Archiv der Kategorie: diabetische Neuropathie

Herz-Kreislauf-Schutz: Quercetin beugt Gefäßveränderungen und dem Metabolischen Syndrom vor

Gesundes Blutgefäß: Quercetin schützt die Gefäßinnenwand vor Schädigungen durch Cholesterin und Mikro-Entzündungen

Quercetin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, ein Flavonoid, das insbesondere in Zwiebeln, Kohl, Äpfeln und Brokkoli natürlich vorkommt. Die pflanzliche Schutzsubstanz Quercetin wirkt unter anderem stark antioxidativ und verhindert oder reduziert entzündliche Prozesse im Körper. Aus diesem Grund und wegen seiner gefäß-relaxierenden (entspannenden) Wirkung auf das Kreislauf-System, steuert das Polyphenol der Entwicklung und dem Fortschreiten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen.

In einer klinischen Untersuchung wurde unlängst der Effekt von Quercetin auf die Funktion der Blutgefäße und auf Risikofaktoren für die Entwicklung von Arteriosklerose untersucht.

Im Rahmen einer randomisierten doppelblinden Crossover-Studie verzehrten 49 gesunde männliche Probanden (zwischen 50 und 60 Jahren) 8 Wochen lang entweder Quercetin oder ein entsprechendes Placebo. Nach Ablauf der 8 Wochen zeigt sich in der Quercetin-Gruppe eine Senkung des systolischen Blutdrucks und der Amplitude (Differenz zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck) und eine Erhöhung des HDL-Cholesterins. Ebenfalls wurde eine Verringerung des Taillenumfangs und des Body Mass Index (BMI) festgestellt.

Weitere gesundheitspräventive Effekte von Quercetin:

  • Vorbeugung bestimmter Krebsarten
  • Vorbeugung und Linderung von Allergien
  • Vorbeugung degenerativer Augenkrankheiten (Katarakt, Makuladegeneration)

Die Einnahme von Quercetin wird aus diesen Gründen zum gesundheitspräventiven Schutz empfohlen. Da Flavonoide wie Quercetin die Aufnahme von Vitamin C fördern und das Vitamin vor oxidativer Schädigung schützen, empfiehlt sich ein kombinierter Verzehr beider Mikronährstoffe.

 

Quelle: Pfeuffer M, Auinger A, Bley U, Kraus-Stojanowic I, Laue C, Winkler P, Rüfer CE, Frank J, Bösch-Saadatmandi C, Rimbach G, Schrezenmeir J.:Effect of quercetin on traits of the metabolic syndrome, endothelial function and inflammatory parameters in men with different APOE isoforms. Nutr Metab Cardiovasc Dis 2011 November

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Quercetin

Weniger Entzündungsmarker: Grapefruit-Verbindung schützt Diabetiker vor Nierenerkrankungen

Die Grapefruit enthält reichlich Naringenin, eine hochpotente antiinflammatorische (entzündungslindernde) Substanz

Naringenin ist ein in der Grapefruit enthaltenes und für den bitteren Geschmack verantwortliches so genanntes Flavonoid (Pflanzenpigment), ein sekundärer Pflanzenstoff. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Naringenin neben seinen bekannten zellschützenden Effekten insbesondere Vorteile für Menschen mit Diabetes, Arteriosklerose und Stoffwechselerkrankungen aufweist.

Eine jüngst im Journal οf Agricultural аnd Food Chemistry veröffentlichte Studie belegt die schützende Wirksamkeit bei Menschen mit Diabetes mellitus. Die diabetische Nephropathie (diabetische Nierenschädigung) іѕt eine der häufigsten Begleit- oder Folgeerkrankungen eines Diabetes mellitus.

Das taiwanesische Forschungsteam berichtet, dass die konzentrierte Ergänzung mit Naringinin zu einer deutlichen Reduktion an Entzündungsvermittlern (IL-1beta , NF-kappaB) führt. So wiesen diabetische Mäusen, die höhere Dosen der Grapefruit-Verbindung zugefüttert bekamen, deutlich niedrigere Blutzuckerspiegel und eine verbesserte Insulinregulierung auf im Vergleich zur naringin-frei ernährten Kontrollgruppe. Darüber hinaus zeigten sich die Entzündungsmediatoren signifikant (um bis zu 45 %) reduziert.

Die Forscher betonen, dass eine hoch dosierte Ergänzung an Grapefruit-Extrakt als hilfreich für die Prävention und Linderung der diabetischen Nephropathie betrachtet werden muss.
Quelle: S-J. Tsai, C-S. Huang, M-C. Mong, W-Y. Kam, H-Y. Huang, M-C. Yin: Anti-inflammatory аn, Antifibrotic Effects οf Naringenin іn Diabetic Mice. Journal οf Agricultural аnd Food Chemistry.10.1021/jf203259h.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Grapefruit


Vitamin B-Komplex

In Schale und Keim von Getreideprodukten sitzen die meisten B-Vitamine. Die Mehrheit der älteren Menschen nimmt jedoch mit der Nahrung zu wenige B-Vitamine auf.

