Die so genannte „AFA-Alge“ (Aphanizomenon Flos Aquae) wird zu den blaugrünen Süßwasseralgen gezählt. Korrekterweise und genau genommen handelt es sich bei der Afa-Alge jedoch nicht um eine Alge, sondern um einzellige Cyanobakterien, die teppichartig zusammenhängen. Die Afa-Alge ist in Seen und kleinen Gewässern zu finden, wo sie in einem relativ aufwendigen Prozess „abgefischt“, das heißt, geerntet, gereinigt und Zellstruktur erhaltend luftgetrocknet wird. Bekanntester Ort hierfür ist der auf 1.500 Meter liegende Klamath-See im Süden von Oregon, der als einzigartiges Biotop in einem Naturschutzgebiet liegt. Im Gegensatz zu Algen wie Spirulina und Chlorella, lässt sich Afa nicht isoliert züchten. Da ausschließlich wild wachsend, liefert Aphanizomenon Flos Aquae eine herausragend hohe Nährstoffdichte. So besitzt die AFA-Alge basierend auf Ihrem einmaligen Nährstoffprofil und ihrer Vitalstoffdichte ein recht bemerkenswertes Wirkstoffspektrum. Weiterlesen
Archiv der Kategorie: Entgiftung
Spirulina
Beschreibung
Spirulina, namentlich die “Spiralförmige”, ist eine mikroskopisch kleine Blaualge, die durch eine besonders günstige Nährstoffdichte und -vielfalt besticht. Obwohl die Wissenschaft mittlerweile 35 Spirulina-Arten kennt, ist Spirulina platensis durch ihre herausragende Zusammensetzung bei Wissenschaftlern die beliebteste Art der Spirulina-Algen.
Spirulina zählt zu den ältesten Lebensmitteln sowie den nährstoffdichtesten Pflanzen der Welt und wurde von vielen Völkern, wie z.B. den Azteken, als Nahrungsmittel zur Nährstoffdeckung verzehrt. Weit über die Hälfte der Alge, 62 %, bestehen aus hochwertigem Eiweiß mit allen neun lebensnotwenigen Aminosäuren sowie Vitaminen, Mineralstoffen und Pflanzenstoffen. Spirulina wirkt immunstärkend und hat verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen in der Prävention und ergänzenden Therapie. Spirulina wird unter anderem auch zur Entgiftung, Schwermetallausleitung sowie von Leistungssportlern zur Stärkung des gesamten Organismus verwendet.
Anwendungsbereiche und Wirkungen
Anwendungsbereiche
• Nährstoffversorgung
• Entgiftung und Zellschutz
• Immunstärkung (auch bei Antibiotika-Behandlungen)
• antibakterielle und antivirale Wirkungen
• Allergien
• Anti-Aging-Wirkungen
• Senkung der Blutfettwerte
• Arteriosklerose
• Krebshemmung
• Hemmung der Blutgerinnung
• Entzündungsvorgänge im Körper
Nährstoffversorgung
Spirulina ist eine reiche Quelle an Proteinen und anderen Nährstoffen. Spirulina wurde traditionell als Nahrungsergänzung von Menschen genutzt, die nicht genügend Energie oder Nahrungseiweiß über ihre normale Ernährung aufnehmen konnten. Der große Vorteil im Vergleich zu anderen Pflanzen: Blaualgenzellen besitzen keine starre Zellwand aus Cellulose, sondern nur eine dünne Zellmembran. Hierdurch sind die Nährstoffe besonders leicht resorbierbar und besitzen eine hohe orale Bioverfügbarkeit. Die grüne Farbe erhalten Blaualgen durch das enthaltene Chlorophyll. Dies ist im Gegensatz zu Pflanzen nicht in den Chloroplasten, sondern direkt in der Zellmembran enthalten.
Spirulina enthält essentielle Fettsäuren wie die Gamma-Linolen- und die Linolsäure außerdem das „Anti-Aging-Enzym“ Superoxiddismutase, Mineralstoffe, Vitamine, Chlorophyll und das so genannte Phycocyanin.
