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Taurin

Taurin steigert die Aktivität des Herzmuskels, weshalb es bei Herzmuskel-Erkrankungen eine positive Wirkung aufweist

Beschreibung

Taurin ist eine der am meisten vorkommenden Aminosäuren in unserem Körper. Im Gegensatz zu anderen Aminosäuren dient Taurin nicht zum Aufbau von Körpereiweiß, sondern erfüllt spezifische Aufgaben im Nervensystem und Gehirn, in der Netzhaut der Augen, im Herzmuskel und den Zellwänden. Die größten Mengen an Taurin befinden sich daher in diesen Organen sowie den Blutzellen. Durch eine ausgeprägt antioxidative Wirksamkeit schützt Taurin die Zellmembranen und im Besonderen die Netzhaut vor oxidativen Schäden, die durch Freie Radikale verursacht werden. Ebenfalls dient Taurin der Stabilisierung des Flüssigkeitshaushaltes in den Zellen und der Aufrechterhaltung des Immunsystems. Der Körper eines durchschnittlichen Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 70 kg enthält etwa 70 g Taurin.
Therapeutisch wird Taurin neben der Netzhautdegeneration (AMD) vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- und Fettverdauungs-Störungen (fehlende Gallensäure) sowie bei Diabetes mellitus eingesetzt. Erniedrigte Taurinspiegel treten häufig in Verbindung mit Netzhautdegeneration, Wachstumsstörungen und Herzerkrankungen auf.

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Stabilität der Zellmembranen
• Entwicklung des Nervensystems
• Antioxidative Wirksamkeit
• Bildung von Gallensäuren
• Entgiftung

Anwendungsbereiche

• Herz-Kreislauf-Erkrankungen
• Diabetes mellitus
• Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD)
• Antioxidans
• Fettverdauungsstörungen
• Entgiftung
• Antioxidative Wirkung
• Alkoholabbau
• Lungenerkrankungen
• Nierenerkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Für die Funktion von Herzmuskel und Blutgefäßen ist Taurin mehrfach wichtig: Es stimuliert den Einstrom und die Membranbindung von Calcium und unterstützt dadurch die Stabilisierung des Membranpotentials. Taurin wirkt positiv inotrop, d.h. es verstärkt die Kontraktionskraft des Herzmuskels und wird bei Herzmuskelschwäche eingesetzt.
Durch die antiarrhythmische Wirkung auf das Herz wird die Gefahr von Herzrhythmusstörungen gesenkt. Taurin wirkt zudem dem Verklumpen der Blutplättchen, also der Thrombozytenaggregation, entgegen. Da Taurin blutdrucksenkende, antientzündliche und antioxidative Eigenschaften besitzt, schützt es Blutgefäße und Herzmuskelzellen und steuert ebenfalls der Arteriosklerose-Entstehung entgegen.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich Bluthochdruck, ist eine Ergänzung von 500 bis 4.000 mg Taurin angezeigt.

Diabetes mellitus
Eine Ergänzung mit Taurin wirkt sich günstig auf die Prävention diabetischer Spätfolgen aus. Taurin schützt insbesondere vor Augen- und Nierenerkrankungen, die als typisch häufige Folgeerkrankungen bei Diabetikern auftreten.

Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD)
Taurin reguliert den osmotischen Druck in der Zelle, was insbesondere für die Retina (Netzhaut) wichtig ist. Der osmotische Druck ist für die Ausbildung des Rezeptorpotenzials verantwortlich, das den Sehvorgang ermöglicht. Gleichzeitig werden die der Radikalbildung (Lipidoxidation) besonders stark ausgesetzten Netzhautzellen durch Taurin geschützt und Lipidoxidations-Prozesse gehemmt.
Taurin spielt für die Entwicklung der Retina eine zentrale Rolle und gilt in der Prophylaxe als wichtige Schutzsubstanz gegen Makula-Degeneration im Alter (AMD) und Katarakt (Grauer Star). Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass der ergänzende Verzehr von Taurin in Tagesdosen zwischen 500 und 2.000 mg der Entstehung einer beginnenden AMD entgegensteuern kann. Bei einer bereits vorliegenden Makula-Degeneration ist Taurin hochdosiert einzunehmen.