Beschreibung

Der Vitamin B-Komplex besteht aus acht wasserlöslichen Vitaminen. Diese erfüllen vielfältige Aufgaben in verschiedenen Körpersystemen und Geweben. Gemeinsamkeiten: Alle B-Vitamine spielen eine unentbehrliche Rolle als Coenzyme bei der Verstoffwechslung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß. Gemeinsam steuern B-Vitamine zudem das Nervensystem, das ohne deren Zutun nicht funktionsfähig wäre. B-Vitamine werden daher auch als „Nervenvitamine“ (Neurotrope Vitamine; neuro = nerv, trop = ernährend) bezeichnet. Auch wichtig sind sie für die Aufrechterhaltung des Muskeltonus im Magen-Darm-Trakt und die Förderung der Gesundheit von Haut und Haaren. Sie dienen der Immunabwehr und der Entwicklung der Körperzellen.
Obwohl die einzelnen B-Vitamine deutlich unterschiedliche Verbindungen darstellen, sind ihre Stoffwechselwege eng miteinander verzahnt und voneinander abhängig. Da die Funktion eines B-Vitamins häufig andere B-Vitamine als Helfer benötigt, kommt ein isolierter B-Vitaminmangel selten vor. Die Anzeichen eines B-Vitaminmangels sind häufig uncharakteristisch und unspezifisch. Für einwandfreie Stoffwechselprozesse ist die regelmäßige, reichliche Zufuhr aller acht B-Vitamine essentiell.

Der Vitamin B-Komplex besteht aus

Thiamin = Vitamin B1
Riboflavin = Vitamin B2
Niacin/Nicotinamid = Vitamin B3
Pantothensäure = Vitamin B5
Pyridoxin = Vitamin B6
Biotin = Vitamin B7
Folsäure = Vitamin B9
Cobalamin = Vitamin B12

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen

Vitamin B1 (Thiamin)
Vitamin B1, oder Thiamin, dient als Katalysator bei der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten. Es hilft zudem bei der Synthese von Nervenbotenstoffen (Neurotransmittern) sowie bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen an Gehirn und Nervenzellen.
Thiaminmangel führt zu
• Konzentrationsschwächen
• emotionale Labilität
• Muskelschwund
• Kribbeln in Armen und Beinen, Fußbrennen
Der übliche präventive Dosierungsbereich für Thiamin liegt zwischen 10 und 50 mg. Nach therapeutischer Empfehlung sind höhere Dosen möglich.

Vitamin B2 (Riboflavin)
Riboflavin dient der Energieproduktion der Zelle. Es ist aber auch als Antioxidans sowie für intakte Haut und Schleimhäute zuständig. Das Vitamin ist wichtig für Haut, Nägel, Augen, Mund, Lippen und Zunge. Ein Riboflavinmangel äußert sich in Antriebslosigkeit, eingerissenen Mundwinkeln, lichtempfindlichen Augen, Hautrötung und Hautschuppung.
Der übliche präventive Dosierungsbereich für Riboflavin liegt zwischen 10 und 100 mg. Nach therapeutischer Empfehlung sind höhere Dosen möglich.

Vitamin B3 (Niacin/Nicotinamid)

Niacin, oder Vitamin B3, reguliert die Energiegewinnung und den Auf- und Abbau von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen. Es vermag eine Senkung der Cholesterinwerte und dient zur Vorbeugung und Behandlung von Arteriosklerose. Niacin-Mangel führt zu Pellagra, eine Krankheit mit Symptomen wie Depression, Schlafstörungen, Sonnenbrand, Durchfall, Reizbarkeit, geschwollene Zunge und geistige Verwirrung.
Der übliche präventive Dosierungsbereich für Niacin liegt zwischen 15 und 100 mg. Nach therapeutischer Empfehlung sind höhere Dosen möglich.

Vitamin B5 (Pantothensäure)

Pantothensäure oder auch “Anti-Stress-Vitamin” genannt, ist im Energiestoffwechsel sowie in der Bildung von Hormonen, Vitamin D und Neurotransmittern beteiligt. Akuter Mangel führt zu Müdigkeit, Übelkeit und Magen-Darm-Störungen.
Der übliche präventive Dosierungsbereich für Pantothensäure liegt zwischen 10 und 100 mg. Nach therapeutischer Empfehlung sind höhere Dosen möglich.