Entgiftung und Zellschutz
Die so genannten Phytamine Chlorophyll, Phycocyanin und Spirulan besitzen entgiftende Fähigkeiten. Umweltschadstoffe, die sich im Fettgewebe angelagert haben, werden aus deren Depots geschleust und über die Nieren, die Leber und die Haut ausgeschieden. Spirulina wird auch zur Schwermetallausleitung z.B. für Cadmium oder Amalgan genutzt. Spirulina regt Reparaturprozesse am Erbgut (DNA) an und wirkt mehrfach zellschützend.
Immunstärkung (auch bei Antibiotika-Behandlungen)
Immunaktive Wirkstoffe wie das Phycocyanin stimulieren die blutbildenden Stammzellen im Körper und so die Synthese von roten und weißen Blutkörperchen, die wiederum die Bildung von Cytokinen (Zytokinen) und andern Immunzellen wie den Fresszellen (Makrophagen, Phagozyten) und Killerzellen vorantreiben. Cytokine sind kurzlebige kleine Eiweißstoffe, die von Zellen gebildet werden und als Regulatoren des Immunsystems wirken. Ihre Aktivität beeinflusst die Dauer und Intensität einer Immunantwort. Zu den Cytokinen gehören u.a. die Interferone, Interleukine und koloniestimulierende Faktoren. Spirulina stärkt gleichzeitig die Funktionen der wichtigen Immunorgane Thymusdrüse und Milz. Eine regelmäßig mehrmonatige Ergänzung mit Spirulina fördert außerdem das Wachstum der körpereigenen immun-aktiven Darmflora (wie z.B. Lactobacillus acidophilus), die durch Medikamenten- und speziell Antibiotika-Einnahmen zerstört werden.
Allergien
Spirulina, genauer der Inhaltstoff Phycocyanin, reduziert die Freisetzung von Histaminen aus den Mastzellen des Hautgewebes. Histamine sind so genannte Gewebshormone, die typische allergische Symptome wie Niesen, Augentränen, Nesselsucht und Gewebeschwellungen hervorrufen.
Senkung der Blutfettwerte
Die Ergänzung mit Spirulina kann die Blutfettwerte sowohl quantitativ als auch qualitativ verbessern. Währen die Konzentrationen von Gesamt-Cholesterin und LDL-Cholesterin signifikant zurückgehen, steigt das HDL-Cholesterin an.
Krebshemmung
Bislang wurden nur für Spirulina platensis tumorhemmende Wirkungen nachgewiesen. So genanntes Calciumspirulan aus Spirulina platensis hemmte in Studien das Eindringen von Tumorzellen durch die Zellmembranen.
Antibakterielle und antivirale Wirkungen
Der Extrakt von Spirulina platensis zeigt antimikrobielle Aktivität. Calciumspirulan sowie das sogenannte Allophycocyanin hemmen zudem die Vermehrung bestimmter Viren, wie dem Herpes-simplex-Virus.
Entzündungsvorgänge im Körper
Spirulina wirkt anti-inflammatorisch d.h. entzündungslindernd. Die in Spirulina enthaltene essentielle Omega-6-Fettsäure Gamma-Linolensäure wird im Körper zu entzündungshemmenden Prostaglandinen umgebaut. Spirulina zählt zu den ganz wenigen Pflanzen, die diese Omega-6-Fettsäure in beachtlicher Konzentration enthalten. Ein weiterer Stoff, auf den auch die schmerzlindernde, antiarthritische Wirkung von Spirulina zurückzuführen ist, ist der Stoff Phycocyanin.
