Archiv der Kategorie: Depressionen

Tyrosin

Tyrosin wird unterstützend bei Störungen, die mit einer verminderten Bildung von Botenstoffen einhergehen, eingesetzt

Beschreibung

Die Aminosäure Tyrosin nimmt als Ausgangsstoff der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin eine tragende Rolle im Nervensystem ein. Ebenfalls werden die wichtigen Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) und das Hautpigment Melanin aus Tyrosin gebildet. Tyrosin trägt damit wesentlich zur Bildung bedeutsamer Hormone und Neurotransmitter mit aktivierender und leitungssteigernder Wirkung bei und beeinflusst zentrale Bereiche wie innerer Antrieb und das Wohlbefinden.
Die gezielte Supplementierung von Tyrosin ist hilfreich bei Störungen des Neurotransmitter-Stoffwechsels, Leistungsschwächen der kognitiven Bereiche und Depression. Therapeutisch wird Tyrosin bei Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer, dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) und dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) eingesetzt.

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Bildung von Neurotransmittern
• Bildung von Schilddrüsenhormonen
• Melanin-Bildung

Bildung von Neurotransmittern
Aus Tyrosin werden in den Nebennieren und im Nervensystem die so genannten Katecholamine Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin gebildet und bei Bedarf mit der Blutzirkulation zum Gehirn transportiert. Tyrosin hat vor allem durch das Auffüllen des Noradrenalin-Speichers eine intensiv stimmungsaufhellende Wirkung. In der orthomolekularen Therapie wird die Aminosäure bei Depressionen und Erschöpfungszuständen als sanftes Antidepressivum eingesetzt. Noradrenalin verringert darüber hinaus übermäßige Esslust, was für eine Gewichtsreduktion förderlich sein kann. Adrenalin wirkt gleichzeitig als Hormon regulierend bei der Erweiterung der Bronchien, des Blutdrucks und des Energieumsatzes.

Bildung von Schilddrüsenhormonen
Die Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) werden aus Tyrosin durch Anlagerung von Jod an die Aminosäure gebildet. An T3 lagern sich dabei drei Jodatome, an T4 vier Jodatome an. Täglich bildet die Schilddrüse etwa 80 bis 100 µg Thyroxin und etwa 4 bis 11 µg Trijodthyronin, sofern ausreichend Tyrosin vorhanden ist.
Die Schilddrüsenhormone sorgen für eine ausgeglichene Energiebilanz im gesamten Organismus und steuern Wachstumsprozesse. Sie regulieren den Energiestoffwechsel sowie Wasserhaushalt, Körpertemperatur und Herzfrequenz des Menschen und sind zwingend lebensnotwendig.

Melanin-Bildung
Das Pigment Melanin wird von den Melanozyten (Bräunungszellen) gebildet und bestimmt unsere Haut-, Haar- und Augenfarbe. Mit zunehmendem Alter lässt die Produktion von Melanin nach, das Kopfhaar ergraut dann nach und nach.

Anwendungsbereiche

• Therapeutische Anwendung bei
– Morbus Alzheimer
– Morbus Parkinson
– Depression
– Kognitiven Störungen aufgrund geringer Neurotransmitterbildung
– ADS, ADHS
– Schilddrüsenerkrankungen
– Prämenstruelles Syndrom
– Drogenabhängigkeit
• Appetithemmer
• Stress
• Alkoholentzug

Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson
Bei Morbus Parkinson und Morbus Alzheimer liegt eine verminderte Dopamin-Konzentration vor. Die Gabe von Tyrosin führt zu einem Anstieg des Dopamin-Spiegels im Gehirn und hierdurch zu einer deutlichen Besserung im Bereich der Steuerung der Motorik (Bewegungsabläufe) und Wahrnehmungsfähigkeit der Betroffenen.

Depression
Da Tyrosin den Dopamin-, Noradrenalin- und Adrenalin-Spiegel im Gehirn erhöht, wirkt es stimmungsaufhellend und stimulierend auf die Psyche.

