Archiv der Kategorie: Medizin

SOD (Superoxid-Dismutase)

SOD (Superoxid-Dismutase)

Beschreibung

Die Superoxid-Dismutase, abgekürzt SOD, ist eines der meist vorhandenen körpereigenen Enzyme des menschlichen Körpers. Jeder Milliliter Blut enthält durchschnittlich 60 Mikrogramm SOD. SOD ist der wichtigste enzymatische Antioxidant und besitzt ein außergewöhnlich hohes Schutzpotential für Zellen.

SOD ist für die Abwehr von freien Sauerstoffradikalen, speziell den so genannten Superoxiden verantwortlich. Superoxide sind die häufigsten und gefährlichsten freien Sauerstoffradikale und fallen im Rahmen des Zellstoffwechsels an. Sie schädigen die Zellen und sind für deren Alterung in großem Maße ausschlaggebend.

Superoxid-Dismutase katalysiert in den Zellen die Umwandlung (Dismutation) des Superoxidradikals zum unschädlichen Wasserstoffperoxid (H2O2), das zu Wasser und Sauerstoff abgebaut werden kann. Da SOD auf diese Weise vorzeitigen Alterungsprozesses der Zellen entgegensteuert erhielt es von Zellforschern den Namen „Methusalem-Enzym“.
Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
Der ergänzende Verzehr der Superoxid-Dismutase ist zum prophylaktischen Schutz vor vorzeitiger Zellalterung grundsätzlich und im Besonderen bei erhöhter Aussetzung oxidativer Belastungen indiziert.
Beispiele sind
• Tabakkonsum
• übermäßige Belastungen durch ultraviolette Strahlen
• Stress
• Sport resp. intensive körperliche Anstrengungen

Therapeutisch wird SOD eingesetzt bei
• chronischen-degenerativen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und rheumatischen Erkrankungen (Arthrose, Arthritis)
• chronischer und akuter Immunschwäche

Übermäßige Belastungen durch ultraviolette Strahlen verringern den Gehalt an Superoxid-Dismutase in der Haut. Zudem sinkt die Körperproduktion von SOD naturgemäß mit steigendem Alter. Weitere Einflussfaktoren wie z.B. Homocystein können zur Verringerung des Gehaltes an SOD beitragen.
Die meisten Effekte von SOD basieren auf der herausragenden Wirksamkeit, den Körper vor Zellzerstörung durch freie Radikale zu schützen.

Übermäßige Belastungen durch ultraviolette Strahlen verringern den Gehalt an Superoxid-Dismutase in der Haut. Zudem sinkt die Körperproduktion von SOD naturgemäß mit steigendem Alter. Weitere Einflussfaktoren wie z.B. Homocystein können zur Verringerung des Gehaltes an SOD beitragen.
Wirkungen
Schutz vor Zivilisationserkrankungen
SOD wirkt allen radikalinduzierten Erkrankungen entgegen. Chronisch-degenerative Erkrankungen, die so genannten Zivilisationserkrankungen, wie Krebserkrankungen, Morbus Alzheimer und größtenteils auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Arteriosklerose), werden in Ihrer Entstehung durch die Belastung mit Freien Radikalen gefördert. Das erhöhte Vorkommen von Sauerstoffradikalen führt zur so genannten Lipidperoxidation (Schädigung von Fetten im Blut) und ist damit Ursache für die genannten Erkrankungen.

Schutz vor diabetischen Folgeschäden
Eine Folge von Diabetes mellitus ist gesteigerter oxidativer Stress. Die erhöhten Blutzuckerwerte führen zu einem Mangel an Antioxidantien. SOD beugt durch die Deaktivierung der Freien Radikale den typischen diabetischen Folgeschäden wie z.B. Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, der Beine, der Makula (Augen) vor.

Schutz vor Osteoporose, Arthrose und Arthritis
Aggressive Superoxidradikale aktivieren die Tätigkeit der Osteoklasten (knochenabbauende Zellen). SOD wirkt durch die Superoxid-Entgiftung der Osteoporoseentstehung entgegen.
Freie Radikale schwächen zudem das Gewebe, weshalb SOD auch bei Arthrose und Arthritis eingesetzt wird. Wissenschaftliche Studien mit Arthrose- resp. Arthritis-Betroffenen zeigten auf, dass SOD Entzündungen und Schwellugen vermindert, die Beweglichkeit fördert und schmerzlindernd wirkt.

Schutz der Augen
In den Augen ist Superoxid-Dismutase ebenfalls in hoher Konzentration enthalten, wo sie ihre antioxidativen Wirkungen entfaltet und damit u.a. vor der AMD, der Altersbedingten Makuladegeneration, schützt .

Immunstärkung und beschleunigte Regeneration
SOD stärkt die körpereigene Immunabwehr. Zudem werden Regenerationsprozesse aktiviert. Beispiel: Durch Strahlentherapien belastete Gewebe, können nach der Gabe von SOD teilweise regeneriert werden. Ebenso wird die Funktion des Herzmuskels nach einem Herzinfarkt durch die Superoxid-Dismutase gestärkt.

Unterstützung von Entgiftungsprozessen
SOD ist bei der Entgiftung von Schwermetallen wie z.B. Quecksilber beteiligt. Erhöhte Schwermetallwerte finden sich bei vermehrter oxidativer Belastung sowie nach körperlichem Training.

Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Die tägliche Dosierung von Superoxid-Dismutase sollte bei 250 bis 750 mg liegen.