Wirkstoffe
Durchschnittliche Zusammensetzung von Spirulina platensis:
Makronährstoffe:
Protein 65 –70 %
Kohlenhydrate 15 %
Fett 7 %
Mineralien 7 %
Ballaststoffe 3 %
Feuchtigkeit 3 %
Essentielle Aminosäuren
Isoleucin 4,l %
Leucin 5,8 %
Lysin 4,0 %
Methionin 2,2 %
Phenylalanin 4,0 %
Threonin 4,2 %
Tryptophan 1,1 %
Valin 6,0 %
Nicht-Essentielle Aminosäuren
Alanin 5,8 %
Arginin 6,0 %
Asparaginsäure
Cystin 0,7 %
Glutaminsäure 8,9 %
Glycin 3,5 %
Histidin 1,1 %
Prolin 3,0 %
Serin 4,0 %
Tyrosin 4,6 %
Mikronährstoffe:
Mineralstoffe
Calcium 8950 mg/kg
Phosphor 8940 mg/kg
Schwefel 6900 mg/kg
Eisen 980 mg/kg
Natrium 9000 mg/kg
Magnesium 3690 mg/kg
Mangan 38 mg/kg
Kupfer 5 mg/kg
Zink 30 mg/kg
Chrom l mg/kg
Kalium 16.000 mg/kg
Selen 140 mcg/kg
Vitamine
Biotin 250 mcg/kg
Vitamin B12 2000 mcg/kg
Pantothensäure 8 mg/kg
Folsäure 610 mcg/kg
Inositol 830 mg/kg
Vitamin B3 (Niacin) 146 mg/kg
Vitamin B6 7 mg/kg
Vitamin B2 35 mg/kg
Vitamin B1 21 mg/kg
Vitamin E 80 mg/kg
Vitamin D 120.000 lE/kg
Vitamin K 22 mg/kg
Phytopigmente (pflanzliche Farb- und Schutzstoffe)
Gesamt-Karotinoide (gelb und orange)4.700 mg/kg
Chlorophyll (grün) 11.900 mg/kg
Phytocyanin (blau) 49.500 mg/kg
Beta-Carotin 2.100 mg/kg
Andere Carotine 400 mg/kg
Zeaxanthin 800 mg/kg
Cryptoxanthin 100 mg/kg
Andere Xanthophyll-Pigmente 400 mg/kg
Andere Bestandteile
Nukleinsäuren 4,5 %
Gamma-Linolensäure 12.800 mg/kg
Linolensäure 9.000 mg/kgS.O.D.-Aktivität 1.100.000 lE/kg
Glycolipide 20.000 mg/kg
Polysaccharide 46.000 rag/kg
Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise
Zufuhrempfehlung
Spirulina sollte in täglichen Mengen zwischen 3.000 bis 3.500 mg eingenommen werden.
Gegenanzeigen
Es sind keine Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen für Spirulina bekannt.
Einnahmehinweise
• Beim Kauf von Spirulina-Produkten sollte darauf geachtet werden, dass die Rohstoffe aus biologischem Anbau stammen.
• Damit die Vitalstoffspeicher gefüllt werden können, sollte Spirulina zumindest drei Monate lang am Stück ergänzt werden.
Literaturquellen
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Weiterführende Quellen:
Wikipedia-Eintrag zu Spirulina
Spirulina-Artikel auf Vitaminwiki.net
Alfalfa
Beschreibung
Alfalfa ist die aus dem Arabischen stammende Bezeichnung für die bei uns bekannte Pflanze Luzerne (Medicago sativa). Alfalfa ist eine reichhaltige Pflanze, die durch ihre Vielfalt an Inhaltsstoffen sowohl als natürliche Nährstoffquelle, Immunstimulans und als Tonikum (Stärkungsmittel) dient als auch prophylaktischen und therapeutisch eingesetzt wird.
Die Pflanzenstoffe, primär die zu 3 % enthaltenen Saponine, senken erhöhte Blutfettwerte, fördern die Verdauung, steuern klimakterischen Beschwerden entgegen, und besitzen stark antibiotische, entgiftende und entwässernde Eigenschaften.
Anwendungsbereiche und Wirkungen
Anwendungsbereiche
Alfalfa wird wegen seiner allgemein gesundheitsstärkenden Wirkungen und als Kräftigungsmittel (Tonikum) eingesetzt sowie bei/zur
• Entgiftung
• Entwässerung (Vorbeugung von Wassereinlagerungen)
• Diabetes mellitus
• arthritische Erkrankungen
• Störungen im Magen-Darm-System: Bauchschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Reizdarm
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen: erhöhte Blutfettwerte, Arteriosklerose, Bluthochdruck,
• Nervenerkrankungen: Demenz, Morbus Parkinson
• klimakterischen Beschwerden
Wirkungen
Senkung erhöhter Cholesterin- und Blutfettwerte
Alfalfa kann das Ausmaß einer bestehenden Arteriosklerose verringern sowie deren Entstehung vorbeugen. Der Grund hierfür liegt in den enthaltenen Saponinen. Diese hemmen die Cholesterinaufnahme im Darm und erniedrigen das Verhältnis von Gesamt- und LDL-Cholesterin zu HDL-Choelsterin. Weiterhin erhöhen die Steroide (z.B. Beta-Sitosterin) die Ausscheidung von fettähnlichen Substanzen und cholesterinhaltigen Gallensäuren im Stuhl.
