen
• Bronchialerkrankungen
• Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte)
• Fettstoffwechsel, Senkung der Blutfettwerte
• Blutzuckerkontrolle

Äußerliche Anwendung
• Entzündungen
• Prellungen
• Störungen der Hautfunktion
– Hautpilz
– Neurodermitis
– Akne

Allergien, Überreaktionen des Immunsystems und Entzündungen
Treten allergische Symptome auf, ist die Bildung der Prostaglandine (Reglerstoffe) mit den Namen PGE1 und PGE2 aus Gamma-Linolensäure und Arachidonsäure gestört. In der Folge finden überschießende Immunreaktionen gegenüber bestimmten, eigentlich harmlosen Substanzen, mit unterschiedlichen Symptomen z.B. Atemwegsbeschwerden oder Hautrötungen statt. Der hohe Gehalt an Gamma-Linolen- und Linolsäure in Schwarzkümmelöl hemmt die Freisetzung allergischer Mediatoren und die Produktion eines bestimmten Enzyms (5-Lipoxygenase), das an der Bildung von Leukotrienen beteiligt ist. So wird die allergische überschießende humorale Immunreaktion der Zellen stabilisiert.

Bronchialerkrankungen
Aufgrund seiner sekretlösenden Eigenschaft findet das ägyptische Schwarzkümmelöl bei Bronchialerkrankungen Anwendung. Ätherische Wirkstoffe wie das Nigellon wirken gefäßerweiternd, entkrampfen die Bronchien und lösen zähe Sekrete. Asthmatiker erreichen hierdurch mehr Lungenvolumen und das Abhusten von zähem Schleim (Sekretauswurf) wird erleichtert.

Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte)

Die entzündungslindernde Wirksamkeit begründet die Anwendung von Schwarzkümmelöl als Komplementärbehandlung bei Neurodermitis und Psoriasis. Es kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden, unterstützt den Heilungsprozess entzündeter Hautstellen und lindert den Juckreiz.

Senkung der Blutfettwerte
Ägyptisches Schwarzkümmel wird seit jeher begleitend zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen eingesetzt. Die Effekte konnten heutzutage wissenschaftlich belegt werden. Die enthaltenen Nigellamine senken den Triglycerid-Gehalt im Blut. Studien zeigten eine Vergleichbarkeit mit dem Lipidsenker Clofibrat.

Blutzuckerkontrolle
Schwarzkümmelöl fördert die Freisetzung von Insulin, das die Glucosekonzentration im Blut reguliert. Schwarzkümmelöl wirkt zudem auch hier harmonisierend: Die Neutralisierung toxischer Belastungen des Organismus senkt auch den Blutzuckerspiegel.

Wirkstoffe

Das ägyptische Schwarzkümmelöl enthält mehr als 100 verschiedene Wirkstoffe. Am physiologisch interessantesten sind die mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die zusammen mit weiteren Ölfraktionen vorliegen, sowie die ätherischen Öle (0,5 bis 2 Prozent), die für den intensiven Geruch und Geschmack verantwortlich sind. Wesentliche Einzelwirkstoffe des Schwarzkümmelöls sind der Bitterstoff Nigellin und das Saponin Melanthin wobei die Kombination aller Inhaltsstoffe die hohe Wirksamkeit des Samenöls ausmacht.
Die Samen des Schwarzkümmelöls bestehen aus:
• 38 % Kohlenhydrate
• 35 % Fette (fette Öle wie Linolsäure, alpha-Linolensäure, Stearinsäure; ätherische Öle wie Kampfer, Nigellidin, Nigellin, Nigellimin-N-oxid, Thymol;)
• 21 % Proteine
• 6 % andere Bestandteile (Mineralstoffe wie Calcium Eisen, Kalium; Gerbstoffe/Saponine wie Melanthin, Hederagenin, Hederidin)

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Innerlich angewendet werden täglich 1.000 bis 1.500 mg (Kapseln) oder 5 bis 10 ml reines Schwarzkümmelöl empfohlen, das zu den Mahlzeiten eingenommen wird.

Gegenanzeigen
Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweise zur Einnahme

• Wichtig – Qualität!
Für hohe Qualität sollten Präparate aus dem nativen, kaltgepressten, ägyptischen Schwarzkümmelöl (Nigella sativa) gewählt werden. (Am Markt auch erhältlich sind weiterer Schwarzkümmelöl-Arten, die keine Wirkung als Heilpflanze haben sowie auch chemisch-hergestellte Präparate. Diese dürfen sich nicht Nigella sativa nennen.
• Schwarzkümmelöl ist als Nahrungsergänzung in Kapselform oder als Öl zur äußerlichen Anwendung geeignet.

Literaturquellen

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13. Kämmerer, W.: Essentielle Fettsäuren zur Therapie der atopischen Neurodermitis. Pharm. Ztg. 139, Nr. 28 (1994) 2195-2201.
14. Karawya, M. S., et al.: Essential oil and lipids of nigella sativa seed and their biological activity. Zag. J. Pharm. Sci. Vol. 3, No. 2 (1994) 49-57.
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17. Madaus, G.: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Georg Thieme Verlag, Leipzig 1938, S. 1970-1974.
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19. N.N.: Semen Nigellae Monographie aus dem Ergänzungsband zum Deutschen Arzneibuch, 6. Ausgabe 1953, S. 443.
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22. Schleicher, P., Bannasch, L.: Allergiebehandlung mit immunologischen wirksamen Pflanzensamenöl (Schwarzkümmelöl). Naturheilpraxis 48, Nr. 3 (1995) Sonderdruck.
23. Schleicher, P., Saleh, M.: Natürlich heilen mit Schwarzkümmel. Südwest Verlag, München, 7. Aufl. 1997.
24. Troyer, K.-H.:, Bible Workshop ‘96. Christl. Verlagsgesellschaft Dillenburg 1996.
25. Ulmer: Bio-Regulatoren. Schwarzkümmelöl, Hagebuttenöl. Tuninge 2000.
26. Wolf, J.: Mikro-Dünnschichtchromatographie, Schwarzkümmel.Pharm. Ztg. 143, Nr. 28 (1998) 2408.