 

Literaturquellen

1. Corominas M., Bas J. Romeu A. et al.: Hypersensitivity reaction after orgotein (superoxide dismutase) administration. Allergol Et Immunopathol 18(5):297-299. (1990).
2. Cudkowicz M., Warren L., Francis J. et al.: Intrathecal administration of recombinant human superoxide dismutase 1 in amyotrophic lateral sclerosis: a preliminary safety and pharmacokinetic study. Neurology 49:213-222. (1997).
3. Delanian S, Baillet F, Huart J et al.: Successful treatment of radiation-induced fibrosis using liposomal Cu/Zn superoxide dismutase: clinical trial. Radiother Oncol 32(1):12-20. (1994).
4. Diez-Gomez M., Hinojosa M., Moneo I. et al.: Anaphylaxis after intra-articular injection of orgotein. Allergy; 42(1):74-76. (1987).
5. Housset M, Baillet F, Michelson A. et al.: Action of liposomal superoxide dismutase on measurable radiation-induced fibrosis (article in French). Free Radic Res Commun 1(6):387-394. (1986).
6. Joral A. T., Mira J. et al.: Systemic anaphylaxis following parenteral orgotein administration. J Invest Allergol Clin Immunol 3(2):103-104. (1993).
7. McIlwain H., Silverfield J., Cheatum D. et al.: Intra-articular orgotein in osteoarthritis of the knee: A placebo-controlled efficacy, safety, and dosage comparison. JAMA 87:295-300. (1989).
8. Muizelaar J., Marmarou A., Young H. et al.: Improving the outcome of severe head injury with the oxygen radical scavenger polyethylene glycol-conjugated superoxide dismutase: a Phase II trial. J Neurosurg 78(3):375-382. (1993).
9. Negita M., Ishii T., Kunikata S. et al.: Prevention of posttransplant acute tubular necrosis in kidney graft by perioperative superoxide dismutase infusion. Transplantation Proc 26(4):2123-2124. (1994).
10. Niwa Y., Somiya K., Michelson A. et al.: Effect of liposomal-encapsulated superoxide dismutase on active oxygen-related human disorders. A preliminary study. Free Radic Res Commun; 1(2):137-153. (1999).
11. Perdereau B., Campana F., Viloq J. et al.: Superoxide dismutase (Cu/Zn) in cutaneous application in the treatment of radiation-induced fibrosis (article in French). Bull Cancer Radiother 82(2):113-119. (1994).
12. Rosenfeld WN, Davis JM, Parton L et al.: Safety and pharmacokinetics of recombinant human superoxide dismutase administered intratracheally to premature neonates with respiratory distress syndrome. Pediatrics 97(6 Pt 1):811-817. (19963).
13. Sanchiz F., Milla A., Artola N. et al: Prevention of radioinduced cystitis by orgotein: a randomized study. Anticanc Res 16(4A):2025-2028. (1996).
14. Zidenberg-Cherr S., Keen C., Lonnerdahl B. et al.: Dietary superoxide dismutase does not affect tissue levels. Am J Clin Nutr 37(1):5-7. (1983).

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu SOD

SOD-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Resveratrol

Polygonum Cuspidatum – reiche Quelle für Resveratrol

BeschreibungResveratrol ist ein Sekundärer Pflanzenstoff, genauer ein Flavonoid der Gruppe Polyphenole. Resveratrol wirkt biologisch als Phytoalexin in den Schalen von Weintrauben. Phytoalexine sind antibiotische Stoffe, die zum pflanzeneigenen Immunsystem gehören. Diese Stoffe werden zum Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Bakterien- und Virenbefall, UV-Strahlung, Verletzungen oder Schadstoffen gebildet. Da Resveratrol seine ausgeprägt abwehrstärkenden Eigenschaften auch im menschlichen Organismus entfaltet, hat sich die Substanz den Namen als „biologische Allzweckwaffe“ gemacht.
Die wissenschaftlichen Studien der letzten drei Jahrzehnte belegen herz- und gefäßschützende, krebshemmende, antioxidative, keimtötende und entzündungshemmende Eigenschaften von Resveratrol. Herausragend ist die spezielle Fähigkeit dieses Flavonoids, den Körperzellen des Menschen eine Kalorienrestriktion (CR) vorzutäuschen – was nach heutigem Forschungsstand lebensverlängernde Effekte hat.

In China ist Resveratrol aus dem chinesischen Knöterich (He Shou Wu) seit einigen Jahrtausenden Bestandteil der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM). In der westlichen Welt wurde Resveratrol erst 1963 aus Knöterich-Pflanzen (Polygonum cuspidatum) isoliert und konnte 1976 auch in Weintraubenschalen nachgewiesen werden.
Anwendungsbereiche und Wirkungen

Die physiologischen Wirkungen von Resveratrol umfassen ein breites Spektrum. Präventiv und therapeutisch besitzt Resveratrol eine breite Anwendung und wird
• zum Zellschutz sowie bei
• Arteriosklerose,
• Krebserkrankungen,
• Demenz,
• Osteoporose und
• anderen degenerativen Erkrankungen
eingesetzt.

Wirkungen
Antioxidativer Schutz
Wie andere Polyphenole besitzt Resveratrol eine ausgeprägte antioxidative Wirksamkeit, da es bereits direkt in den Mitochondrien, den Zellkraftwerken, freie Sauerstoffradikale unschädlich macht. Zudem verstärkt Resveratrol die körpereigenen antioxidativen Enzymsysteme z.B. die Superoxid-Dismutase (SOD) und Katalasen, indem er diese aktiviert.

Antikanzerogene Wirkungen
1. Resveratrol verhindert das Überleben von Krebszellen, indem es ein bestimmtes Protein, das so genannten NF-κB (Nukleärer Faktor κB) hemmt, das für das Überleben von Krebszellen verantwortlich ist.
2. Resveratrol wirkt als Phytoöstrogen, das heißt, durch seine östrogenähnliche Struktur kann es an bestimmten Rezeptoren der Zellen andocken und so hormonähnliche Effekte auslösen oder verhindern, dass Hormone oder andere Stoffe an die Rezeptorstellen binden. Hierdurch können hormonabhängige Krebsarten wie Brust-, Gebärmutterschleimhaut- und Prostatakrebs, aber auch Darmkrebs hemmen. Weitere Effekte, die auf der Phytoöstrogenwirkung basieren: Prävention von Herz- und Knochenerkrankungen, Cholesterinsenkung, Osteoporosevorbeugung.

Gefäßschutz
• Regulierung der Blutfette
Auch der Gefäßschutz durch Resveratrol basiert zum einen auf seinen antioxidantischen Fähigkeiten. Das schädigende LDL-Cholesterol kann nämlich erst in seiner oxidierten Form in das so genannte Endothel der Gefäßwand eingelagert werden und somit den Grundstein zur gefährlichen Plaque-Bildung legen. Resveratrol verhindert diese Oxidation in großem Ausmaß. Außerdem trägt Resveratrol im Fettstoffwechsel dazu bei, die Cholesterin-Werte und “schlechten” LDL-Werte direkt zu senken und die “guten” HDL-Cholesterin-Werte zu erhöhen.