Vitamin B6 (Pyridoxin)

Vitamin B6, oder Pyridoxin, hilft dabei, Aminosäuren auf- und abzubauen, es ist wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen, zur Homocystein-Entgiftung und für ein funktionierendes Nerven- und Immunsystem. Mängel führen zu Hauterkrankungen, Schwindel, Übelkeit, Blutarmut (Anämie), Krämpfe, Muskelabbau und häufig Nierensteine. Der übliche präventive Dosierungsbereich für Vitamin B6 liegt zwischen 10 und 25 mg.
Nach therapeutischer Empfehlung sind höhere Dosen möglich.

Biotin

Biotin, auch bekannt als „Vitamin H“ (Haut und Haar), hilft bei der Freisetzung von Energie aus Kohlenhydraten und Fetten und dem Stoffwechsel der Fettsäuren. Es fördert den Schwefeleinbau in Haare und Nägel. Der übliche präventive Dosierungsbereich für Biotin liegt zwischen 50 und 2.000 mcg. Nach therapeutischer Empfehlung sind höhere Dosen möglich.

Folsäure (Vitamin B9)
Folsäure ermöglicht dem Körper die Bildung von Hämoglobin zur Blutbildung. Folsäure ist in Wachstumsphasen sowie in und bereits VOR einer Schwangerschaft besonders wichtig. Folsäuremangel verursacht beim wachsenden Embryo Fehlbildungen, den so genannten Neuralrohrdefekt. Frauen, die schwanger sind oder planen, schwanger zu werden, sollten 600 mcg pro Tag ergänzen.
Der übliche präventive Dosierungsbereich für Folsäure liegt zwischen 400 und 800 mcg.

Vitamin B12 (Cobalamin)
Vitamin B12, auch bekannt als Cobalamin, fördert die Funktionen des Nervensystems und die Bildung von roten Blutkörperchen. Ist der Körper nicht in der Lage, ausreichend Vitamin B12 aufzunehmen, kann das zu einer bestimmte Form der Anämie (Blutarmut) führen. Bioverfügbares B12 gibt es nur in tierischen Quellen, wie Eier, Milch, Fisch, Fleisch und Leber. Vegetariern wird daher eine Cobalamin-Ergänzung sehr empfohlen.
Der übliche präventive Dosierungsbereich für Vitamin B12 liegt zwischen 10 und 600 mcg. Nach therapeutischer Empfehlung sind höhere Dosen möglich.


Erhöhter Bedarf und Mangel

Nach den für Deutschland, Österreich und die Schweiz vorliegenden Daten über die Versorgungssituation mit Vitaminen des B-Komplexes ist die Zufuhr sowohl für Frauen als auch für Männer in fast allen Altergruppen nicht optimal.
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.) Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. 119-151, 169-184 BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
• unzureichende Zufuhr durch einseitige Ernährung, wenig Vollkorn-, viel Weißmehlprodukte
• hohe Stressbelastung, Leistungssport
• hoher Konsum an Kaffee, Alkohol oder Zigaretten
• Alter
• Schwangere und Stillende
• strenge Vegetarier
• Medikamenteneinnahme
• Einnahme oraler Kontrazeptiva („Pille“)
• Chronische Erkrankungen: Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Nieren- und Lebererkrankungen

Mangelsymptome
• Nervensystem: Konzentrationsschwäche, Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Reizbarkeit, Depressionen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Kribbeln in Armen und Beinen, Fußbrennen, Entzündungen der Nerven, Taubheitsgefühl, Nervenschmerzen, neurologische Störungen
• Haut und Schleimhäute: Entzündung der Haut (Dermatitis), Wundheilungsstörungen, Bindehautentzündung, Magen-Darm-Störungen, rissige Mundwinkel
• Haare und Nägel: Haarausfall, brüchige Nägel
• Stoffwechsel und Immunsystem: Fettstoffwechselstörungen, erhöhte Homocysteinwerte, Blutarmut, Infektanfälligkeit, Immunschwäche, Muskelabbau


Literaturquellen

1. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.): Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. 119-151, 169-184
BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
1. Chen, M. et al. Plasma and erythrocyte thiamin concentration in geriatric out patients, Journal of the American College of Nutrition 15:231-236, 1903.
2. Cook, C., and Thomson, A. B-complex vitamins in the prophylaxis and treatment of Wernicke-Korsakoff Syndrome, British Journal of Clinical Practice 57(9):401-465, 1997.
3. Gold, M., et al, Plasma and Red Blood Cell Thiamine Deficiency in Patients with Dementia of the Alzheimer’s Type, Archives of Neurology 52:1081-1085, 1995.
4. Maebashi, M., et al. Therapeutic evaluation of the effect of biotin on hyperglycemia in patients with non-insulin diabetes mellitus, Journal of Clinical Biochemist and Nutrition 14:211-218, 1993.
5. Madigan, S., et al. Riboflavin and vitamin B6 intakes and status and biochemical response to riboflavin supplementation in free-living elderly people, American Journal of Clinical Nutrition 66:389-395, 1998.
6. Schoenen, J., et al. Effectiveness of High-Dose Riboflavin in Migraine Prophylaxis, Neurology 50:466-470, 1998.
7. Berge, K. et al. Coronary drug project: experience with niacin, European Journal of Clinical Pharmacology 40:40-51, 1991.
8. Berkson, B., M.D., Ph.D. All About the B Vitamins. Garden City Park, NY: Avery Publishing Group, 1998.
9. Berkson, B. The Alpha-Lipoic Acid Breahthrough. Rocklin, CA: Prima Publishing 1999.
Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.)
Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 1. 119-151, 169-184
BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004