Verdauung
Alfalfa fördert die Verdauungstätigkeit. Die Saponine stimulieren die Aktivität der Lipase, einem wichtigen Verdauungsenzym. Alfalfa hat sich bei Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Blähungen und Bachkrämpfen bewährt.
Entgiftung, Entwässerung und Säure-Basen-Ausgleich
Die Saponine des Alfalfas besitzen die Eigenschaft, die Leber bei der Entgiftung, der Neutralisation und Ausscheidung von Giftstoffen, zu unterstützen und Nieren und Leber zu entlasten. Sie dienen gleich einem „biologischen Putzmittel“ zur Reinigung des Körpers, da sie toxische Stoffe im Darm binden und ausscheiden können. Die Pflanzenstoffe des Alfalfa wirken zudem harntreibend (entwässernd) und können ein leicht gestörtes Säure-Basen-Gleichgewicht wieder ausgleichen.
Hormonelle Wirkungen
Im hormonellen Regelsystem wirkt Alfalfa zweifach:
Das Phytoöstrogen Coumestrol besitzt die höchste östrogene Aktivität von allen bisher bekannten Pflanzenhormonen. Bei klimakterischen Beschwerden hat sich Alfalfa daher besonders bewährt.
Da Alfalfa Eiweißbausteine enthält, die den menschlichen Schilddrüsenhormone ähneln, kann sein Verzehr Schilddrüsenerkrankungen prophylaktisch entgegensteuern.
Bakterien- und Pilzhemmung
Saponine sind stark antibiotisch und hemmen das Bakterien- und Pilzwachstum. Ihre Bedeutung für die Pflanze liegt unter anderem darin, diese vor Pilz- und Parasitenbefall zu schützen.
Entzündungslinderung
Die Saponine des Alfalfas haben mit Cortison vergleichbare Effekte. Substanzen, die verantwortlich sind für entzündliche Erkrankungen (z.B. Gicht, Arthritis) werden gebunden und mit ihrer Hilfe aus dem Körper geschieden. Bei degenerativen Gelenkerkrankungen kann eine deutliche Besserung der Beweglichkeit durch Abschwellen und Entzündungsminderung sowie Schmerzlinderung erzielt werden.
Blutzucker- und Gewichtskontrolle
Aufgrund der enthaltenen Saponine ist nach der Einnahme von Alfalfa-Extrakt eine leichte Senkung des Blutzuckerspiegels resp. ein langsamerer Anstieg festzustellen. Diabetiker profitieren daher besonders vom Verzehr. Alfalfa steigert zudem das Sättigungsgefühl und unterstützt die Gewichtskontrolle.
Immunsteigerung
Die Inhaltsstoffe des Alfalfas, Saponine, Flavonoide und weitere Pflanzenstoffe und Enzyme, stärken die Körperabwehr und verbessern die Sauerstoffaufnahme des Blutes. Gegenstand derzeitiger Untersuchungen ist, inwieweit Alfalfa-Extrakt zudem zur Verbesserung der Immunantwort auf Impfungen beitragen kann.
Wirkstoffe
Die wichtigsten Inhaltstoffe des Alfalfas sind
– alle essentielle Aminosäuren
– Sekundäre Pflanzenstoffe: Saponine, Flavonoide, Isoflavonoide, Coumestrol u.a.
– Steroide: Beta-Sitosterin, Campesterol, Sigmasterol
– Stanchydrin
– Chlorophyll
– Vitamine: A, C, D, E, K, B1, B2, B3, B5, B6, B12, Biotin und Folsäure
– Mineralien: Calcium, Phosphor, Kalium, Eisen, Zink
Zufuhrempfehlungen und Hinweise
Zufuhrempfehlung
Alfalfa wird in einer täglichen Dosierung von 500 mg empfohlen. Eine hohe Bioverfügbarkeit liefert insbesondere Esterin Alfalfa-Extrakt.
