Beschreibung
Jod zählt zu den essentiellen Spurenelementen, da es vom menschlichen Körper als lebenswichtiger Stoff benötigt wird und von außen (über die Nahrung) in ausreichender Menge zugeführt werden muss. Jod ist für das Wachstum und die gesunde Entwicklung unerlässlich. Obwohl Jod lebensnotwendig ist, wird es dennoch nur in Spuren (µg-Bereich) benötigt. So sollte die tägliche Zufuhrmenge für Erwachsene 200 µg betragen (lediglich 2 Zehntausendstel Gramm). Dennoch ist Jodmangel ein weltweites Problem und auch im deutschsprachigen Raum gilt die Jodversorgung als unzureichend. In Mitteleuropa spricht man von „alimentären Jodmangel“, da über die Nahrungsaufnahme allgemein zu wenig Jod zugeführt wird.
Funktionen und Anwendungsbereiche
Funktionen
• Bildung der Schilddrüsenhormone (Thyroxin und Trijodthyronin)
• Nichthormonelle Funktion: Antioxidans und Immunsteigerung
Bildung der Schilddrüsenhormone (Thyroxin und Trijodthyronin)
Als unersetzlicher Bestandteil der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) hat Jod eine übergeordnete Bedeutung für den gesamten Stoffwechsel. Die Schilddrüsenhormone steuern die Teilung und das Wachstum aller Zellen. Jod ist damit u.a. beteiligt an der körperlichen und geistigen Entwicklung im Wachstumsstadium, am Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, an der Stoffwechselrate im Ruhezustand (Grundumsatz) und der Regulation der Körpertemperatur. Das jodhaltige inaktive Hormon Thyroxin (T4) wird mit Hilfe von Selen zum aktiven Schilddrüsenhormon Trijodthyronin (T3) umgewandelt.
Anwendungsbereiche
• Jodprophylaxe
• Jodmangel
Erhöhter Bedarf und Mangel
Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
• Mangelnde Zufuhr (alimentärer Jodmangel): Die Nahrung im europäischen Raum liefert aufgrund niedriger Jodgehalte inländischer (pflanzlicher und tierischer) Lebensmittel keine zur Bedarfsdeckung ausreichenden Jodmengen. In der deutschen Bevölkerung liegt die durchschnittliche Jodaufnahme bei lediglich 100 µg.
• Eisenmangel: Eisenmangel kann die Jodaufnahme hemmen.
• Schwangerschaft und Stillzeit: Die Auswirkungen zufuhrbedingten Jodmangels können während der Schwangerschaft (höherer Bedarf) verstärkt werden.
Mangelsymptome
Wird zu wenig Jod zugeführt, kann der Körper die benötigten Schilddrüsenhormone und damit wichtige Regulatoren des Stoffwechsels nicht in ausreichenden Mengen herstellen. Schon geringe Störungen in der Herstellung der Schilddrüsenhormone wirken sich auf den Grundumsatz des Organismus aus. Die latenten Folgen sind Kropfbildung, Schilddrüsenknoten oder eine krankhaft erhöhte Hormonproduktion. Fehlfunktionen der Schilddrüse beeinträchtigen die gesamte körperliche und geistige Entwicklung, die Leistungsfähigkeit und die Psyche.
Spürbare Symptome einer jodmangelbedingten Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) können sein:
• Müdigkeit, Antriebsschwäche
• Kälteempfindlichkeit
• Immunschwäche
• Gewichtszunahme
• Ödeme
• niedriger Blutdruck
• Haarausfall, trockene Haut
• beeinträchtigte mentale Funktionen
Während einer Schwangerschaft führt Jodmangel zu einer erhöhten Fehl- und Totgeburtenrate oder zu Missbildungen (kongenitale Defekte).
Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise
Zufuhrempfehlung
Für Jugendliche und Erwachsene wird präventiv eine tägliche Jodaufnahme von 180 bis 200 µg empfohlen. In der Schwangerschaft und Stillzeit werden 230 bis 260 µg Jod pro Tag empfohlen.
Gegenanzeigen
• Hochdosierte Jodgaben sind bei Akne-Patienten zu vermeiden um die so genannte „Jod-Akne“ zu verhindern.
• Schilddrüsenerkrankungen
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.
Einnahmehinweis
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Weiterführende Quellen:
Jod-Artikel auf Vitaminwiki.net