ADS, ADHS

Bei Hyperaktivität besteht oftmals ein Mangel an Mikronährstoffen. Aminosäuren spielen hierbei eine besondere Rolle: Bestimmte Aminosäuren wie Tyrosin, Phenylalanin und Tryptophan können durch Ausgleich der Konzentrationen an Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin die Symptome der Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS und ADHS) günstig beeinflussen.

Schilddrüsenunterfunktion
Bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann die Ergänzung mit Tyrosin hilfreich sein.

Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Tyrosin kann die Symptome des Prämenstruellen Syndroms wie Gereiztheit, Depression und Müdigkeit reduzieren.

Stress
Der Bedarf an Tyrosin ist bei akutem und chronischem Stress erhöht. Stress senkt die Noradrenalin-Spiegel, die von den Nebennieren gesteuert werden. Da Tyrosin der Vorläuferstoff von Noradrenalin ist, kann eine Tyrosin-Ergänzung in Stresssituationen die Energie und Leistungsfähigkeit steigern.

Drogenabhängigkeit
Tyrosin wird aufgrund der stimmungssteigernden aufhellenden Wirksamkeit in bestimmten Fällen unterstützend bei Alkohol- und Amphetamin-Entzugstherapien eingesetzt. Während der stimmungsaufhellenden Effekte am Tag, fördert es nachts einen geregelten Schlafrhythmus.

Appetithemmung

Tyrosin kann als milder Appetithemmer eingesetzt werden.

Tyrosin-Mangel und erhöhter Bedarf

Häufigste Ursachen
Die häufigsten Ursachen für Tyrosin-Mangel sind:
• genereller Aminosäuremangel infolge von Krankheiten oder einseitiger Ernährung
• akuter oder chronischer Stress
• Depression
• Alkoholentzug
• Morbus Parkinson
• Phenylketonurie (PKU, genetische Erkrankung)

Mangelerscheinungen
Ein Mangel an Tyrosin kann sich in
• Erschöpfungszuständen,
• niedrigem Blutdruck,
• geringer Stressresistenz,
• Rückgang der kognitiven Leistungsfähigkeit und
• chronischer Müdigkeit
äußern.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Tyrosin-Supplemente werden von 200 bis 6.000 mg dosiert. Gewöhnlich ist die tägliche Einnahme von 500 bis 2.000 mg, die auf Einzeldosen von je 500 mg verteilt werden. Bei bestimmten Indikationen können, vom Therapeuten verordnet (!), bis zu 6.000 mg Tyrosin über den Tag verteilt verzehrt werden.

Gegenanzeigen
• Nicht für Schizophrenie-Patienten geeignet.
• Tyrosin sollte nicht zusammen mit Phenylalanin-Supplementen eingenommen werden.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.


Literaturquellen

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Weiterführende Quelle:

Wikipedia-Eintrag zu Tyrosin

Tyrosin-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Nachtkerzenöl

Das Samenöl der Nachtkerze (Oenothera biennis) ist besonders reich an entzündungslindernden Fettsäuren

Beschreibung

Die Nachtkerze (Oenothera biennis) ist eine aus Nordamerika stammende Pflanze, die seit dem 17. Jahrhundert Teil der europäischen Heilkunde ist. Ihren Namen verdankt die Nachtkerze ihrem senkrechten Wuchs und ihrer nächtlichen Blütenöffnung. Die ölhaltigen Samen der Nachtkerze wurden vor mehr als 500 Jahren bereits von den Algonkin-Indianern zerstampft und für verschiedene medizinische Zwecke genutzt. Die in den Samenkapseln bis zu 150.000 enthaltenen Samen, produzieren ein Öl, das außergewöhnlich reich an den mehrfach ungesättigten, essentiellen Fettsäuren Gamma-Linolensäure (GLA) und Linolsäure (LA) ist. Besonders GLA ist eine Fettsäure, die in Nahrungsmitteln nur in geringen Mengen zu finden ist.
Aus GLA werden im Körper hormonähnliche Stoffe (Prostaglandine) gebildet, die entzündungshemmend wirken und die Membranen (Häutchen) der Nervenzellen schützen. Eine Supplementierung mit Nachtkerzenöl hat sich – oft mit Borretschöl kombiniert- als diätetisches Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von vielen medizinischen Indikationen, die mit Entzündungsvorgängen einhergehen, bewährt, z. B. bei Neurodermitis, diabetischen Nervenschädigungen und klimakterischen Beschwerden.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Neurodermitis, Hautentzündungen mit Juckreiz
• Diabetische Nervenschädigung (Diabetische Neuropathie)
• Gynäkologische Beschwerden
• Entzündliche Gelenkerkrankungen
• Stoffwechselbedingte Ekzeme, Allergie, Schuppenflechte
• Migräne

