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Multivitamine können Kurzzeitgedächtnis wesentlich verbessern

Gedächtis- und Konzentrationsstark bis in hohe Alter: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Aufnahmen von Vitaminen und anderen essentiellen Mikronährstoffen den Abbau unseres geistigen Leistungspotentials im Alter wesentlich mitbestimmt.

Laut einer neuen australischen Meta-Analyse könnte die tägliche Ergänzung mit einem Multivitamin-Präparat signifikant positive Effekte auf das Kurzzeitgedächtnis haben. Dieses Studienergebnis veröffentlichte ein Forschungsteam der Monash University and Swinburne University of Technology im renommierten Fachblatt Journal of Alzheimer’s Disease.

Das wissenschaftliche Team um Natalie Grima hatte in ihrer systematischen Übersichtsstudie die Daten von zehn randomisierten placebo-kontrollierten Studien mit insgesamt 3.200 Teilnehmern ausgewertet. Ziel der Untersuchung war es zu überprüfen, inwieweit ein möglicher günstiger Einfluss von Multivitamin-Präparaten auf bestimmte Messgrößen des geistigen Leistungsvermögen besteht. Die Probanden der Studie hatten mindestens einen Monat lang ein Multi-Ergänzungspräparat eingenommen. Die ausgewerteten Daten zeigten, dass eine tägliche Multivitamin- und Mineral-Ergänzung zu einer Verbesserung der kognitiven Gedächtnisfähigkeit und des geistigen Vermögens zur kurzfristigen Informationsspeicherung und -verarbeitung führt. Bereits ähnliche Ergebnisse lieferten Daten einer jüngst pulizierten Untersuchung, die eine Rolle für eine tägliche Supplementierung mit einem Multi-Produkt in der Verbesserung der Gedächtnisleistung bei älteren Frauen belegte. Bei männlichen Probanden führte die Vitalstoffergänzung zu einer gesteigerten geistigen Wachsamkeit und einem verbesserten allgemeinen Wohlbefinden. Abschließend halten die Wissenschaftler fest, dass eine erhöhte Mikronährstoffversorgung für das optimale Funktionieren des Gehirns und des Zentralen Nervensystems unerlässlich ist.

Gesteigerter Vitaminbedarf im Alter

Der Rückgang der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Gehirnfunktionen ist kein plötzlicher Vorgang sondern vollzieht sich langsam und unbemerkt. Eine mangelhafte Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, antioxidativen Mikronährstoffen und essenziellen Fettsäuren ist für das Nachlassen der Gehirnfunktionen insbesondere bei Senioren einer der zentralen ursächlichen Faktoren. Einerseits geht die Fähigkeit, Mikronährstoffe aus der Nahrung zu resorbieren, mit steigendem Lebensalter zurück. Zugleich ist jedoch der Vitalstoffbedarf des Gehirns bei älteren Menschen deutlich erhöht. Das alternde Gehirn benötigt neben B-Vitaminen sowie den Nervenmineralien Magnesium und Calcium insbesondere Antioxidanien und Omega-3-Fettsäuren. Der Grund liegt in dem antioxidativen Schutz dieser Nährstoffe: Mehr als 50 % des menschlichen Gehirns bestehen aus Fetten, die leicht oxidieren und ausgesprochen anfällig für die Schädigung durch freie Radikale sind. Gehirnschützende Mikronährstoffe sind daher neben den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA die Antioxidanten Vitamin E, Vitamin C, Alpha-Liponsäure und Coenzym Q10.

Quellen:

  • Grima N. A. et al. The Effects of Multivitamins on Alzheimer’s Disease. Published online ahead of print, doi: 10.3233/JAD-2011-111751 February 2012.
  • Macpherson H. et al. Memory improvements in elderly women following 16 weeks treatment with a combined multivitamin, mineral and herbal supplement: A randomized controlled trial. Psychopharmacology. 2012; 220 (2):351–365.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Antioxidantien

Carotinoide können vor Herzerkrankungen schützen

Beta-Carotin - das “Parade-Carotin“ - und Lycopin zählen zu den wirksamsten Carotinoiden. Sie schützen Körpersubstanzen und Zellsysteme vor schädlichen äußeren Einflüssen und besitzen ein besonders hohes Potential als Radikalfänger. Insbesondere verhindern Lycopin und Beta-Carotin die LDL-Oxidation und damit die Entstehung arteriosklerotischer Gefäßveränderungen und koronarer Herzerkrankungen.

