Archiv der Kategorie: Morbus Alzheimer

Neuroforschung: Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA bremsen Hirnalterung

Synapse 2

Leistungsstark bis ins hohe Alter: Omega-3-Fettsäuren halten das betagte Gehirn fit. Die Docosahexaensäure (DHA) und die Eicosapentaensäure (EPA) kommen in großer Menge in den Membranen menschlicher Gehirnzellen vor, wo sie die Übermittlung von Reizsignalen und das normale Funktionieren des Gehirns erst ermöglichen. Wussten Sie, dass Demenz-Patienten auffallend häufig eine Unterversorgung an Omega-3-Fettsäuren aufweisen?

Eine erhöhte Aufnahme der Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) kann dazu beitragen, Abbauvorgänge im Gehirn zu verringern und geistige Alterungsprozesse signifikant zu verlangsamen. Dieses bemerkenswerte Ergebnis erbrachte eine neue der Alzheimer- und Altersforschung zugeordneten Forschungsstudie aus Los Angeles.

Die aktuell im Fachmagazin Neurology veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren das Gehirn schneller altern lässt und ein Grund für den Verlust der Gedächtnis- und Denkfähigkeit zu sein scheint. Weiterlesen

Folsäure und Vitamin B12 wirken Depression und Gedächtnisschwund im Alter entgegen

Ein Mangel an B-Vitaminen wie Vitamin B12 und Folat kann nachweislich die Degeneration des Gehirns beschleunigen und zu einer Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten führen. Mediziner empfehlen deshalb zur Verlangsamung von Abbauprozessen des Gehirns und zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit und Stressresistenz, ab dem 55. Lebensjahr eine tägliche Nahrungsergänzung mit einem B-Komplex-Präparat.

Eine konsequent tägliche Nahrungsergänzung mit Folsäure und Vitamin B12 verbessert die kognitive Leistungsfähigkeit und lindert depressive Symptome bei Senioren mit hohem psychischen Belastungsprofil. Dieses Ergebnis liefert eine im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte klinische Studie der Australian National University.

Das wissenschaftliche Team um Dr. J. Walker untersuchte in ihrer randomisierten Placebostudie ob und inwieweit die erhöhte Zufuhr von Folsäure und Vitamin B12 der Rückbildung der kognitiven Leistungsfähigkeit bei Menschen zwischen 60 und 74 Jahren mit hoher Stressbelastung entgegen steuert. Weiterlesen

Flavonoide verlangsamen den geistigen Verfall bei Senioren

Beeren besitzen einen hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen, insbesondere den Flavonoiden. Diese pflanzeneigenen Schutz- und Farbstoffe schützen die Körperzellen vor Schädigungen, wirken antimikrobiell und entzündungshemmend und beugen degenerativen Erkrankungen vor.

Eine regelmäßige Zufuhr an Flavonoiden aus Beerenfrüchten, kann den Rückgang der kognitiven Leistungsfähigkeit bei weiblichen Senioren um rund zweieinhalb Jahre verzögern.

Diese Forschungsergebnisse entstammen einer amerikanischen Langzeitstudie, die aktuell im Annals of Neurology, dem Fachblatt der American Neurological Association and Child Neurology Society, veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler wiesen nach, dass die erhöhte Aufnahme an Flavonoiden, im Besonderen Anthocyanidine aus Beerenfrüchten, mit einer Stärkung der Hirnleistung bei älteren Frauen und einer verminderten geistigen Degeneration assoziiert war. Weiterlesen

Multivitamine können Kurzzeitgedächtnis wesentlich verbessern

Gedächtis- und Konzentrationsstark bis in hohe Alter: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Aufnahmen von Vitaminen und anderen essentiellen Mikronährstoffen den Abbau unseres geistigen Leistungspotentials im Alter wesentlich mitbestimmt.

Laut einer neuen australischen Meta-Analyse könnte die tägliche Ergänzung mit einem Multivitamin-Präparat signifikant positive Effekte auf das Kurzzeitgedächtnis haben. Dieses Studienergebnis veröffentlichte ein Forschungsteam der Monash University and Swinburne University of Technology im renommierten Fachblatt Journal of Alzheimer’s Disease.

Das wissenschaftliche Team um Natalie Grima hatte in ihrer systematischen Übersichtsstudie die Daten von zehn randomisierten placebo-kontrollierten Studien mit insgesamt 3.200 Teilnehmern ausgewertet. Ziel der Untersuchung war es zu überprüfen, inwieweit ein möglicher günstiger Einfluss von Multivitamin-Präparaten auf bestimmte Messgrößen des geistigen Leistungsvermögen besteht. Die Probanden der Studie hatten mindestens einen Monat lang ein Multi-Ergänzungspräparat eingenommen. Die ausgewerteten Daten zeigten, dass eine tägliche Multivitamin- und Mineral-Ergänzung zu einer Verbesserung der kognitiven Gedächtnisfähigkeit und des geistigen Vermögens zur kurzfristigen Informationsspeicherung und -verarbeitung führt. Bereits ähnliche Ergebnisse lieferten Daten einer jüngst pulizierten Untersuchung, die eine Rolle für eine tägliche Supplementierung mit einem Multi-Produkt in der Verbesserung der Gedächtnisleistung bei älteren Frauen belegte. Bei männlichen Probanden führte die Vitalstoffergänzung zu einer gesteigerten geistigen Wachsamkeit und einem verbesserten allgemeinen Wohlbefinden. Abschließend halten die Wissenschaftler fest, dass eine erhöhte Mikronährstoffversorgung für das optimale Funktionieren des Gehirns und des Zentralen Nervensystems unerlässlich ist.