Antioxidans

Taurin ist ein wirksames Antioxidans, das die Zellmembranen und Gewebe vor oxidadiven Schäden insbesondere durch Lipidperoxidation (der in den Zellwänden eingelagerten Fettmoleküle) schützt.

Fettverdauungsstörungen

Taurin ist für die Bildung der Gallensalze (Gallensäuren der Leber) zuständig. Ein Taurinmangel hat eine Verdickung der Gallenflüssigkeit und im schlimmsten Fall Cholestasen (Gallenstauungen) zur Folge.

Entgiftung
Taurin kann Medikamentenwirkstoffe und toxische Substanzen in der Leber binden und entgiften, wodurch der Körper vor den schädlichen Wirkungen geschützt und die Leber entlastet wird.

Alkoholabbau
In ausreichender Menge erhöht Taurin die für den Alkoholabbau zuständige Enzymaktivität und mindert durch Alkohol hervorgerufene Leberschäden.

Gallensäure-Funktion, Fettverdauungsstörungen
Taurin wird in der Leber den Gallensäuren zugefügt, bevor diese in den Verdauungstrakt gelangen, sodass Taurin für deren Wirkung und die Fettresorption unerlässlich ist. Besonders bei Menschen, die wegen Gallenblasen-, Leber oder Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen an einer gestörten Fettresorption leiden, kann Taurin die Aufnahme von Fett (und fettlöslichen Vitaminen) verbessern.

Lungenerkrankungen

Eine Taurinverarmung des Lungegewebes kann zu Lungenentzündungen und zur Entstehung von Lungenödemen führen.

Nierenerkrankungen

Freie Radikale können die Membranen der Nierenkörperchen schädigen und dadurch die Entwicklung von Nierenkrankheiten begünstigen. Eine Ergänzung von Taurin wirkt dem entgegen und ist besonders in der Vorbeugung von diabetischen Spätfolgen wichtig.

Erhöhter Bedarf und Mangel

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
Die häufigsten Ursachen für einen erhöhten Bedarf an Taurin sind:
• Vegetarische Ernährung: Taurin kommt überwiegend in tierischen, nur wenig in pflanzlichen Lebensmitteln vor, weshalb die Taurin-Spiegel von Vegetariern oft sehr niedrig sind
• Einseitige Ernähung: Mangel an bestimmten Aminosäuren (Methionin, Cystein) und Vitamin B6
• Schwangerschaft, Wachstum
• Einnahme von Medikamenten
• gestörte Fettverdauung z.B. Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen
• Arteriosklerose, erhöhter Blutdruck oder Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten
• chronisch-degenerative Erkrankungen
• chronische Leberfunktionsstörungen

Mangelsymptome
Ein Mangel an Taurin führt zu
• gestörter Immunfunktion
• erhöhter Entzündungsneigung
• erhöhter Gefahr für Netzhauterkrankungen (Makula-Degeneration, Grauer Star)
• erhöhter oxidativer Stress
• erhöhtes Risiko für Nieren- und Lungenerkrankungen
• Verdickung der Gallenflüssigkeit (Risiko für Gallenstauungen)

Zufuhrempfehlung
Eine alimentäre Ergänzung von Taurin erfolgt in Mengen zwischen 500 und 4.000 mg täglich.
Zur allgemeinen Prävention werden 1.000 mg Taurin empfohlen.
Bei beginnenden Augenerkrankungen, wie AMD oder Grauer Star, sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind hochdosierte Einnahmen von bis zu 4.000 mg üblich.