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Schwarzkümmel

Schwarzkümmelöl-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Rotklee

Rotklee (Trifolium pratense): Reiche Quelle an Isoflavonen

Rotklee (Trifolium pratense) ist eine Pflanze, die in Europa und Asien wild wächst, durch Einführung mittlerweile aber auch in Nordamerika wild zu finden ist. Rotklee wird seit Jahrhunderten als Naturheilmittel eingesetzt. Seine Wirksamkeit ist heute für verschiedene medizinische Indikationen durch klinische Studien belegt. Die wichtigste Anwendung des Rotklees ist der hormonelle Ausgleich bei Wechseljahrsbeschwerden basierend auf den enthaltenen Isoflavonen, so genannte Phytoöstrogene. Isoflavone, eine Untergruppe der Flavonoide, gehören zur Gruppe von Substanzen, die Östrogenrezeptoren anregen, so das hormonelle Gleichgewicht unterstützen und daher als Phytoöstrogene (pflanzliche Östrogene) bezeichnet werden. Das Besondere an Rotklee: Es besitzt sehr hohe Konzentrationen der Isoflavone Genistein und Daidzein sowie Biochanin A und Formononetin. Neben der Linderung klimakterischer Beschwerden unterstützt Rotklee zudem das Herz-Kreislauf-System und fördert den Erhalt der Knochendichte bei Frauen in der Menopause. Isoflavone besitzen antimikrobielle, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften und vermögen die Cholesterinwerte zu senken. Rotklee-Produkte stellen eine natürliche Behandlungsmöglichkeit bei Wechseljahrsbeschwerden und eine adäquate Alternative für nebenwirkungsreiche Hormonpräparate dar.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Wechseljahrsbeschwerden
• Osteoporose (Prävention)
• Herz-Kreislauf-Schutz

Wechseljahrsbeschwerden
Gegen starke Wechseljahrsbeschwerden verordneten viele Ärzte vor einigen Jahren standardmäßig eine Hormonersatztherapie. Diese Therapieform ging jedoch mit einem starken Wachstum der Krebsrate für Brust- und Eierstockkrebs sowie für Thrombosen, Herzkrankheiten und Schlaganfällen einher. Auf der Suche nach unschädlicheren Optionen wie Phytohormonen wurden die pflanzlichen Isoflavone z.B. aus Rotklee, Soja und Prueria entdeckt. Durch Studien belegt ist die deutliche Besserung des Allgemeinbefindens und eine Reduzierung der Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen infolge der Rotklee-Einnahme.

Osteoporose (Prävention)
Ebenfalls auf den “hormonellen“ Wirkungen der Isoflavone basiert die Erhaltung der Knochendichte vor und während der Wechseljahre. Während des Klimakteriums steigt das Risiko für die Entwicklung von Osteoporose (Knochenschwund) naturgemäß an. Klinische Studien zeigen jedoch, dass Rotklee den Verlust der Knochensubstanz und –struktur und damit die einhergehende Anfälligkeit für Knochenbrüche signifikant verringert.

Herz-Kreislauf-Schutz
Rotklee trägt mehrfach zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei: Die enthaltenen Isoflavone führen laut klinischen Studien mit Frauen in der Prä- und Postmenopause zu einem Anstieg des „guten“ High-Density-Lipoprotein(HDL)-Cholesterin und senken das „unerwünschte“ Low-Density(LDL)-Cholesterin. Andere Studien ergaben, dass Frauen, die während der Menopause Rotklee ergänzten, über flexiblere, stärkere, besser funktionierende Gefäße verfügten, einem wichtigen Schutzfaktor gegen Herz- und Gefäßerkrankungen. Rotklee verbessert zudem den Blutfluss und wirkt auf natürliche Weise der Thrombozyten-Aggregation (Blutgerinnsel-Bildung) entgegen.

Wirkstoffe

Die wichtigsten Inhaltstoffe des Rotklees sind die Isoflavone (Phytoöstrogene).
Zudem wirken ätherische Öle, Gerbstoffe, Glycoside und phenolische Substanzen synergistisch. Die Isoflavone Genistein, Daidzein, Formononetin und Biochanin A gehören als Phytoöstrogene zu den sekundäre Pflanzenstoffen.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Rotklee wird als Rotklee-Extrakt in Form von Kapseln und in Mengen von mehreren hundert Milligramm ergänzt.

Gegenanzeigen
• Rotklee-Produkte werden nicht empfohlen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Allergie auf Rotklee.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Einnahmehinweis
• Forscher fanden heraus, dass die Kombination aus Rotklee und Pueraria besonders effektiv ist.
• Die Einnahme von Rotklee sollte möglichst zu einer Mahlzeit erfolgen.

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Rotklee

Rotklee-Artikel auf Vitaminwiki.net