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Weiterführende Quellen:
Taurin
Beschreibung
Taurin ist eine der am meisten vorkommenden Aminosäuren in unserem Körper. Im Gegensatz zu anderen Aminosäuren dient Taurin nicht zum Aufbau von Körpereiweiß, sondern erfüllt spezifische Aufgaben im Nervensystem und Gehirn, in der Netzhaut der Augen, im Herzmuskel und den Zellwänden. Die größten Mengen an Taurin befinden sich daher in diesen Organen sowie den Blutzellen. Durch eine ausgeprägt antioxidative Wirksamkeit schützt Taurin die Zellmembranen und im Besonderen die Netzhaut vor oxidativen Schäden, die durch Freie Radikale verursacht werden. Ebenfalls dient Taurin der Stabilisierung des Flüssigkeitshaushaltes in den Zellen und der Aufrechterhaltung des Immunsystems. Der Körper eines durchschnittlichen Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 70 kg enthält etwa 70 g Taurin.
Therapeutisch wird Taurin neben der Netzhautdegeneration (AMD) vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- und Fettverdauungs-Störungen (fehlende Gallensäure) sowie bei Diabetes mellitus eingesetzt. Erniedrigte Taurinspiegel treten häufig in Verbindung mit Netzhautdegeneration, Wachstumsstörungen und Herzerkrankungen auf.
Funktionen und Anwendungsbereiche
Funktionen
• Stabilität der Zellmembranen
• Entwicklung des Nervensystems
• Antioxidative Wirksamkeit
• Bildung von Gallensäuren
• Entgiftung
Anwendungsbereiche
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen
• Diabetes mellitus
• Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD)
• Antioxidans
• Fettverdauungsstörungen
• Entgiftung
• Antioxidative Wirkung
• Alkoholabbau
• Lungenerkrankungen
• Nierenerkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Für die Funktion von Herzmuskel und Blutgefäßen ist Taurin mehrfach wichtig: Es stimuliert den Einstrom und die Membranbindung von Calcium und unterstützt dadurch die Stabilisierung des Membranpotentials. Taurin wirkt positiv inotrop, d.h. es verstärkt die Kontraktionskraft des Herzmuskels und wird bei Herzmuskelschwäche eingesetzt.
Durch die antiarrhythmische Wirkung auf das Herz wird die Gefahr von Herzrhythmusstörungen gesenkt. Taurin wirkt zudem dem Verklumpen der Blutplättchen, also der Thrombozytenaggregation, entgegen. Da Taurin blutdrucksenkende, antientzündliche und antioxidative Eigenschaften besitzt, schützt es Blutgefäße und Herzmuskelzellen und steuert ebenfalls der Arteriosklerose-Entstehung entgegen.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich Bluthochdruck, ist eine Ergänzung von 500 bis 4.000 mg Taurin angezeigt.
Diabetes mellitus
Eine Ergänzung mit Taurin wirkt sich günstig auf die Prävention diabetischer Spätfolgen aus. Taurin schützt insbesondere vor Augen- und Nierenerkrankungen, die als typisch häufige Folgeerkrankungen bei Diabetikern auftreten.
Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD)
Taurin reguliert den osmotischen Druck in der Zelle, was insbesondere für die Retina (Netzhaut) wichtig ist. Der osmotische Druck ist für die Ausbildung des Rezeptorpotenzials verantwortlich, das den Sehvorgang ermöglicht. Gleichzeitig werden die der Radikalbildung (Lipidoxidation) besonders stark ausgesetzten Netzhautzellen durch Taurin geschützt und Lipidoxidations-Prozesse gehemmt.
Taurin spielt für die Entwicklung der Retina eine zentrale Rolle und gilt in der Prophylaxe als wichtige Schutzsubstanz gegen Makula-Degeneration im Alter (AMD) und Katarakt (Grauer Star). Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass der ergänzende Verzehr von Taurin in Tagesdosen zwischen 500 und 2.000 mg der Entstehung einer beginnenden AMD entgegensteuern kann. Bei einer bereits vorliegenden Makula-Degeneration ist Taurin hochdosiert einzunehmen.
Antioxidans
Taurin ist ein wirksames Antioxidans, das die Zellmembranen und Gewebe vor oxidadiven Schäden insbesondere durch Lipidperoxidation (der in den Zellwänden eingelagerten Fettmoleküle) schützt.