Gegenanzeigen
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Taurin

Taurin-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Pantothensäure

Pantothensäure sorgt für Haut- und Schleimhauterneuerung, die Wundheilung und ermöglicht die Bildung von Haut- und Blutpigmenten

Beschreibung

Pantothensäure (früher Vitamin B5 genannt) gehört zum Vitamin B-Komplex und schon sein Name (griech. pantos: überall) weist auf sein Vorhandensein in jeder Körperzelle hin. In seiner aktiven Form, dem Coenzym A, ist Pantothensäure an mehr als 100 Stoffwechselvorgängen und speziell im Energiestoffwechsel der Zelle beteiligt. Neben der Energieproduktion ist das Vitamin für die Synthese von Neurotransmittern (Botenstoffe, die Reize zwischen den Nervenzellen übertragen), Aminosäuren, Proteinen, Hormonen, dem Blutfarbstoff Hämoglobin (rote Blutkörperchen), Gallensäuren und Vitaminen verantwortlich. Pantothensäure erneuert alte und geschädigte Zellen und sichert reibungslose Immun-, Reproduktions-, Stoffwechsel- und Wachstumsprozesse im Körper. Auch an der Einbindung von Fettsäuren in den Zellwänden ist Pantothensäure beteiligt. Zusätzlich hat Pantothensäure eine wichtige Funktion am Gewebeaufbau, speziell der Haut und Schleimhäute. Da es die Lipolyse (Fettfreisetzung aus den Adipozyten = Fettzellen) ankurbelt, unterstützt es die Verstoffwechslung von Depotfett und stellt gleichzeitig Energie für Stresssituationen zur Verfügung.

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Energiestoffwechsel
• Lipolyse
• Synthese von Neurotransmittern
• Synthese von Steroidhormonen, Vitaminen, Hämoglobin, Taurin
• Haut- und Schleimhauterneuerung, Wundheilung
• Produktion von Haar-, Haut und Blutpigmenten
• Immunsystem

Anwendungsbereiche

• Genereller Vitamin B-Mangel
• Konzentrationsstörungen, Mangel an Neurotransmittern
• Aufbau straffer, gesunder Haut und Schleimhaut
• Entzündungshemmende Wirkung
• Anämie (Blutarmut),
• Gewichtsreduktion (Fettabbau)

Konzentrationsstörungen, Mangel an Neurotransmittern

Pantothensäure kann (besonders im Komplex mit weiteren B-Vitaminen) Konzentrations-, Lern- und Gedächtnisstörungen verringern. Pantothensäure ermöglicht die Synthese von Acetylcholin, einem der wichtigsten Neurotransmitter im Gehirn – beispielsweise vermittelt Acetylcholin die Reizübertragung zwischen Nerven und Muskeln sowie zwischen den Nervenzellen.

Aufbau straffer, gesunder Haut und Schleimhaut
Der Pantothensäure fällt eine wichtige Rolle am Gewebeaufbau speziell von Haut und Schleimhäuten zu. Pantothensäure ist bedeutsam für den Erhalt und die Regeneration von Zellen, weshalb das Vitamin auch bei der Heilung von großflächigen Wunden und Verbrennungen eine Rolle spielt. Zudem reguliert es, wie alle Vitamine des B-Komplexes, die Talgproduktion, stärkt das Gewebe und sorgt für eine gesunde Kopfhaut.

Entzündungshemmende Wirkung

Die anti-inflamatorischen (entzündungsvermindernden) Effekte von Pantothensäure liegen in ihrer Aufgabe in der Nebennierenrinde, wo sie bei der Bildung des Stresshormons Cortisol hilft. Dieses Hormon ermöglicht es dem Organismus, auf Stressbelastungen entsprechend zu reagieren und hemmt Entzündungsprozesse im Körper. Patienten mit Arhritis sowie mit chronischen Entzündungen weisen deutlich zu niedrige Pantothenwerte auf. Hochdosiert kann mit einer Pantothensäure-Ergänzung eine Schmerzlinderung bei chronischen Entzündungen erzielt werden.