 

Weiterführende Quellen:
Wikipedia-Eintrag zu B-Vitaminen

Vitamin-B-Komplex auf Vitaminwiki.net

 

Nachtkerzenöl

Das Samenöl der Nachtkerze (Oenothera biennis) ist besonders reich an entzündungslindernden Fettsäuren

Beschreibung

Die Nachtkerze (Oenothera biennis) ist eine aus Nordamerika stammende Pflanze, die seit dem 17. Jahrhundert Teil der europäischen Heilkunde ist. Ihren Namen verdankt die Nachtkerze ihrem senkrechten Wuchs und ihrer nächtlichen Blütenöffnung. Die ölhaltigen Samen der Nachtkerze wurden vor mehr als 500 Jahren bereits von den Algonkin-Indianern zerstampft und für verschiedene medizinische Zwecke genutzt. Die in den Samenkapseln bis zu 150.000 enthaltenen Samen, produzieren ein Öl, das außergewöhnlich reich an den mehrfach ungesättigten, essentiellen Fettsäuren Gamma-Linolensäure (GLA) und Linolsäure (LA) ist. Besonders GLA ist eine Fettsäure, die in Nahrungsmitteln nur in geringen Mengen zu finden ist.
Aus GLA werden im Körper hormonähnliche Stoffe (Prostaglandine) gebildet, die entzündungshemmend wirken und die Membranen (Häutchen) der Nervenzellen schützen. Eine Supplementierung mit Nachtkerzenöl hat sich – oft mit Borretschöl kombiniert- als diätetisches Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von vielen medizinischen Indikationen, die mit Entzündungsvorgängen einhergehen, bewährt, z. B. bei Neurodermitis, diabetischen Nervenschädigungen und klimakterischen Beschwerden.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Neurodermitis, Hautentzündungen mit Juckreiz
• Diabetische Nervenschädigung (Diabetische Neuropathie)
• Gynäkologische Beschwerden
• Entzündliche Gelenkerkrankungen
• Stoffwechselbedingte Ekzeme, Allergie, Schuppenflechte
• Migräne

Wirkmechanismus

Entscheidender Inhaltsstoff der Nachtkerze ist die Gamma-Linolensäure, eine dreifach ungesättigte Fettsäure. Im Körper wird Gamma-Linolensäure zu Stoffen umgewandelt, die wiederum Vorstufen bestimmter anti-inflammatorischer und immunregulierender Gewebshormone (Prostaglandine und Leukotriene) sind. Diese Gewebshormone sind schon in sehr geringen Mengen in der Lage, diverse physiologische Funktionen bei der Hemmung von Entzündungsprozessen, der Zellteilung, und der Gefäßregulation auszuüben. Zudem wird die Zusammensetzung der Zellmembranen durch die Gamma-Linolensäure günstig beeinflusst.

Wirkungen

Neurodermitis, Hautentzündungen mit Juckreiz
Supplemente mit hochdosiertem Nachtkerzenöl werden erfolgreich bei Neurodermitis-Patienten eingesetzt. Menschen, die an der Hautkrankheit Neurodermitis leiden, fehlt in den meisten Fällen ein bestimmtes Enzym, die so genannte Delta-6-Desaturase, die Linolsäure in Gamma-Linolensäure umwandelt. In einer Vielzahl an Studien konnten die positiven Effekte der Gamma-Linolensäure bei der Behandlung der Ekzemen (Hautentzündungen mit Juckreiz) belegt werden. Es verringerte sich bei allen Patienten das Ausmaß der Hautschäden und des Juckreizes. Durch die Zufuhr der Gamma-Linolensäure wird die Bildung biologisch hochaktiver Prostaglandine, insbesondere das Prostaglandine 1 angeregt. Dieses hat stark immunregulierende, entzündungs- und schmerzhemmende Eigenschaften. Daher ist Nachtkerzenöl (wie auch Schwarzkümmelöl) besonders bei allen entzündlichen Erkrankungen wie der Neurodermitis geeignet.

Gynäkologische Beschwerden:

Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Nachtkerzenöl kann PMS-Symptome (wiederkehrende Beschwerden vor Einsetzen der Regelblutung) wie Spannungszustände, Stimmungsschwankungen, Essattacken und Ödeme wirksam mildern.