Gesteigerter Vitaminbedarf im Alter

Der Rückgang der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Gehirnfunktionen ist kein plötzlicher Vorgang sondern vollzieht sich langsam und unbemerkt. Eine mangelhafte Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, antioxidativen Mikronährstoffen und essenziellen Fettsäuren ist für das Nachlassen der Gehirnfunktionen insbesondere bei Senioren einer der zentralen ursächlichen Faktoren. Einerseits geht die Fähigkeit, Mikronährstoffe aus der Nahrung zu resorbieren, mit steigendem Lebensalter zurück. Zugleich ist jedoch der Vitalstoffbedarf des Gehirns bei älteren Menschen deutlich erhöht. Das alternde Gehirn benötigt neben B-Vitaminen sowie den Nervenmineralien Magnesium und Calcium insbesondere Antioxidanien und Omega-3-Fettsäuren. Der Grund liegt in dem antioxidativen Schutz dieser Nährstoffe: Mehr als 50 % des menschlichen Gehirns bestehen aus Fetten, die leicht oxidieren und ausgesprochen anfällig für die Schädigung durch freie Radikale sind. Gehirnschützende Mikronährstoffe sind daher neben den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA die Antioxidanten Vitamin E, Vitamin C, Alpha-Liponsäure und Coenzym Q10.

Quellen:

  • Grima N. A. et al. The Effects of Multivitamins on Alzheimer’s Disease. Published online ahead of print, doi: 10.3233/JAD-2011-111751 February 2012.
  • Macpherson H. et al. Memory improvements in elderly women following 16 weeks treatment with a combined multivitamin, mineral and herbal supplement: A randomized controlled trial. Psychopharmacology. 2012; 220 (2):351–365.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Antioxidantien

Vitamin-B12-Mangel fördert Depression

Chronische Stimmungstiefs können häufig durch Vitaminmangel verursacht werden. In diesen Fällen helfen Vitamin B12 und Co. im Kampf gegen Depressionen.

Zwei unterschiedliche Studien liefern neue einschlägige Belege dafür, dass ein Mangel an Vitamin B12 bei an Depression leidenden Patienten, dazu führt, dass diese nicht oder nicht adäquat auf einen Behandlungsversuch mit Antidepressiva ansprechen. Nach einer nachfolgenden Supplementierung mit Cobalamin (Vitamin B12) stellte sich fast direkt ein therapeutisch messbarer Erfolg der Medikation ein. Unter psychiatrischen Fachärzten ist bekannt, dass Depressionen signifikant häufig mit einem Vitamin-B12-Mangel assoziiert sind. Die Studien bestärken die Fachmeinung, dass Patienten mit Depressionen, die nicht auf Antidepressiva ansprechen, grundsätzlich auf einen möglicherweise bestehenden Vitamin-B12-Mangel geprüft und gegebenenfalls behandelt werden sollten.
Wie Untersuchungen des wissenschaftlichen Forschungsteam des finnischen Kuopio University Hospitals ergaben, hatte eine Vitamin-B12-Supplementierung bei Depression eine positive Wirkung auf den Therapieerfolg der Patienten. Behandelte mit hohen Vitamin-B12-Werten reagierten deutlich besser auf eine Behandlung mit Antidepressiva. Über sechs Monate lang wurden115 ambulante an Depression leidende Patienten mit Antidepressiva behandelt und entsprechend ihrer Reaktion auf die Medikation anzusprechen, in drei Gruppen eingeteilt: gar nicht, nicht und teilweise angesprochen. Die Vitamin-B12-Plasmawerte wurden am Anfang sowie gegen Ende der Therapie im Blut gemessen. Die Messwerte zeigten, dass Patienten, die gut auf die Behandlung mit Antidepressiva reagierten, höhere B12-Werte im Blut aufwiesen, als die Behandelten, die nicht oder wenig auf die Behandlung reagierten. In einer weiteren Studie sprachen zwei männliche Probanden, die eine langjährige Geschichte an Depression aufwiesen, nicht auf einen Therapieversuch mit den gängigen Antidepressiva an. Die Blutanalyse ergab, dass beide vegetarisch lebenden Studienteilnehmer niedrige Vitamin-B12-Level aufwiesen. In beiden Fällen konnte durch eine Supplementierung mit Vitamin B12 eine deutliche Verbesserung der Symptome erzielt werden. Vitamin-B12-Mangel hat auf das Nervensystem eine Reihe von tiefgreifenden Auswirkungen. So können depressive Neigungen, Schlafstörungen, kognitive Wahrnehmungsstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Burnout, Antriebslosigkeit sowie degenerative neurologischen Krankheiten wie Alzheimer-Demenz und Morbus Parkinson Symptome und Folgeerscheinungen eines Vitamin-B12-Mangels sein.

Mangel an “Nervenvitamin” B12 – Wer ist gefährdet?

Risikogruppen für einen Vitamin-B12-Mangel sind neben Menschen mit einer rein vegetarischen Ernährungsweise, vor allem ältere Menschen. Zudem haben Personen mit chronischen Darm- oder Lebererkrankungen sowie Alkoholiker ein erhöhtes Gefährdungspotential. Darüber hinaus beeinträchtigen bestimmte Medikamente die Resorption von Vitamin B12 und führen häufig zu einem chronischen Vitamin-B12-Mangel.

Quellen:

  • Natasha Kate et al.: Does B12 deficiency lead to lack of treatment response to conventional antidepressants?; Psychiatry (Edgemont) 2011; 7(11): 42-44
  • Psychiatry, Nov 2011;7(11):42-44. PMID: 21191533, by Kate N, Grover S, Agarwal M. Department of Psychiatry, Postgraduate Institute of Medical Education and Research, Chandigarh, India.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Vitamin B12