Niedrige Konzentrationen an den Carotinoiden Beta-Carotin und Lycopin im Blutplasma oder Fettgewebe erhöhen das Risiko für einen Herzinfakt sowie arteriosklerotische oder koronare Herzerkrankungen.

Eine jüngst publizierte finnische Beobachtungsstudie überprüfte den möglichen Einfluss der Carotinoide Beta-Carotin und Lycopin sowie der Vitamine A und E auf das Risiko für das Eintreten eines akuten Myokardinfarkts (Herzinfarkt) innerhalb eines Zeitraumes von 11,5 Jahren. Das Forschungsteam untersuchte die Blutwerte von 1.031 Männern im Alter zwischen 46 und 65 Jahren.

Nach Ablauf der Studiendauer und Auswertung der Daten zeigte sich für die Wissenschaftler, dass das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, für Männer mit niedrigen Beta-Carotin- und Lycopinwerten signifikant höher war als bei den Teilnehmern mit normalen resp. hohen Carotinoid-Konzentrationen im Blutserum. Hingegen konnte kein Einfluss der Plasmaspiegel von Vitamin E und Vitamin A festgestellt werden. Diese Resultate untermauern die Ergebnisse früherer epidemiologischer Studien zur Carotinoidaufnahme und seiner protektiven Wirkungen. Neben Schutzeffekten zur Vorbeugung von degenerativen Erkrankungen (z. B. Krebs, degenerative Augenerkrankungen, Makuladegeneration) scheint eine hohe Zufuhr an Carotinoiden mit einem verminderten Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert zu sein, so die Wissenschaftler.
Ihre Erklärung: Ein Schlüsselprozess in der Entstehung arteriosklerotischer Ablagerungen besteht in der Oxidation von Low-Density-Lipoproteinen, dem bekannten LDL-Cholesterin, welches von freien Radikalen angegriffen und oxidiert wird. Oxidiertes LDL-Cholesterin lagert sich deutlich stärker im so genannten Gefäßendothel – der Gefäßinnenwand – an, als normale (unveränderte) Cholesterinverbindungen.

Beta-Carotin und Lycopin verhindern Oxidation von Lipoproteinen

Epidemiologische Forschungsstudien wiesen nach, dass die antioxidativen Schutzstoffe Lycopin und Beta-Carotin die Lipidperoxidation und oxidative DNA-Schäden deutlich verringern indem sie die freien Radikale in der Zellwand abfangen und damit den oxidativen Stess beseitigen. Insbesondere Lycopin gilt als hochpotenter Radikalfänger, da er der stärkste Fänger des so genannten Singulett-Sauerstoff-Radikals ist.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Carotinoid-Moleküle besondere Redox-Eigenschaften aufweisen, welche bestimmte molekulare Prozesse (Proliferation und Apoptose) der Endothelzellen in den Blutgefäßenun damit das Zellwachstum steuern. Für Lycopin konnte darüber hinaus eine direkt senkende Wirkung auf das LDL-Cholesterin ausgemacht werden. Die aktuelle Studie bestätigt das protektive Potential natürlicher Carotinoide bezüglich der Entstehung und dem Fortschreiten von arteriosklerotischen Entwicklungen und koronaren Herzerkrankungen.

Carotinoide sind pflanzliche Farbpigmente, die die Pflanze vor Zellschäden durch ultraviolette Strahlung (UV) schützen. Derzeit sind etwa 800 verschiedene Arten bekannt, die größtenteils jedoch für die menschliche Ernährung unbedeutend sind. Der Mensch speichert Carotinoide im Fettgewebe. Bestimmte Carotinoide wie Beta-Carotin (sowie Alpha-Carotin) können bei Bedarf vom Körper in Vitamin A umgewandelt werden und werden daher als Pro-Vitamine (Vitaminvorstufe) bezeichnet.

Quelle: Karppi J. et al. Low serum lycopene and β-carotene increase risk of acute myocardial infarction in men. The European Journal of Public Health. Published online December 2011.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Carotinoiden