• Hemmung der Thrombozytenaggregation
Resveratrol verhindert die Zusammenballung der Blutplättchen (Thrombozyten), was die zweite gefäßprotektive Eigenschaft darstellt.

Was ist das French Paradox?
Die zuletzt beschriebenen Fähigkeiten verringern das Entstehungsrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aus diesem Grund wird Resveratrol als hauptmaßgebend für das so genannte Französische Paradoxon (French Paradox) angesehen. Der Anfang der 1990er-Jahre geprägte Begriff beschreibt die Tatsache, dass Franzosen trotz ihrer fettreichen Ernährungsweise weniger unter Herzerkrankungen leiden. Forscher sehen die Ursache in deren regelmäßigem Rotweinkonsum, und damit verbundenen hohen Resveratrolaufnahme.

Lebensverlängernder Effekt durch Nachahmung der Kalorienrestriktion
Herausragend ist die spezifische Eigenschaft von Resveratrol, den Körperzellen eine anhaltende Kalorienrestriktion (Calorie restriction, CR) vorzutäuschen.
Die Kalorienrestriktion ist eine der am besten untersuchtesten dokumentierten interventionellen Therapieansätzen der Anti-Aging-Medizin durch die eine tatsächliche Lebensverlängerung nachgewiesen werden konnte.

Schmerzreduzierung
Resveratrol hemmt zwei spezielle Enzyme (COX-1 und COX-2), wodurch die Schmerzweiterleitung vermindert werden kann.

Schutz der Nervenzellen (vor neurodegenerativen Erkrankungen)
Resveratrol wirkt neuroprotektiv, d.h. nervenzellschützend. Durch die Aktivierung eines bestimmten Enzyms, das für die Regeneration der Zellen notwendig ist (so genannte Map-Kinase) in den Nervenzellen des Gehirns, sowie durch den antioxidativen Schutz der Nervenzellen kann der Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen wie z.B. Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson vorgebeugt werden.

Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Da Resverarol in wenigen Nahrungsmitteln enthalten ist, ist die natürliche Aufnahme unregelmäßig und kann nur bei täglichem und exzessiven Rotwein- oder Weintraubenkonsum als effektiv angesehen werden. Resveratrol wird aufgrund seiner antioxidativen Wirkungen allgemein prophylaktisch und insbesondere bei erhöhtem Risiko für oxidative Schädigungen empfohlen. Therapeutisch kann Resveratrol auch zur begleitend bei allen Krankheiten, die mit erhöhter Radikalenbildung in Verbindung stehen, eingesetzt werden.

Zufuhrempfehlung
Eine tägliche Ergänzung mit Resveratrol wird im Bereich von 15-20 mg empfohlen.
Höhere Dosierungen im therapeutischem Einsatz können unter ärztlicher resp. heilpraktischer Empfehlung sinnvoll sein.

Resveratrol gilt als sicher im Verzehr. Der Acceptable Daily Intake (ADI), das ist die Höchstmenge, die sicher lebenslänglich und täglich verzehrt werden kann, liegt für einen 65 kg schweren Menschen bei 390 mg.

Literaturquellen

1. Aggarwal, B. B., et al., Role of resveratrol in prevention and therapy of cancer: preclinical and clinical studies. Anticancer Res. 24 2783-2840. (2004).
2. Anderson, R. M., et al., Nicotinamide and PNC1 govern lifespan extension by calorie restriction in Saccharomyces cerevisiae. Nature 423 181-185. (2003).
3. Bianchini F & Vainio H.: Wine and resveratrol: mechanisms of cancer prevention? Eur J Cancer Prev; 12(5):417-425.( 2003).
4. Dong Z.: Molecular mechanism of the chemopreventive effect of resveratrol. Muta Res; 523-524:145-150. (2003).
5. Fulda, S., Debatin, K. M., Sensitization for tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand-induced apoptosis by the chemopreventive agent resveratrol. Cancer Res. 64 337-346. (2004).
6. Gould, K. S., Nature´s Swiss Army Knife: The Diverse Protective Roles of Anthocyanins in Leaves. J. Biomed. Biotechnol. 5 314-320. (2004).
7. Ignatowicz E & Baer-Dubowska W.: Resveratrol, a natural chemopreventive agent against degenerative diseases. Pol J Pharmacol 2001; 53:557-569. (2001).
8. Kimura Y.: Pharmacological studies on resveratrol. Methods Find Exp Clin Pharmacol 2003; 25(4):297-310. (2003).
9. Kundu, J. K., Surh, Y.-J., Molecular basis of chemoprevention by resveratrol: NF-kappaB and AP-1 as potential targets. Mutat. Res. 555 65-80. (2004)
10. Leighton F., Cuevas A., Guasch V. et al.: Plasma polyphenols and antioxidants, oxidative DNA damage and endothelial function in a diet and wine intervention study in humans. Drugs Exp Clin Res 1999; 25(2-3):133-141. (1999).
11. Savaskan, E., et al., Red wine ingredient resveratrol protects from beta-amyloid neurotoxicity. Gerontology 49 380-383. (2003).