Anämie (Blutarmut)
Pantothensäure ist wichtig für die Hämoglobinsynthese und hat einen positiven Einfluss bei verschiedenen Arten der Anämie.

Gewichtsreduktion (Fettabbau)
Pantothensäure ermöglicht als Coenzym A die Aktivierung der Lipolyse (Fettfreisetzung aus den Adipozyten = Fettzellen).


Erhöhter Bedarf und Mangel

Häufige Ursachen für erhöhten Bedarf
Risikogruppen für Pantothensäure-Mangel sind
• Senioren: Senioren haben generell ein stark erhöhtes Risiko für Vitamin B-Mangel!
• Alkoholiker
• Diabetiker: Diabetiker sowie chronische Dialysepatienten tragen aufgrund der vermehrten Pantothensäure-Ausscheidung ein erhöhtes Risiko für eine mangelhafte Pantothensäure-Versorgung.
• Chronisch Nierenerkrankte (Dialysepatienten)

Pantothensäure-Mangel kann zudem entstehen bei
• erhöhter Stressbelastung
• einseitiger Ernährung
• chronischen Erkrankungen (z.B. chronische Entzündungen, Darmerkrankungen)
• Medikamenteneinnahme

Mangelsymptome
Ein Mangel an Pantothensäure kann sich äußerst vielseitig äußern in:
• starken Stoffwechselstörungen
• Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schlaflosigkeit
• Depression, Reizbarkeit, Verwirrung, Lernschwäche, Schwindel
• Veränderungen von Haut und Schleimhäuten
• schlechte Wundheilung
• glanzlose Haare, frühes Ergrauen der Haare, Haarausfall
• geschwollene oder rote Zunge
• taube oder brennende Gefühle in den Füßen
• Gelenkschmerzen, Gelenksteife
• Muskelschmerzen oder Muskeltaubheit
• Herzklopfen
• Kopfschmerz
• Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen
• Immunschwäche (verminderte Wirkung von Immunzellen)
• Anämie

Ein Mangel an Pantothensäure findet selten isoliert statt sondern wird meist von anderen Vitamin-B-Mängeln begleitet.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Zur Behebung eines Mangels wird Pantothensäure in Dosen von 100 bis 200 mg täglich empfohlen.

Gegenanzeigen
• Pantothensäure ist auch in hohen Dosen (10 g) nicht toxisch.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Pantothensäure

Pantothensäure-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Nachtkerzenöl

Das Samenöl der Nachtkerze (Oenothera biennis) ist besonders reich an entzündungslindernden Fettsäuren

Beschreibung

Die Nachtkerze (Oenothera biennis) ist eine aus Nordamerika stammende Pflanze, die seit dem 17. Jahrhundert Teil der europäischen Heilkunde ist. Ihren Namen verdankt die Nachtkerze ihrem senkrechten Wuchs und ihrer nächtlichen Blütenöffnung. Die ölhaltigen Samen der Nachtkerze wurden vor mehr als 500 Jahren bereits von den Algonkin-Indianern zerstampft und für verschiedene medizinische Zwecke genutzt. Die in den Samenkapseln bis zu 150.000 enthaltenen Samen, produzieren ein Öl, das außergewöhnlich reich an den mehrfach ungesättigten, essentiellen Fettsäuren Gamma-Linolensäure (GLA) und Linolsäure (LA) ist. Besonders GLA ist eine Fettsäure, die in Nahrungsmitteln nur in geringen Mengen zu finden ist.
Aus GLA werden im Körper hormonähnliche Stoffe (Prostaglandine) gebildet, die entzündungshemmend wirken und die Membranen (Häutchen) der Nervenzellen schützen. Eine Supplementierung mit Nachtkerzenöl hat sich – oft mit Borretschöl kombiniert- als diätetisches Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von vielen medizinischen Indikationen, die mit Entzündungsvorgängen einhergehen, bewährt, z. B. bei Neurodermitis, diabetischen Nervenschädigungen und klimakterischen Beschwerden.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Neurodermitis, Hautentzündungen mit Juckreiz
• Diabetische Nervenschädigung (Diabetische Neuropathie)
• Gynäkologische Beschwerden
• Entzündliche Gelenkerkrankungen
• Stoffwechselbedingte Ekzeme, Allergie, Schuppenflechte
• Migräne