Wechseljahrsbeschwerden

Gamma-Linolensäure wirkt positiv ausgleichend auf den weiblichen Hormonhaushalt und lindert Wechseljahrsbeschwerden. Gelindert werden können vor allem Hitzewallungen, Brustschwellung, Empfindlichkeit der Brust (Mastodynie), depressive Zustände sowie Reizbarkeit, allgemeine Erschöpfung und Lethargie. Da das Nachtkerzenöl gut von Schleimhäuten z.B. auch der Scheidenschleimhaut aufgenommen wird, dient es auch der Stimulierung der Östrogenausschüttung.
Auch der Feuchtigkeitsgehalt der Haut wird günstig beeinflusst. Typische Hautreizungen, die auf zu trockene Haut zurückzuführen sind, werden mittels Nachtkerzenöl gelindert.

Entzündliche Gelenkerkrankungen
Die Einnahme der Gamma-Linolensäure wirkt sich positiv auf das Beschwerdebild von rheumatischen Erkrankungen sowie Multiple Sklerose aus. Der Grund: Die aus der Gamma-Linolensäure entstehenden Prostaglandine verdrängen die für die Entzündungsprozesse der Gelenke verantwortliche Arachidonsäure und lindern damit die Entzündungsprozesse.
Da die zuviel vorhandene ungünstige Arachidonsäure erst nachhaltig verdrängt werden muss, setzen die Effekte jedoch langsam ein, so dass es mindestens 5 Wochen dauern kann, bis die Beschwerden zurückgehen. Patienten die Nachtkerzenöl über mehrere Wochen angewendet haben, benötigten weniger nicht-steroidale Antirheumatika.

Diabetesbedingte Nervenerkrankung (Diabetische Neuropathie)
Nachtkerzenöl kann bei Neuropathien in Verbindung mit Diabetes mellitus helfen, da GLA ein wichtiger Baubestandteil in der Membran von Nervenzellen ist.

 

Wirkstoffe

Nachtkerzenöl enthält etwa 9 % Gamma-Linolensäure und 72 % Linolsäure. 500 mg Nachtkerzenöl enthalten ca. 45 mg Gamma Linolensäure und 350 mg Linolsäure.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Üblich sind mindestens 5 bis 6 Wochen lang 600 mg Gamma-Linolensäure täglich über 3 Einnahmen verteilt zu verzehren. Anschließend ist die Dosierung auf die Hälfte zu reduzieren.

Gegenanzeigen

• Frauen, die an östrogenabhängiger Brustkrebserkrankung leiden, sowie Epileptiker sollten sich vor dem Verzehr mit Ihrem Arzt besprechen.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweis
Kombinationen aus Nachtkerzenöl und Borretschöl sind besonders effizient.
Ein Behandlungserfolg ist bei manchen Indikationen, wie der Neurodermitis jedoch erst nach mehreren Monaten zu erwarten

Literaturquellen

1. Blommers J., de Lange-De Klerk E., Kuik D., et al.: Evening primrose oil and fish oil for severe chronic mastalgia: a randomized, double-blind, controlled trial. Am J Obstet Gynecol 2002;187(5):1389-1394. (2002).
2. Budeiri D., Li Wan P., Dornan J.: Is evening primrose oil of value in the treatment of premenstrual syndrome? Controlled Clin Trials 1996;17(1):60-68. (1996).
3. Gateley C., Pye J., Harrison B. et al.: Evening primrose oil (Efamol), a safe treatment option for breast disease. Breast Cancer Res Treat 2001;(14):161. (2001).
4. Hederos C., Berg A. Epogam evening primrose oil treatment in atopic dermatitis and asthma. Arch Dis Child 1996; 75(6):494-497. (1996).
5. Humphreys F., Symons J., Brown H., et al. : The effects of gamolenic acid on adult atopic eczema and premenstrual exacerbation of eczema. Eur J Dermatol 1994;4(598):603. (1994).
6. Huntley AL, Ernst E.: systematic review of herbal medicinal products for the treatment of menopausal symptoms. Menopause 2003;10(5):465-476. (2003).
7. Jack AM, Keegan A, Cotter MA, et al.: Effects of diabetes and evening primrose oil treatment on responses of aorta, corpus cavernosum and mesenteric vasculature in rats. Life Sci 2002;71(16):1863-1877. (2002).
8. Joe L., Hart L.: Evening primrose oil in rheumatoid arthritis. Ann Pharmacother 1993;27(12):1475-1477. (1993).
9. Joy C., Mumby-Croft R, Joy L.: Polyunsaturated fatty acid (fish or evening primrose oil) for schizophrenia. The Cochrane Library [2]. Oxford, Update software. (2000).
10. Korsch, E.. Weltersbach, W. et al.: Therapie mit Nachtkerzensamenöl-Kapseln bei schwerem atopischem Ekzem’, Sozialpädiatrie, 1, 12-17.(1993).
11. Morse P., Horrobin D., Manku M., et al.: Meta-analysis of placebo-controlled studies of the efficacy of Epogam in the treatment of atopic eczema: relationship between plasma essential fatty acid changes and clinical response. Br J Dermatol;121(1):75-90. (1989).
12. Qureshi S., Sultan N.: Topical nonsteroidal anti-inflammatory drugs versus oil of evening primrose in the treatment of mastalgia. Surgeon. 2005 Feb;3(1):7-10. (2005).
13. Strid J., Jepson R., Moore V. et al. : Evening Primrose oil or other essential fatty acids for premenstrual syndrome [protocol]. The Cochrane Library [2]. 2000. Oxford, Update software. (2000).
14. Whitaker D., Cilliers J., de Beer C.: Evening primrose oil (Epogam) in the treatment of chronic hand dermatitis: disappointing therapeutic results. Dermatology 1996;193(2):115-120. (1996).
15. Yoshimoto-Furuie K, Yoshimoto K, Tanaka T et al.: Effects of oral supplementation with evening primrose oil for six weeks on plasma essential fatty acids and uremic skin symptoms in hemodialysis patients. Nephron 1999;81(2):151-159. (1999).
16. E.Korsch, W. Weltersbach, K. Welters et al.: Therapie mit Nachtkerzensamenöl-Kapseln bei schwerem atopischem Ekem, Sozialpädiatrie, 1, 12-17 (1993).
17. M. Schalin-Karrila, L. Mattila, C.T. Jansen, P. Uotila: ‘Evening primerose oil in the treatment of atopic eczema: effect on clinical status, plasma phospholipids fatty acids and circulating blood prostagladins’, Britisch Journal of Dermatology 1987, 117, 11-19. (1987).
18. Wrigt, S. Burton, J.L.: Evening primerose seed oil improves atopic eczema, Lancet 1982, ii, 1120 – 1122. (1982).