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Resveratrol

Resveratrol-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

MSM (Methyl-Sulfonyl-Methan)

MSM (Methyl-Sulfonyl-Methan) unterstützt schmerzfreie Gelenkfunktionen

Beschreibung

Methyl-Sulfonyl-Methan, abgekürzt MSM, ist eine natürliche organische Schwefelverbindung und ein essentieller Bestandteil menschlicher Körperstrukturen wie z.B. des Stütz- und Bindegewebes sowie von Haut, Haaren, Nägeln, Gelenken und Knorpel. MSM ist essentiell für die Kollagensynthese und an einer Vielzahl weiterer Körperfunktionen und Prozesse beteiligt. Vorbeugend wie auch therapieergänzend wird MSM bei Beschwerden des Bewegungsapparates eingesetzt, da es sowohl auf die Funktion selbst als auch die Regeneration unterstützend wirkt.
Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
Die wichtigsten Anwendungsgebiete sind:

• Muskel- und Skelettsystem
• Förderung der Kollagensynthese (Haare, Haut, Nägel)
• Beschleunigung von Heilungsprozessen
• Linderung von Entzündungen und entzündlichen Erkrankungen
• Allgemeine Schmerzminderung
• Verbesserung der Blutzirkulation (Durchblutungsstörungen)
• Stärkung der Immunabwehr
• Antioxidativer Schutz
• Allergieminderung
• Regulierende Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden
• Verlangsamung der Gewebealterung

Wirkungen

Muskelaufbau

Für sportlich Aktive besonders interessant: MSM ist für die Ausbildung von flexiblen Verbindungen wischen den muskelbildenden Aminosäuren zu Muskelproteinen verantwortlich. MSM reduziert Muskelkrämpfe und beschleunigt die Regeneration und Heilung des Muskelgewebes. Bei Muskelkrämpfen, überanstrengten oder verspannten Muskeln, wirkt MSM entkrampfend und schmerzlindernd und verkürzt die Ausheilungszeit von muskulären Mikrorissen. Diese Effekte von MSM können durch den kombinierten Verzehr mit Vitamin C nochmals verstärkt werden.

Aktivierung der Kollagensynthese
Da MSM für die Kollagensynthese mitverantwortlich ist, dient es der Neubildung und der Elastizitätserhaltung von Haut, Haaren, Nägeln, Knochen, Muskeln und allen Organen.

Herz-Kreislauf-Unterstützung
MSM verbessert die Blutzirkulation und unterstützt das Herz-Kreislauf-System.

Immunstimulans und -regulator
MSM ist ein wichtiger Baustein für Enzyme und Immunfaktoren des Abwehrsystems. Aufgrund seiner antientzündlichen und antiallergischen Eigenschaften wird MSM es auch eingesetzt, um Allergien, Nahrungsmitteltunverträglichkeiten und asthmatische Erkrankungen (Überreaktionen des Immunsystems) vorzubeugen resp. die Symptome zu lindern.

Verdauungsförderung
MSM hat eine regulierende Wirkung auf die Verdauung und steuert Obstipation (Verstopfung) sowie Übersäuerung entgegen Auf der Darmschleimhaut bildet es eine Schutzschicht, die Darmparasiten daran hindert, sich im Darm festzusetzen. Die Magensäureproduktion kann durch MSM auch bei krankhafter so genannter hyperazider Gastritis (Überproduktion an Magensäure) normalisiert werden. Zudem wird die Magenschleimhaut vor Übersäuerung durch schwefelhaltige Mucopolysaccharide geschützt.

Beschleunigung von Entgiftungsprozessen
MSM kann Entgiftungsvorgänge von Schwermetallen und weiteren Schadstoffen beschleunigen und ist bei der Ausleitung von Alkohol, Steroide (Cholesterin) und Phenolen beteiligt.

Unterstützung bei Gelenkerkrankungen
Bei rheumatischen Gelenkerkrankungen z.B. Gelenkarthritis (Entzündung der Gelenke) und Arthrose fördert MSM den Erhalt der Gelenkfunktion. MSM baut die Knorpelstruktur auf und kann Gelenkschmerzen deutlich verringern, da es abschwellende und entzündungshemmende Wirkungen besitzt.
Dabei wird ein kombinierter Verzehr mit den Gelenknährstoffen Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat empfohlen, da sich die Stoffe MSM, Glucosamin und Chondrotin gegenseitig ergänzen und verstärken.

Verbesserung der Gehirnfunktionen
MSM hat die Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Es verbessert die Sauerstoffversorgung und die Durchblutung der Hirn- und Nervenzellen. Hierdurch wird sowohl die geistige Leistungsfähigkeit als auch Wachheit gesteigert.
Zusammen mit den B-Vitaminen (Thiamin, Biotin, Pantothensäure, Niacin) und Vitamin C fungiert MSM als Aktivator für den Stoffwechsel und für gesunde und stabile Nerven.

Förderung von Heilungsprozessen
MSM beschleunigt die Regeneration und Heilung von geschädigtem Gewebe, auch z.B. Wundheilungs- und Narbenbildungsprozesse.

Verbesserung der Zelldurchlässigkeit
Methyl-Sulfonyl-Methan erhöht die Durchlässigkeit der Zellmembranen. Die Folge ist eine bessere sowie schnellere Aufnahme von Nährstoffen und eine schnellere Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und toxischen Stoffen (Entgiftung). Auch die verbesserte Glukoseaufnahme bei Diabetikern und die höhere Sauerstoffaufnahme der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und damit bessere Sauerstoffversorgung der Zellen – auch von Sportlern genutzt – geht auf diese Fähigkeit zurück.

Antioxidative Wirksamkeit
MSM kann die Wirkung der Antioxidantien Vitamin C, E, Glutathion und Coenzym Q10 sowie ihre Aufnahme erheblich verstärken. Als Bestandteil der (schwefelhaltigen) Aminosäuren Methionin und Cystein sowie von schwefelhaltigen Enzymen schützt es gleichzeitig die Zellen vor oxidativen Schäden durch freie Radikale.

Antiallergische Wirksamkeit
MSM besitzt antiallergische Fähigkeiten, die mit denen von Antihistaminika vergleichbar sind, ohne jedoch deren Nebenwirkungen zu haben. MSM bildet auf den Schleimhäuten eine Schutzschicht, die Allergene an deren Anhaftung hindert.

Wirksamkeit gegen Parasiten
MSM wird erfolgreich gegen pathogene Bakterien, Pilze, Parasiten (z.B. Würmer, Trichomonaden) eingesetzt.

Verlangsamung der Gewebealterung
MSM besitzt eine große Rolle bei Alterungsprozessen der Gewebestrukturen. MSM kann negative Quervernetzungsprozesse von Kollagen und weiteren körpereigenen Eiweißverbindungen entgegensteuern. Der natürliche Gehalt an MSM in den Körpergeweben nimmt mit steigendem Lebensalter ab.
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

MSM wird mit der Ernährung in zu geringen Mengen aufgenommen um seine Effekte zu entfalten. Eine Aufnahme in Form von Nahrungsergänzung ist daher sinnvoll.