Fettverdauungsstörungen
Taurin ist für die Bildung der Gallensalze (Gallensäuren der Leber) zuständig. Ein Taurinmangel hat eine Verdickung der Gallenflüssigkeit und im schlimmsten Fall Cholestasen (Gallenstauungen) zur Folge.
Entgiftung
Taurin kann Medikamentenwirkstoffe und toxische Substanzen in der Leber binden und entgiften, wodurch der Körper vor den schädlichen Wirkungen geschützt und die Leber entlastet wird.
Alkoholabbau
In ausreichender Menge erhöht Taurin die für den Alkoholabbau zuständige Enzymaktivität und mindert durch Alkohol hervorgerufene Leberschäden.
Gallensäure-Funktion, Fettverdauungsstörungen
Taurin wird in der Leber den Gallensäuren zugefügt, bevor diese in den Verdauungstrakt gelangen, sodass Taurin für deren Wirkung und die Fettresorption unerlässlich ist. Besonders bei Menschen, die wegen Gallenblasen-, Leber oder Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen an einer gestörten Fettresorption leiden, kann Taurin die Aufnahme von Fett (und fettlöslichen Vitaminen) verbessern.
Lungenerkrankungen
Eine Taurinverarmung des Lungegewebes kann zu Lungenentzündungen und zur Entstehung von Lungenödemen führen.
Nierenerkrankungen
Freie Radikale können die Membranen der Nierenkörperchen schädigen und dadurch die Entwicklung von Nierenkrankheiten begünstigen. Eine Ergänzung von Taurin wirkt dem entgegen und ist besonders in der Vorbeugung von diabetischen Spätfolgen wichtig.
Erhöhter Bedarf und Mangel
Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
Die häufigsten Ursachen für einen erhöhten Bedarf an Taurin sind:
• Vegetarische Ernährung: Taurin kommt überwiegend in tierischen, nur wenig in pflanzlichen Lebensmitteln vor, weshalb die Taurin-Spiegel von Vegetariern oft sehr niedrig sind
• Einseitige Ernähung: Mangel an bestimmten Aminosäuren (Methionin, Cystein) und Vitamin B6
• Schwangerschaft, Wachstum
• Einnahme von Medikamenten
• gestörte Fettverdauung z.B. Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen
• Arteriosklerose, erhöhter Blutdruck oder Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten
• chronisch-degenerative Erkrankungen
• chronische Leberfunktionsstörungen
Mangelsymptome
Ein Mangel an Taurin führt zu
• gestörter Immunfunktion
• erhöhter Entzündungsneigung
• erhöhter Gefahr für Netzhauterkrankungen (Makula-Degeneration, Grauer Star)
• erhöhter oxidativer Stress
• erhöhtes Risiko für Nieren- und Lungenerkrankungen
• Verdickung der Gallenflüssigkeit (Risiko für Gallenstauungen)
Zufuhrempfehlung
Eine alimentäre Ergänzung von Taurin erfolgt in Mengen zwischen 500 und 4.000 mg täglich.
Zur allgemeinen Prävention werden 1.000 mg Taurin empfohlen.
Bei beginnenden Augenerkrankungen, wie AMD oder Grauer Star, sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind hochdosierte Einnahmen von bis zu 4.000 mg üblich.
Gegenanzeigen
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.
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Weiterführende Quellen:
Taurin-Artikel auf Vitaminwiki.net
Cystein
Beschreibung
Cystein ist eine Aminosäure, die in vielen Proteinen des Körpers enthalten ist. Ihre Besonderheit ist die im Molekül enthaltene Schwefelgruppe (Disulfidgruppe, SH-Gruppe). Sie ermöglicht die stark antioxidative Wirkung von Cystein. Nach der Aufnahme von Cystein wird diese im Körper teilweise zum Schutzstoff Glutathion umgebaut. Glutathion ist für den Organismus von elementarer Bedeutung und an einer Vielzahl biologischer Stoffwechselprozesse beteiligt. Die Zufuhr von Cystein aus der Nahrung bestimmt, wie viel Glutathion im Körper hergestellt wird. Zugleich hat Cystein selbst viele Funktionen und ist neben der Glutathionbildung wichtig für die endogene (körpereigene) Synthese von Fettsäuren sowie von Taurin und der Strukturbildung des Bindegewebes.