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Omega-3-Fettsäuren

Tiefsee-Fisch: Hauptquelle für wertvolle Omega-3-Fettsäuren, den Bestandteilen unserer Zellwände

Beschreibung

Die Omega-3-Fettsäuren gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren (zusammen mit Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren). Omega-3-Fettsäuren erfüllen wichtige Funktionen im Körper. Da sie lebensnotwendig sind und vom menschlichen Körper nicht selbst hergestellt werden können, sind sie essentiell und müssen mit der Nahrung zugeführt werden.
Die Omega-3-Fettsäuren erfüllen unentbehrliche Funktionen und besitzen in der Prävention und Therapie beinah aller chronisch-degenerativer Erkrankungen, der so genannten Zivilisationserkrankungen, ein hohes Potential.
Mehr als 9.000 klinische Studien wurden bislang über ihre Wirkungen durchgeführt. Sie sind Bestanteil der Zellmembranen, spielen eine bedeutende Rolle im Herz-Kreislauf-System sowie bei der Bildung von Nervenzellen, schützen die Netzhaut und übernehmen Regulierungsfunktionen für verschiedenste Prozesse des Körpers.

Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören:
• Docosahexaensäure (DHA, docosahexaenoic acid)
• Eicosapentaensäure (EPA, eicosapentaenoic acid)
• Alpha-Linolensäure (ALA, alpha-linolenic acid)

Die Alpha-Linolensäure ist eine Vorstufe von DHA und EPA. Sie stammt aus pflanzlichen Quellen und ist in bestimmten Pflanzenölen enthalten (höchste Konzentration im Perilla-Öl).
Die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure stammen vor allem aus Kaltwasser-Fettfischen.

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Bestandteil der Zellwände
• Bildung von Botenstoffen (Eicosanoiden)

Bestandteil der Zellwände
Omega-3-Fettsäuren sind unentbehrliche Bausteine jeder Zellmembran. In den Phospholipiden eingebaut dienen sie der Stabilisierung und Fluidität (Fließfähigkeit) der Zellmembran und ermöglichen damit die Zellfunktionen. Phospholipide sind in jeder Körperzelle, besonders hochkonzentriert in den Nervenzellen zu finden.