Zufuhrempfehlung
Die übliche Tagesdosierung liegt bei 500 mg Methyl-Sulfonyl-Methan.
In therapeutischer Anwendung sind indikationsabhängig bis zu mehreren g möglich.

Hinweise
• MSM sollte wenigstens zwei bis vier Wochen lang verzehrt werden bis die Depots im Organismus aufgefüllt sind und die Effekte deutlich spürbar sind. Um vollwirksam zu sein, sollte MSM regelmäßig aufgenommen werden. Hohe Dosen sollten über den Tag verteilt eingenommen werden z.B. 3-5 x 500 mg MSM.
• Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C oder Vitamin-C-haltigen Multi-Produkten beschleunigt und verstärkt die Effekte von MSM zusätzlich aufgrund des synergetischen Zusammenspiels der Mikronährstoffe. (Vitamin C ist zudem unentbehrlich für die Bildung von Kollagen, Elastin und Molekülen um Bindegewebe und Knorpel aufzubauen.)
• Bei allen Indikationen im Bereich Gelenkgesundheit wird der kombinierte Verzehr von MSM mit Glucosamin und Chondroitin angeraten.
Literaturquellen

1. Cronin J.: Methylsulfonylmethane: nutraceutical of the next century. Alternative and Complementary Therapies Dec: 386-389. (1999).
2. Lawrence, R.M.: Methylsulfonylmethane (MSM): A double-blind study of its use in Degenerative arthritis. International Journal of Anti-Aging Medicine, I (I);50. (1998).
3. Moss, J.: A perspective on sulfur — Is it the most ignored, misunderstood essential trace element. The Moss Nutrition Report, Hadley, M.A. (1997).
4. Barrager E., Veltmann JR., Schauss A., Schiller R.: A multi-centered, open label trial on the safety and efficacy of methylsulfonylmethane in the treatment of seasonal allergic rhinitis. J Altern Complement Med 2002;8:167–74. (2002).
5. Blum JM, Blum RI. The effect of methylsulfonylmethane (MSM) in the control of snoring. Integrative Medicine 2004;3(6)24-30. (2004).
6. Engelke U., Tangerman A., Willemsen M., Moskau D., Loss S., Mudd S., Wevers R.. Dimethyl sulfone in human cerebrospinal fluid and blood plasma confirmed by one-dimensional (1)H and two-dimensional (1)H-(13)C NMR. NMR Biomed 2005 Aug;18(5):331-6. (2005).
7. Horváth K, Noker PE, Somfai-Relle S, et al. : Toxicity of methylsulfonylmethane in rats. Food Chem Toxicol 2002;40:1459–62. (2002).
8. Jacob SW, Appleton J.: MSM-The Definitive Guide (Topanga, Freedom Press, 2003).
9. Kim LS, Axelrod LJ, Howard P, Buratovich N, Waters RF.: Efficacy of methylsulfonylmethane (MSM) in osteoarthritis pain of the knee: a pilot clinical trial. Osteoarthritis Cartilage 2006;14(3):286–94. (2006).
10. King CJ.: Separation Processes, 2nd ed. New York, McGraw-Hill, 1980.
11. Kocsis JJ, Harkaway S, Snyder R.: Biological effects of the metabolites of dimethyl sulfoxide. Ann N Y Acad Sci;243:104–9. (1975).
12. Lin A, Nguy CH, Shic F, Ross BD.: Accumulation of methylsulfonylmethane in the human brain: identification by multinuclear magnetic resonance spectroscopy. Toxicol Lett;123:169–77. (2001).
13. Pearson TW, Dawson HJ, Lackey HB.: Natural occurring levels of dimethyl sulfoxide in selected fruits, vegetables, grains and beverages. J Agric Food Chem;29:1019–21. (1981).
14. Rose SE, Chalk JB, Galloway GJ, Doddrell DM.: Detection of dimethyl sulfone in the human brain by in vivo proton magnetic resonance spectroscopy. Magn Reson Imaging;18:95–8. (2000).

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu MSM

MSM-Artikel bei Vitaminwiki.net

 

 

MACA (Lepidium mevenii)

Die Knollenpflanze Maca (Lepidium meyenii) wächst ausschließlich in den peruanischen Anden-Plateaus

Beschreibung

Die peruanische Pflanze Maca (Lepidium meyenii) wird seit über 2000 Jahren in den Höhenlagen der peruanischen Anden kultiviert, wo die Pflanze ausschließlich wächst. Aufgrund ihrer positiven regulierenden (adaptogenen) Wirkungen auf den Organismus, wird Macaauch als „peruanischer Ginseng“ bezeichnet.
Die Maca-Wurzel enthält mehr als 300 hochwertige Substanzen und Mikronährstoffe. Diese besondere Kombination an Inhaltsstoffen hat allgemein psychisch und physisch belebende, anregende Effekte zur Folge. Zentral sind die Wirkungen zur Verbesserung der Fertilität (Fruchtbarkeit) und Libido sowie der allgemeinen Leistungsfähigkeit und Vitalität.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
Die Maca-Wurzel wird eingesetzt

• zur Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit
• zur Förderung der Fertilität (Fruchtbarkeit)
• zur Steigerung der weiblichen und männlichen Libido
• zur Verbesserung des Muskelaufbaus
• bei klimakterischen Beschwerden
• zur Verbesserung des mentalen Befindens auch bei Erschöpfungszuständen, Antriebslosigkeit, Depressionen
• bei Schlafstörungen
• als natürliche Quelle von Nährstoffen
• beim chronischen Müdigkeitssyndrom (CFS)
• bei hormonellem Ungleichgewicht und Menstruationsunregelmäßigkeiten

Wirkungen

Adaptogener Stoff
Maca zählt wie z.B. auch der Sibirische Ginseng zu den Adaptogenen. Diese Stoffe besitzen die Fähigkeit, die Systeme des menschlichen Körpers auszugleichen und zu stabilisieren. Sie helfen dem Organismus (Körper resp. Immunsystem), sich an Stresssituationen anzupassen.