Wirkmechanismus

Entscheidender Inhaltsstoff der Nachtkerze ist die Gamma-Linolensäure, eine dreifach ungesättigte Fettsäure. Im Körper wird Gamma-Linolensäure zu Stoffen umgewandelt, die wiederum Vorstufen bestimmter anti-inflammatorischer und immunregulierender Gewebshormone (Prostaglandine und Leukotriene) sind. Diese Gewebshormone sind schon in sehr geringen Mengen in der Lage, diverse physiologische Funktionen bei der Hemmung von Entzündungsprozessen, der Zellteilung, und der Gefäßregulation auszuüben. Zudem wird die Zusammensetzung der Zellmembranen durch die Gamma-Linolensäure günstig beeinflusst.

Wirkungen

Neurodermitis, Hautentzündungen mit Juckreiz
Supplemente mit hochdosiertem Nachtkerzenöl werden erfolgreich bei Neurodermitis-Patienten eingesetzt. Menschen, die an der Hautkrankheit Neurodermitis leiden, fehlt in den meisten Fällen ein bestimmtes Enzym, die so genannte Delta-6-Desaturase, die Linolsäure in Gamma-Linolensäure umwandelt. In einer Vielzahl an Studien konnten die positiven Effekte der Gamma-Linolensäure bei der Behandlung der Ekzemen (Hautentzündungen mit Juckreiz) belegt werden. Es verringerte sich bei allen Patienten das Ausmaß der Hautschäden und des Juckreizes. Durch die Zufuhr der Gamma-Linolensäure wird die Bildung biologisch hochaktiver Prostaglandine, insbesondere das Prostaglandine 1 angeregt. Dieses hat stark immunregulierende, entzündungs- und schmerzhemmende Eigenschaften. Daher ist Nachtkerzenöl (wie auch Schwarzkümmelöl) besonders bei allen entzündlichen Erkrankungen wie der Neurodermitis geeignet.

Gynäkologische Beschwerden:

Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Nachtkerzenöl kann PMS-Symptome (wiederkehrende Beschwerden vor Einsetzen der Regelblutung) wie Spannungszustände, Stimmungsschwankungen, Essattacken und Ödeme wirksam mildern.

Wechseljahrsbeschwerden

Gamma-Linolensäure wirkt positiv ausgleichend auf den weiblichen Hormonhaushalt und lindert Wechseljahrsbeschwerden. Gelindert werden können vor allem Hitzewallungen, Brustschwellung, Empfindlichkeit der Brust (Mastodynie), depressive Zustände sowie Reizbarkeit, allgemeine Erschöpfung und Lethargie. Da das Nachtkerzenöl gut von Schleimhäuten z.B. auch der Scheidenschleimhaut aufgenommen wird, dient es auch der Stimulierung der Östrogenausschüttung.
Auch der Feuchtigkeitsgehalt der Haut wird günstig beeinflusst. Typische Hautreizungen, die auf zu trockene Haut zurückzuführen sind, werden mittels Nachtkerzenöl gelindert.