Bildung von Botenstoffen (Eicosanoide)
Omega-3-Fettsäuren sind essentielle Ausgangsstoffe für die Bildung von Eicosanoiden. Diese hormonähnlichen Reglersubstanzen senden in ihrer Funktion als Botenstoffe Signale an verschiedenen Körperzellen. Hierdurch nehmen sie Einfluss auf eine Vielzahl biologischer Prozesse und Systeme im Körper. Unter anderem regulieren sie Blutdruck, Blutgerinnung, Entzündungsprozesse, Immunreaktionen und Verdauungsvorgänge.
Aus diesen Aufgaben der Omega-3-Fettsäuren ergeben sich eine Vielzahl an Einsatzbereichen zur Vorbeugung und ergänzenden Behandlung. Hier davon die wichtigsten:

Ausgewählte Anwendungsbereiche
• Herz-Kreislauf-Schutz
– Senkung erhöhter Blutfettwerte
– Blutdrucksenkung und verbesserte Blutzirkulation
• Chronische Entzündungen
• Rheumatische Erkrankungen
• Diabetes mellitus
• Demenz, Alzheimer
• Depression
• Schwangerschaft und Stillzeit

Herz-Kreislauf-Schutz
Eine wichtige Eigenschaft von EPA und DHA ist das Reduzieren der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf- und Gefäß-Erkrankungen (kardiovaskuläre Krankheiten). Omega-3-Fettsäuren senken erhöhte Blutdruck- und Blutfettwerte. Darüber hinaus verbessern sie die Fließeigenschaften des Blutes, verringern die Verklumpungsneigung der Blutplättchen und steuern dem Wachstum arteriosklerotischer Plaques (Gefäß-Ablagerungen) und deren Folgen, Herzinfarkt und Schlaganfall, entgegen. Die renommierte American Heart Association empfiehlt daher allen Menschen mit mehreren Risikofaktoren für koronare Herzkrankheiten täglich 1.000 mg EPA und DHA zu ergänzen.

Senkung erhöhter Blutfettwerte
Durch eine gesteigerte Aufnahme an Omega-3-Fettsäuren wird eine deutliche Senkung der Triglycerid- und LDL-Cholesterinwerte im Blut erzielt. Dabei wird das gute HDL-Cholesterin durch Omega-3-Fettsäuren leicht erhöht und das LDL-HDL-Verhältnis verbessert.

Blutdrucksenkung und verbesserte Blutzirkulation
Omega-3-Fettsäuren führen zur
– Verbesserung von Blutzirkulation (Gefäßerweiterung)
– Hemmung der Blutgerinnung
– Bildung von Stickoxid zur Vasodilatation (= Gefäßentspannung)
– Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks

Die aus Omega-3-Fettsäuren gebildeten Eicosanoide (Thromboxane und Leukotriene) vermindern die Neigung zum Verklumpen von Blutplättchen (Thrombozytenaggregation) und verbessern die Fließeigenschaft des Blutes. Durch den Einbau der Omega-3-Fettsäuren in die Zellwand verbessert sich die Flexibilität der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).

Chronische Entzündungen
EPA und DHA verringern die Anzahl entzündungsfördernder Botenstoffe wie der so genannten proinflammatorischen Zytokine. Omega-3-Fettsäuren haben sich bei der Mehrheit der chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie rheumatischen Erkrankungen, Schuppenflechte, Neurodermitis und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) als Ergänzung zur medizinischen Behandlung bewährt.

Rheumatische Erkrankungen

Rheumatische Erkrankungen sind gekennzeichnet durch Gelenkentzündungen, Schmerzen der Bewegungsorgane und stark eingeschränkter Beweglichkeit der Gelenke. Durch die Ergänzung an Omega-3-Fettsäuren können Gelenksteifigkeit und Gelenkschmerzen reduziert und die allgemeine Beweglichkeit deutlich verbessert werden. Bei Betroffenen, die sehr gut mit den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA versorgt sind, ist eine deutliche Minderung der Symptome zu beobachten und der Schmerzmittelbedarf ist reduziert.

Diabetes mellitus
Omega-3-Fettsäuren sind für Diabetiker mehrfach wichtig: 45 Prozent aller Diabetiker sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Omega-3-Fettsäuren reduzieren alle wichtigen Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Sie verbessern außerdem insbesondere die Durchblutung der kleinen Kapillaren (z.B. in den Nieren und Augen) und schützen die Nervenzellen – drei Bereiche in denen Folgeerkrankungen durch jahrelangen Diabetes mellitus leider fast die Regel sind.

Demenz, Alzheimer
Die Docosahexaensäure (DHA) gilt als ein Schlüsselfaktor im Nervensystem. Das menschliche Gehirn besteht zur Hälfte aus ungesättigten Fettsäuren, bis zu 97 Prozent der vorliegenden Omega-3-Fettsäuren stellt die DHA dar. Diese Fettsäure ist wichtig für die Tätigkeit der Synapsen, der Umschaltstellen, durch die Nervenimpulse zwischen den Nervenzellen weitergeleitet werden. Gehirnzellen brauchen ausreichende Mengen an DHA um optimal zu funktionieren.
Forscher fanden heraus, dass DHA auch der Demenz-Entwicklung entgegensteuert. Als zentrales Molekül der Alzheimer-Erkrankung wurde die Eiweißverbindung Amyloid Beta 42 identifiziert. Die Docosahexaensäure verringert die Konzentration dieses nervenschädlichen Eiweißstoffs. Daneben spielen eine Steigerung der neuronalen Leistungsfähigkeit sowie oxidative und entzündungslindernde Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren eine tragende Rolle.