Steigerung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit
Maca erhöht die Verarbeitungsfähigkeit des Gehirns. Es steigert sowohl die psychische Vitalität als auch die geistige Leistungsfähigkeit und wirkt Stress, Depressionen, Antriebslosigkeit und Angstzuständen entgegen.

Steigerung der Fertilität (Fruchtbarkeit)
Maca steigert die Fruchtbarkeit sowohl bezüglich der männlichen Fruchtbarkeitsparameter Samenvolumen, Spermienanzahl und Spermienmobilität als auch der weiblichen Fruchtbarkeitsparameter. Nachgewiesen wurde diese Fähigkeit erstmals 1967.

Steigerung der männlichen und weiblichen Libido
Zentral ist auch die Bedeutung von Maca als sexuelles Stimulans (Aphrodisiakum). Die in der Maca-Wurzel enthaltenen biologisch aktiven aromatischen Isothiocyanate und weitere hormonähnliche Substanzen fördern die Beckendurchblutung und beeinflussen den Hormonstoffwechsel bei Mann und Frau (Testosteron- und Östrogenbildung).

Klimakterische Beschwerden, weibliche Hormonschwankungen
Maca wirkt regulierend auf den Östrogenhaushalt und vermindert Hormonschwankungen, Wechseljahrs- und Menstruationsbeschwerden. Zahlreichen menopausalen Beschwerden wie Schlafstörungen, Hitzewallungen, Gefühlsschwankungen, Angstzuständen, Beklemmungen und Herzklopfen steuert Maca nachweislich entgegen.

Muskelaufbau
Durch seinen hohen Gehalt an Steroiden wirkt Maca auf natürliche Weise Muskelgewebe aufbauend. Maca wird aufgrund seiner Zusammensetzung von Sportlern geschätzt, ohne zu den Dopingsubstanzen zu zählen.

Positiv für Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte
Durch die reichlich vorhandenen bioaktiven Pflanzenstoffe, unter anderem der Saponine, hat Maca regulierende Effekte auf den Blutzuckerspiegel von Diabetikern, eine cholesterinsenkende Wirkung und reguliert erhöhte sowie zu niedrige Blutdruckwerte.

Wirkstoffe
Die etwa 300 verschiedenen Inhaltsstoffe der Maca-Wurzel setzen sich zusammen aus

• essentiellen Aminosäuren
• wertvollen Fettsäuren wie die Linolensäure und Ölsäure
• Steroiden, Alkaloiden, Saponinen, Tanninen, Glucosinolaten und aromatischen Isothiocyanaten
• Mineralsoffen (Eisen, Zink, Calcium, Phosphor)
• Vitaminen
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Die täglich empfohlene Dosierung liegt zwischen 700 und 1000 mg.

Gegenanzeigen
Es sind auch bei sehr hohen Dosen keine Nebenwirkungen für Maca bekannt.

Hinweis
Maca wird in Kapseln, Tabletten oder Extrakt angeboten. Bei der Wirksamkeit von Maca hat das angewandte Herstellverfahren großen Einfluss. Maca-Extrakt behält seine Wirksamkeit nur wenn die empfindlichen Pflanzenstoffe nicht zerstört werden. Dies geschieht jedoch durch Trocknung mit Heißluftverfahren, einem ökonomisch günstigen aber inhaltsstoffvernichtenden Verfahren. Durch schonende Trocknung (Dehydration) hingegen kann die biologische Wirksamkeit der Inhaltsstoffe fast vollständig erhalten bleiben.

Literaturquellen

1. Bustos-Obregon E., Yucra S., Gonzales G., et al.: Lepidium meyenii (Maca) reduces spermatogenic damage induced by a single dose of malathion in mice. Asian J Androl. 2005;7:71–6. (2005).
2. Chung F., Rubio J., Gonzales C., et al.: Dose-response effects of Lepidium meyenii (Maca) aqueous extract on testicular function and weight of different organs in adult rats. J Ethnopharmacol. 98:143–7. (2005).
3. Cicero A., Piacente S., Plaza A., et al.: Hexanic Maca extract improves rat sexual performance more effectively than methanolic and chloroformic Maca extracts. Andrologia. 34:177–9. (2002).
4. Eddouks M., Maghrani M., Zeggwagh N., et al.: Study of the hypoglycaemic activity of Lepidium sativum L. aqueous extract in normal and diabetic rats. J Ethnopharmacol. 97:391–5. (2005).
5. Gonzales G., Rubio J., Chung A., et al.: Effect of alcoholic extract of Lepidium meyenii (Maca) on testicular function in male rats. Asian J Androl. 2003;5:349–52.
6. Gonzales G., Gasco M., Cordova A., et al.: Effect of Lepidium meyenii (Maca) on spermatogenesis in male rats acutely exposed to high altitude (4340 m). J Endocrinol. 2004;180:87–95. (2004).
7. Gonzales G., Cordova A., Vega K., et al.: Effect of Lepidium meyenii (Maca) on sexual desire and its absent relationship with serum testosterone levels in adult healthy men. Andrologia. 34:367. (2002).
8. Gonzales G., Cordova A., Vega K., et al.: Effect of Lepidium meyenii (Maca), a root with aphrodisiac and fertility-enhancing properties, on serum reproductive hormone levels in adult healthy men. J Endocrinol.176:163–8. (2003).
9. Gonzales G., Miranda S., Nieto J., et al.: Red maca ( Lepidium meyenii) reduced prostate size in rats. ReprodBiol Endocrinol. (2005).
10. Lopez-Fando A., Gomez-Serranillos M., Iglesias I., et al.: Lepidium peruvianum chacon restores homeostasis impaired by restraint stress. Phytother Res.18:471–4. (2004).
11. Maghrani M., Zeggwagh N., Michel J., et al.: Antihypertensive effect of Lepidium sativum L. in spontaneously hypertensive rats. J Ethnopharmacol. (2005).
12. Martinez Caballero S., Carricajo Fernandez C, Perez-Fernandez R, et al.: Effect of an integral suspension of Lepidium latifolium on prostate hyperplasia in rats. Fitoterapia.75:187–91. (2004).
13. Mehta K., Gala J., Bhasale S., et al.: Comparison of glucosamine sulfate and a polyherbal supplement for the relief of osteoarthritis of the knee: a randomized controlled trial. BMC Complement Altern Med. (2007).
14. Oshima M., Gu Y., Tsukada S., et al.: Effects of Lepidium meyenii Walp and Jatropha macrantha on blood levels of estradiol-17 beta, progesterone, testosterone and the rate of embryo implantation in mice. J Vet Med Sci. 65:1145–6. (2003).
15. Ruiz-Luna A., Salazar S., Aspajo N., et al.: Lepidium meyenii (Maca) increases litter size in normal adult female mice. Reprod Biol Endocrinol. 3:16. (2005).
16. Walker M.: Effects of Peruvian Maca on Hormonal Functions. Townsend Letter 184:18-22. (1998).