Entzündliche Gelenkerkrankungen
Die Einnahme der Gamma-Linolensäure wirkt sich positiv auf das Beschwerdebild von rheumatischen Erkrankungen sowie Multiple Sklerose aus. Der Grund: Die aus der Gamma-Linolensäure entstehenden Prostaglandine verdrängen die für die Entzündungsprozesse der Gelenke verantwortliche Arachidonsäure und lindern damit die Entzündungsprozesse.
Da die zuviel vorhandene ungünstige Arachidonsäure erst nachhaltig verdrängt werden muss, setzen die Effekte jedoch langsam ein, so dass es mindestens 5 Wochen dauern kann, bis die Beschwerden zurückgehen. Patienten die Nachtkerzenöl über mehrere Wochen angewendet haben, benötigten weniger nicht-steroidale Antirheumatika.

Diabetesbedingte Nervenerkrankung (Diabetische Neuropathie)
Nachtkerzenöl kann bei Neuropathien in Verbindung mit Diabetes mellitus helfen, da GLA ein wichtiger Baubestandteil in der Membran von Nervenzellen ist.

 

Wirkstoffe

Nachtkerzenöl enthält etwa 9 % Gamma-Linolensäure und 72 % Linolsäure. 500 mg Nachtkerzenöl enthalten ca. 45 mg Gamma Linolensäure und 350 mg Linolsäure.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Üblich sind mindestens 5 bis 6 Wochen lang 600 mg Gamma-Linolensäure täglich über 3 Einnahmen verteilt zu verzehren. Anschließend ist die Dosierung auf die Hälfte zu reduzieren.

Gegenanzeigen

• Frauen, die an östrogenabhängiger Brustkrebserkrankung leiden, sowie Epileptiker sollten sich vor dem Verzehr mit Ihrem Arzt besprechen.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweis
Kombinationen aus Nachtkerzenöl und Borretschöl sind besonders effizient.
Ein Behandlungserfolg ist bei manchen Indikationen, wie der Neurodermitis jedoch erst nach mehreren Monaten zu erwarten

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Kalium

Kalium ist für die neuro-muskuläre Erregungsleitung (zwischen Nerven und Muskeln) des Herzmuskels lebenswichtig

Beschreibung

Kalium ist ein essentieller Mineralstoff und nach Calcium, Phosphor und Schwefel
das am meisten vorhandene Mineral im Körper. Kalium trägt im Organismus viele Schlüsselrollen und ist an den Funktionen jeder Zelle beteiligt. Als Gegenspieler von Natrium dient es der Regulation des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts. Zudem ist Kalium für die normale Erregbarkeit von Muskeln und Nerven zuständig und notwendig für die Stabilisierung des Herzrhythmus. Viele Enzymsysteme der Zelle hängen direkt vom Kalium-Gleichgewicht ab. Sowohl Kaliummangel als auch ein Überschuss an Kalium führen zu gefährlichen Störungen der neuro-muskulären Erregungsleitung (zwischen Nerven und Muskeln) und können im schlimmsten Fall zu tödlichen Herzrhythmusstörungen führen.


Funktionen und Anwendungsbereiche

Die wichtigsten Funktionen
• Stabilisierung der Herzkraft und des Herzrhythmus
• Gefäßerweiterung
• Regulierung des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts
• Neuromuskuläre Erregungsleitung

Anwendungsbereiche

• Hypokaliämie (Kalium-Unterversorgung)
• Bluthochdruck
• Herzrhythmusstörungen
• Magen-Darm-Erkrankungen

Hypokaliämie

Die wichtigste Indikation zur Kaliumergänzung ist die Behandlung einer Kaliumunterversorgung, der Hypokaliämie. Ein vorliegender Kaliummangel muss ausgeglichen werden um Störungen der neuromuskulären Erregungsleitung vorzubeugen.

Bluthochdruck

Über eine Verbesserung der Kaliumbilanz wird das Risiko für Bluthochdruck gesenkt. Hierzu sollten 1.000 bis 2.000 mg Kalium pro Tag aufgenommen werden, jedoch ausschließlich (!) in therapeutischer Absprache.