Augenerkrankungen
Die Retina (Netzhaut) besteht zu 60 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren. 93 Prozent der Omega-3-Fettsäuren stellt die DHA dar, die ein integraler Bestandteil der Nervenzellmembranen im Auge ist. Die Omega-3-Fettsäuren hemmen die Entstehung der degenerativen Erkrankung AMD (Altersbedingte Makuladegeneration). DHA ist auch für das Augenpigment Rhodopsin essentiell, dem Sehfarbstoff, der Lichtsignale aufnimmt und damit das Sehen möglich macht.

Depression
In verschiedenen klinischen Studien zeigten sich die Konzentrationen an Omega-3-Fettsäuren in den Zellmembranen depressiver Menschen gegenüber denen von Gesunden deutlich erniedrigt. Gleichzeitig wurden bei den Betroffenen Störungen in der körpereigenen Herstellung ungesättigter Fettsäuren beobachtet. Auch bei anderen psychiatrischen Störungen wie Schizophrenie, bipolarer Störung und Manien wurde ein Mangel an Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure nachgewiesen.

Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangere und stillende Frauen sollten besonders auf eine adäquate Aufnahme von EPA und DHA achten. Sowohl der Embryo als auch der Säugling sind auf die Zufuhr von EPA und DHA angewiesen. 60 Prozent des menschlichen Gehirns gehen auf Fettsäuren zurück, wobei die Docosahexaensäure den größten Anteil ausmacht.
DHA-Mangel kann bei Frühgeborenen zu Störungen in der Entwicklung des Gehirns, des zentralen Nervensystems, des Sehvermögens und des Wachstums führen. Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Lern-, Erinnerungs-, Denk- sowie Konzentrationsprozesse. Defizite in der DHA-Versorgung führen im vorgeburtlichen und frühkindlichen Wachstum zu Beeinträchtigungen der körperlichen und geistigen Entwicklung des Kindes.
Währen der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit wird eine Ergänzung von 1.000 bis 3.000 mg EPA und DHA empfohlen.

Weitere Anwendungsgebiete von Omega-3-Fettsäuren:
Asthma, Multiple Sklerose, Dysmenorrhoe, Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, entzündliche Hauterkrankungen (Akne, Psiorasis), Fettleber, Hyperaktivität (ADHS), Krebs, Migräne und Prämenstruelles Syndrom.


Erhöhter Bedarf und Mangel

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
• seefischarme Ernährung
• Zink-, Magnesium- und Vitamin B6-Mangel
• Alter
• Schwangerschaft und Stillzeit
• rasches Wachstum
• chronische Erkrankungen z.B.
– Fettmalabsorption
– erhöhte Blutfettwerte
– Leber- oder Gallenblasenerkrankungen
– Chronische Pankreatitis
– Entzündlich chronisch degenerative Erkrankungen wie Morbus Alzheimer, Multiple Sklerose, Rheuma, Psoriasis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Mangelsymptome

• Störung der Gedächtnis-, Denk- und Konzentrationsfähigkeit
• Depression
• verminderte Sehfähigkeit, Trockenheit und Entzündungen der Augen
• gesteigerte Entzündungsreaktionen und Infektanfälligkeit
• trockene schuppige Haut, schlechte Wundheilung, Ekzeme bei Kindern
• neurologische Erkrankungen
• erhöhte Gefahr für chronisch-degenerative entzündliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatische Erkrankungen und Allergien
• Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit/ohne Hyperaktivität (ADS/ADHS)
• Verhaltens-, Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern


Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise


Zufuhrempfehlung

Die Versorgung an Omega-3-Fettsäuren gilt in weiten Bereichen Mitteleuropas, u.a. Deutschland, als unzureichend. Da Fischmahlzeiten allein nicht die benötigen Mengen an Omega-3-Fettsäuren liefern, empfehlen Mediziner und Ernährungswissenschaftler eine zusätzliche Ergänzung an Omega-3-Fettsäuren.

Die empfohlene Dosis zur Prävention liegt bei 800 bis 1.200 mg Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) pro Tag.
Therapiebegleitend und unter therapeutischer Absprache sind Gaben von mehreren Gramm gewöhnlich.
Eine tägliche Aufnahme von über 3.000 mg sollte nur nach therapeutischer Absprache erfolgen.

Gegenanzeigen
Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweise zur Einnahme

• Die Einnahme sollte zu den Mahlzeiten erfolgen.
• Therapeutische Erfolge werden nur bei langfristiger, regelmäßiger Einnahme erzielt.
• Fischöl-Präparate aus Tiefseefischen des Nordatlantiks gelten als besonders hochwertig und besitzen hohe Konzentrationen an EPA und DHA.


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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Omega-3-Fettsäuren