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu MACA

Maca-Artikel auf Vitaminwiki.net

Grüner Tee

Grüner Tee (Camellia sinensis): Quelle für EGCG, Antioxidantien, die bis zu 100-mal wirksamer als Vitamin C und E sind.

Beschreibung

Der Grüne Tee entstammt der gleichen Pflanze wie sein Pendant, der Schwarzer Tee, und unterscheidet sich von diesem darin, dass die frischen Teeblätter lediglich kurz erhitzt und nicht fermentiert werden. Der unfermentierte Tee behält dadurch seine grüne Farbe, vor allem aber entspricht sein Gehalt an Inhaltsstoffen nahezu dem frischer Teeblätter. Die hohen Anteile sekundärer Pflanzenstoffe und vor allem phenolischer Verbindungen, bestimmen die Wert gebenden Eigenschaften des Grünen Tees. Durch eine Reihe internationaler Studien ist die gesundheitsprophylaktische Bedeutung hinsichtlich degenerativer Erkrankungen nachgewiesen. Im Mittelpunkt stehen dabei die antioxidativen Eigenschaften (Fänger freier Radikale) und der Schutz vor Herz-Kreislauf- sowie Krebserkrankungen.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Wirkungen

Krebsvorbeugung
Bei den krebshemmenden Wirkungen des Grünen Tees konnten bislang drei verschiedenen und parallel ablaufende Mechanismen nachgewiesen werden:
• Als Antioxidantien schützen die phenolischen Stoffe das Gewebe vor aggressiven Sauerstoffradikalen.
• Gleichzeitig blockieren die längere Zeit im Magen verweilenden Catechine die Aufnahme von Karzinogenen, das sind Krebs auslösende Stoffe wie z.B. Amine, Dioxine und Aflatoxine.
Grüner Tee erhöht vor allem die Konzentrationen der Glutathion-S-Transferasen (GST). GST sind eine Familie von Enzymen, die eine wichtige Rolle in der Unschädlichmachung und Ausscheidung von krebserregenden Substanzen spielen. Sie entgiften Biozide, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Ethylenglykole, PCB, Aflatoxine und andere Xenobiotika.

Herz-Kreislauf-Schutz
Die Schutzeffekte für das Herz-Kreislauf-System sind ebenfalls auf die Catechine zurückzuführen. Catechine verändern die Struktur des (gefäßschädigenden) LDL-Cholesterins, so dass dieses vermehrt ausgeschieden werden kann. Zudem liefert der Tee ein Enzym, das Bluthochdruck entgegensteuert. Gleichzeitig werden die inneren Arterienwände elastisch gehalten und damit arteriosklerotischen Veränderungen, Durchblutungsstörungen und deren Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vorgebeugt.

Abwehrschutz vor Infektionen
Von Flavonoiden gehen stark antibakterielle, antivirale und fungizide Wirkungen aus, d.h. sie hemmen Bakterien, Parasiten und Pilze. Catechine wirken sowohl bakteriostatisch als auch bakterizid, sie verhindern also nicht nur das Bakterienwachstum, sondern töten diese direkt ab.

Stärkung von Knochen und Zahnsubstanz
Grüner Tee enthält beachtliche Mengen an Fluor und Mangan. Fluor härtet die Zahnsubstanz aus und sorgt für die Stabilität von Knochen und Zähnen. Mangan begünstigt zugleich die Knochenmineralisation durch Calcium.

Verdauungsförderung
Flavonoide haben eine allgemeine beruhigende Wirkung auf den Verdauungstrakt, überschüssige Magensäuren werden aufgrund des alkalischen Charakters gemildert.

Unterstützung der Gewichtsreduktion
Drei Effekte:
• Die enthaltenen Saponine haben die Fähigkeit, Fett zu binden und deren Aufnahme im Darm zu vermindern.
• Die mit Koffein verwandten Stoffe Theobromin, Theophylin sowie Katechinphenole wirken thermogen, steigern also die Thermogenese und damit Fettverbrennung durch Anhebung Stoffwechselrate.
• Grüner Tee reduziert das Appetitempfinden.

Unterstützung bei Arthritis
Flavonoide zeigen entzündungshemmende Eigenschaften bei degenerativen Erkrankungen wie z.B. Arthritis. Zudem verstärken sie die Wirkung von Glucosamin und Chondroitinsulfat, den so genannten „Knorpelnährstoffen“, die bei der ergänzenden Mikronährstofftherapie bei Arthritis im Mittelpunkt stehen.

Wirkstoffe
Grüner Tee enthält ca. 130 Inhaltsstoffe, die ihre Wirkungen teilweise synergistisch, d.h. im Verbund miteinander, noch verstärken können. Die wichtigsten Bestandteile sind die Polyphenole, auch Gerbstoffe genannt, die 30-40% der Trockensubstanz ausmachen. Zu mehr als 70 % der Polyphenole sind die wertvollen Catechine vertreten, die zu den Flavonoiden zählen. Gemeinsam mit Aminosäuren (2-4 %) und Koffein (3–5 %) machen sie die zentralen Wirkstoffe des Grünen Tees aus.