Funktionen und Anwendungsbereiche von Cystein
Funktionen
• Antioxidative Wirkung
• Synthese von Glutathion
• Synthese von Fettsäuren
• Synthese von Taurin
• Bindegewebsstärkung
• Immunstärkung
Antioxidative Wirkung
Cystein – allein oder gemeinsam mit Glutathion – besitzt eine stark antioxidative Wirkung und schützt die Zellen vor Schäden durch Freie Radikale, die z.B. durch UV-Licht, Rauchen und Luftverschmutzung entstehen. Cystein wirkt damit der Entstehung degenerativer Krankheiten und dem Alterungsprozess der Zellen entgegen.
Synthese von Fettsäuren
Gemeinsam mit Pantothensäure (Vitamin B5) hat Cystein eine entscheidende Rolle in der Synthese von Fettsäuren, die in die Zellmembranen und die Myelin-Schicht (Hauptbestandteil der Schutzschicht von Nervenzellen) eingebaut werden.
Synthese von Taurin
Cystein ist die Ausgangssubstanz für die körpereigene Bildung von Taurin. Taurin spielt eine wichtige Rolle im Nerven-, Verdauungs- und Herz-Kreislauf-System.
Bindegewebsstärkung
Cystein ist zu 10 bis 14 Prozent als Strukturprotein des Bindegewebes in Haut, Haaren, Nägeln, Knochen, Muskeln und Sehnen enthalten und unersetzlich zur Ausbildung dieser Strukturen. Jeweils zwei Cystein–Moleküle sind dort durch ihre Schwefelgruppe, der Disulfidbrücke, verbunden. Diese verleihen dem Gewebe eine besondere Zugfestigkeit.
Immunstärkung
Cystein spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem, da es die Glutathion-Synthese bestimmt. Glutathion ist eines der wichtigsten Regler-Moleküle in der Immunabwehr:
Glutathion ist an der Bildung der Leukotriene beteiligt, die die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) aktivieren. Eine Unterversorgung an Cystein vermindert stark die natürlichen Killerzellen und es kommt es zu einer erhöhten Infektanfälligkeit.
Anwendungsbereiche
Therapeutisch wird Cystein bei folgenden Indikationen eingesetzt:
• Entgiftung und Leberschutz
• Alkoholkonsum
• Arthritis
• Immunstärkung
• Paracetamol-Vergiftung
• Haarausfall
Entgiftung und Leberschutz
Cystein wird therapiebegleitend zur Vermeidung von Leber- und Nierenschäden im Zusammenhang mit Überdosierungen von Acetaminophen (Medikamente wie Paracetamol und Ibuprofen) eingesetzt. Cystein und Glutathion helfen zudem, die toxische Wirkung von Umweltgiften wie Schwermetallen sowie bakteriellen Giften, Pestiziden, Formaldehyd, zahlreichen Komponenten in Zigarettenrauch und Autoabgasen unschädlich zu machen.
Alkoholkonsum
Cystein wirkt wie Glutathion leberschützend, indem es die toxische Wirkung des Alkohol-Abbauprodukts Acetaldehyd aufhebt.
Arthritis
Cystein ist in Kombination mit Pantothensäure hilfreich zur Linderung von Gelenkentzündung und Osteoarthritis (Knochenentzündung).
Immunstärkung
Cystein kann über Glutathion die Immunkompetenz stärken und entzündliche Prozesse abwehren. Cystein spielt eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung der Immunität (Leukozyten, CD4-T-Helfer- und NK-Zell-Aktivität). Ein Mangel an Cystein begünstigt zudem die Allergieneigung.
Haarausfall
Cystein ist an der Bildung von Prokollagen und am Aufbau des Haarkeratins beteiligt. Bei Störungen der Haar-Bildung ist die Ergänzung mit der schwefelhaltigen Aminosäure Cystein zusammen mit dem Vitamin B-Komplex und Zink empfehlenswert.
Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise
Zufuhrempfehlung
Cystein wird in täglichen Dosen zwischen 400 und 600 mg empfohlen.
Gegenanzeigen
Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.
Einnahmehinweis
Die kombinierte Einnahme mit hochdosiertem Vitamin C verbessert die Wirksamkeit von Cystein.
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