Herzrhythmusstörungen

Die Reizweiterleitung des Herzens und damit die Arbeit des Herzmuskels ist hauptsächlich kaliumabhängig. Bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen werden mehrheitlich niedrige Kaliumwerte gemessen. Gleichzeitig mit Kalium sollte auch Magnesium ergänzt werden, da Kalium vom Herzmuskel nicht aufgenommen werden kann, wenn eine Magnesiumuntersorgung vorliegt.

Mangel und erhöhter Bedarf

Einseitige Ernährungsweisen, Resorptionsstörungen, Medikamenteneinnahme sowie Durchfall, Erbrechen und die chronische Verwendung von Diuretika und Laxantien (Entwässerungs- und Abführmittel) können zu Kaliummangel führen. Hoher Kaffee- und Alkoholkonsum erhöhen zudem die Kaliumausscheidung mit dem Urin.

Ursachen für Mangel und erhöhten Bedarf
• Übermäßiger Alkoholkonsum
• Missbrauch von Abführ- oder Entwässerungsmitteln
• Magnesiummangel
• Verbrennungen
• spezifische Erkrankungen
• einseitige Ernährung
• Medikamenteneinnahme

Mangelsymptome
• Muskelschwäche
• Muskelkrämpfe
• Herzrhythmusstörungen
• Schwindel, Übelkeit
• Müdigkeit
• Kopfschmerzen
• Kreislaufbeschwerden

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Der Mindestbedarf für Kalium liegt bei 2.000 mg pro Tag, die Empfehlung liegt bei 4.000-5.000 mg pro Tag. Achtung jedoch: Kalium ist in Dosen über 100 mg kein Fall für die Selbstmedikation!
Im Zweifel darüber, ob Kaliumdefizite alleine über die Nahrungsaufnahme ausgeglichen werden können, oder ob eine Ergänzung angebracht ist, sollte ein Arzt konsultiert und die Kaliumwerte gemessen werden (labordiagnostische Kontrolle der Blutelektrolyte).

Gegenanzeigen
• Bei Hyperkaliämie und eingeschränkter Nierenfunktion nicht geeigent.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweise zur Einnahme
• Kaliumcitrat besitzt eine höhere Verträglichkeit als Kaliumchlorid.
• Kombiniete Einnahmen mit Vitamin B6 und Niacin verbessern die Aufnahme.
• Die Einnahme zu einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit verbessert die Magenverträglichkeit.
• Kalium sollte in Mengen über 100 mg nur in therapeutischer Behandlung ergänzt werden!


Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Kalium

Kalium-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

 

Cystein

Eine der Aufgaben von Cystein ist die Stärkung der Bindegewebszellen (Fibroblasten)

Beschreibung

Cystein ist eine Aminosäure, die in vielen Proteinen des Körpers enthalten ist. Ihre Besonderheit ist die im Molekül enthaltene Schwefelgruppe (Disulfidgruppe, SH-Gruppe). Sie ermöglicht die stark antioxidative Wirkung von Cystein. Nach der Aufnahme von Cystein wird diese im Körper teilweise zum Schutzstoff Glutathion umgebaut. Glutathion ist für den Organismus von elementarer Bedeutung und an einer Vielzahl biologischer Stoffwechselprozesse beteiligt. Die Zufuhr von Cystein aus der Nahrung bestimmt, wie viel Glutathion im Körper hergestellt wird. Zugleich hat Cystein selbst viele Funktionen und ist neben der Glutathionbildung wichtig für die endogene (körpereigene) Synthese von Fettsäuren sowie von Taurin und der Strukturbildung des Bindegewebes.