Catechine (Flavonoide): Die mengenmäßig stärkste Wirkstoffgruppe, mit den zugleich meisten nachgewiesenen gesundheitsfördernden Wirkungen, bilden die Catechine.
Hiervon besitzen die Epigallocathechin-3-O-gallaten, kurz EGCG die größte Bedeutung. EGCG sind Antioxidantien, die zwischen 20- und 100-mal so wirksam sind als Vitamin C und E. Da sie zudem andere Antioxidantien, z.B. Coenzym Q10 und Vitamin C, stabilisieren können, vervielfachen sie den antioxidativen Gesamtschutz um den Faktor 10. Catechine sind besonders vielseitige Substanzen.
Sie wirken

• antikarzinogen (hemmen Karzinogene z.B. Amine, Dioxine, Aflatoxine)
• antiviral (hemmen Viren),
• antimikrobiell (hemmen das Bakterienwachstum und töten Bakterien),
• cholesterin- und blutfettwertregulierend,
• blutdruckregulierend und
• steuern der Bildung arteriosklerotischer Ablagerungen (Plaques) entgegen.

Koffein (Teein), Theophyllin und Theobromin: Wie auch im Kaffee ist das Koffein für die anregende Wirkung verantwortlich. Im Tee wird es oft auch als Teein (Thein oder
Tein) bezeichnet, um es vom Koffein aus Kaffee zu unterscheiden, gleichwohl handelt es
sich um die identische Verbindung. An Gerbstoffen gebunden entfaltet sich die Koffein-Wirkung des Tees langsamer, dafür anhaltender als im Kaffee und wirkt damit zwar an-, nicht aber aufregend. Insgesamt drei im Grünen Tee enthaltene Alkaloide wirken stimmungsaufhellend auf das zentrale Nervensystem: Koffein, Theophyllin und Theobromin.

Fluor: Das zahnhärtende Mineralsalz Fluor optimiert die bereits karieshemmende Wirkung des Grünen Tees durch die enthaltenen (antibakteriellen) Catechine und macht Grünen Tee zum Getränk zum Schutz der Zahngesundheit.

Aminosäuren: Die Aminosäuren, darunter vordergründig Theanin, sind für den Wohlgeschmack des Grünen Tees verantwortlich.

Weitere nennenswerte Inhaltsstoffe des Grünen Tees sind Vitamin C, B1, B2 und B12, Zink, Magnesium, Mangan sowie Saponine (sekundäre Pflanzenstoffe).
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Um präventiv-wirksame Effekte zu erzielen, ist eine Aufnahme von 5-6 Tassen Grüner Tee erforderlich. Wenig-Teetrinker erreichen diese Effekte durch Ergänzung mit Grüner Tee-Extrakt, der in Form von Kapseln verzehrt werden kann. Vorteil der Nahrungsergänzung ist der verlässliche Gehalt an Catechinen, welche wenigsten 30 % und Polyphenole, zu 50 % des Grüner Tee-Extrakt ausmachen sollten.
Die übliche tägliche Verzehrmenge liegt bei 100 bis 350 mg.

Literaturquellen

1. Berube-Parent S, Pelletier C, Dore J, et al.: Effects of encapsulated green tea and Guarana extracts containing a mixture of epigallocatechin-3-gallate and caffeine on 24 h energy expenditure and fat oxidation in men. Br J Nutr;94(3):432-436. (2005).
2. Chiu AE, Chan JL, Kern DG, et al.: Double-blinded, placebo-controlled trial of green tea extracts in the clinical and histologic appearance of photoaging skin. Dermatol Surg.;31(7 Pt 2):855-860. (2005).
3. Choan E, Segal R, Jonker D, et al.: A prospective clinical trial of green tea for hormone refractory prostate cancer: an evaluation of the complementary/alternative therapy approach. Urol.Oncol.;23(2):108-113. (2005).
4. Chow H., Hakim I., Vining D., et al.: Effects of dosing condition on the oral bioavailability of green tea catechins after single-dose administration of Polyphenon E in healthy individuals. Clin Cancer Res;11(12):4627-4633. (2005).
5. Cnattingius S., Signorello L., Anneren G., et al.: Caffeine intake and the risk of first-trimester spontaneous abortion. N.Engl.J Med;343(25):1839-1845. (2000).
6. Ehrnhoefer D. et.al.: Green tea (-)-epigallocatechin-gallate modulates early events in huntingtin misfolding and reduces toxicity in Huntington’s disease models. Journal Human Molecular Genetics, 2006, S.2743–51. (2006).
7. Fukino Y, Shimbo M, Aoki N, et al. Randomized controlled trial for an effect of green tea consumption on insulin resistance and inflammation markers. J Nutr Sci Vitaminol.(Tokyo) ;51(5):335-342. (2005).
8. Gao YT, McLaughlin JK, Blot WJ, et al.: Reduced risk of esophageal cancer associated with green tea consumption. J Natl.Cancer In. 86(11):855-858. (1994).
9. Henning SM, Aronson W, Niu Y, et al. Tea polyphenols and theaflavins are present in prostate tissue of humans and mice after green and black tea consumption. J Nutr. 2006 Jul;136(7):1839-43. (2006).
10. Hollmann, P., Katan, M.: Bioavailability and health effexts of diatary flavonols in man. Arch Toxicol Suppl, 20, 237-248, (1998).
11. Jun T. et al. : (Universität von Südflorida, Tampa): Journal of Neuroscience, Bd. 25, Nr. 38 (2006).
12. Kuriyama, Shinichi et al.: Green tea consumption and cognitive function: a cross-sectional study from the Tsurugaya Project. American Journal of Clinical Nutrition, 83:355 – 361 (2006).
13. Laurie S., Miller V., Grant S., et al.: Phase I study of green tea extract in patients with advanced lung cancer. Cancer Chemo.Pharmacol. (1):33-38. (2005).
14. Maron DJ, Lu GP, Cai NS, et al.: Cholesterol-lowering effect of a theaflavin-enriched green tea extract: a randomized controlled trial. Arch.Intern.Med. 6-23-163(12):1448-1453. (2003).
15. Seely D, Mills EJ, Wu P, et al.: The effects of green tea consumption on incidence of breast cancer and recurrence of breast cancer: a systematic review and meta-analysis. Integr Cancer Ther. 4(2):144-55. (2005).
16. Westerterp-Plantenga M., Lejeune M., Kovacs E.: Body weight loss and weight maintenance in relation to habitual caffeine intake and green tea supplementation. Obes.Res 13(7):1195-1204. (2005).

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Grüner Tee

Grüner Tee-Artikel auf Vitaminwiki.net