Funktionen und Anwendungsbereiche von Cystein

Funktionen
• Antioxidative Wirkung
• Synthese von Glutathion
• Synthese von Fettsäuren
• Synthese von Taurin
• Bindegewebsstärkung
• Immunstärkung

Antioxidative Wirkung
Cystein – allein oder gemeinsam mit Glutathion – besitzt eine stark antioxidative Wirkung und schützt die Zellen vor Schäden durch Freie Radikale, die z.B. durch UV-Licht, Rauchen und Luftverschmutzung entstehen. Cystein wirkt damit der Entstehung degenerativer Krankheiten und dem Alterungsprozess der Zellen entgegen.

Synthese von Fettsäuren
Gemeinsam mit Pantothensäure (Vitamin B5) hat Cystein eine entscheidende Rolle in der Synthese von Fettsäuren, die in die Zellmembranen und die Myelin-Schicht (Hauptbestandteil der Schutzschicht von Nervenzellen) eingebaut werden.

Synthese von Taurin

Cystein ist die Ausgangssubstanz für die körpereigene Bildung von Taurin. Taurin spielt eine wichtige Rolle im Nerven-, Verdauungs- und Herz-Kreislauf-System.

Bindegewebsstärkung

Cystein ist zu 10 bis 14 Prozent als Strukturprotein des Bindegewebes in Haut, Haaren, Nägeln, Knochen, Muskeln und Sehnen enthalten und unersetzlich zur Ausbildung dieser Strukturen. Jeweils zwei Cystein–Moleküle sind dort durch ihre Schwefelgruppe, der Disulfidbrücke, verbunden. Diese verleihen dem Gewebe eine besondere Zugfestigkeit.

Immunstärkung

Cystein spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem, da es die Glutathion-Synthese bestimmt. Glutathion ist eines der wichtigsten Regler-Moleküle in der Immunabwehr:
Glutathion ist an der Bildung der Leukotriene beteiligt, die die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) aktivieren. Eine Unterversorgung an Cystein vermindert stark die natürlichen Killerzellen und es kommt es zu einer erhöhten Infektanfälligkeit.

Anwendungsbereiche
Therapeutisch wird Cystein bei folgenden Indikationen eingesetzt:
• Entgiftung und Leberschutz
• Alkoholkonsum
• Arthritis
• Immunstärkung
• Paracetamol-Vergiftung
• Haarausfall

Entgiftung und Leberschutz

Cystein wird therapiebegleitend zur Vermeidung von Leber- und Nierenschäden im Zusammenhang mit Überdosierungen von Acetaminophen (Medikamente wie Paracetamol und Ibuprofen) eingesetzt. Cystein und Glutathion helfen zudem, die toxische Wirkung von Umweltgiften wie Schwermetallen sowie bakteriellen Giften, Pestiziden, Formaldehyd, zahlreichen Komponenten in Zigarettenrauch und Autoabgasen unschädlich zu machen.

Alkoholkonsum

Cystein wirkt wie Glutathion leberschützend, indem es die toxische Wirkung des Alkohol-Abbauprodukts Acetaldehyd aufhebt.

Arthritis

Cystein ist in Kombination mit Pantothensäure hilfreich zur Linderung von Gelenkentzündung und Osteoarthritis (Knochenentzündung).

Immunstärkung

Cystein kann über Glutathion die Immunkompetenz stärken und entzündliche Prozesse abwehren. Cystein spielt eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung der Immunität (Leukozyten, CD4-T-Helfer- und NK-Zell-Aktivität). Ein Mangel an Cystein begünstigt zudem die Allergieneigung.

Haarausfall

Cystein ist an der Bildung von Prokollagen und am Aufbau des Haarkeratins beteiligt. Bei Störungen der Haar-Bildung ist die Ergänzung mit der schwefelhaltigen Aminosäure Cystein zusammen mit dem Vitamin B-Komplex und Zink empfehlenswert.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Cystein wird in täglichen Dosen zwischen 400 und 600 mg empfohlen.

Gegenanzeigen
Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Einnahmehinweis

Die kombinierte Einnahme mit hochdosiertem Vitamin C verbessert die Wirksamkeit von Cystein.

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Cystein