Wirkmechanismus

Entscheidender Inhaltsstoff der Nachtkerze ist die Gamma-Linolensäure, eine dreifach ungesättigte Fettsäure. Im Körper wird Gamma-Linolensäure zu Stoffen umgewandelt, die wiederum Vorstufen bestimmter anti-inflammatorischer und immunregulierender Gewebshormone (Prostaglandine und Leukotriene) sind. Diese Gewebshormone sind schon in sehr geringen Mengen in der Lage, diverse physiologische Funktionen bei der Hemmung von Entzündungsprozessen, der Zellteilung, und der Gefäßregulation auszuüben. Zudem wird die Zusammensetzung der Zellmembranen durch die Gamma-Linolensäure günstig beeinflusst.

Wirkungen

Neurodermitis, Hautentzündungen mit Juckreiz
Supplemente mit hochdosiertem Nachtkerzenöl werden erfolgreich bei Neurodermitis-Patienten eingesetzt. Menschen, die an der Hautkrankheit Neurodermitis leiden, fehlt in den meisten Fällen ein bestimmtes Enzym, die so genannte Delta-6-Desaturase, die Linolsäure in Gamma-Linolensäure umwandelt. In einer Vielzahl an Studien konnten die positiven Effekte der Gamma-Linolensäure bei der Behandlung der Ekzemen (Hautentzündungen mit Juckreiz) belegt werden. Es verringerte sich bei allen Patienten das Ausmaß der Hautschäden und des Juckreizes. Durch die Zufuhr der Gamma-Linolensäure wird die Bildung biologisch hochaktiver Prostaglandine, insbesondere das Prostaglandine 1 angeregt. Dieses hat stark immunregulierende, entzündungs- und schmerzhemmende Eigenschaften. Daher ist Nachtkerzenöl (wie auch Schwarzkümmelöl) besonders bei allen entzündlichen Erkrankungen wie der Neurodermitis geeignet.

Gynäkologische Beschwerden:

Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Nachtkerzenöl kann PMS-Symptome (wiederkehrende Beschwerden vor Einsetzen der Regelblutung) wie Spannungszustände, Stimmungsschwankungen, Essattacken und Ödeme wirksam mildern.

Wechseljahrsbeschwerden

Gamma-Linolensäure wirkt positiv ausgleichend auf den weiblichen Hormonhaushalt und lindert Wechseljahrsbeschwerden. Gelindert werden können vor allem Hitzewallungen, Brustschwellung, Empfindlichkeit der Brust (Mastodynie), depressive Zustände sowie Reizbarkeit, allgemeine Erschöpfung und Lethargie. Da das Nachtkerzenöl gut von Schleimhäuten z.B. auch der Scheidenschleimhaut aufgenommen wird, dient es auch der Stimulierung der Östrogenausschüttung.
Auch der Feuchtigkeitsgehalt der Haut wird günstig beeinflusst. Typische Hautreizungen, die auf zu trockene Haut zurückzuführen sind, werden mittels Nachtkerzenöl gelindert.

Entzündliche Gelenkerkrankungen
Die Einnahme der Gamma-Linolensäure wirkt sich positiv auf das Beschwerdebild von rheumatischen Erkrankungen sowie Multiple Sklerose aus. Der Grund: Die aus der Gamma-Linolensäure entstehenden Prostaglandine verdrängen die für die Entzündungsprozesse der Gelenke verantwortliche Arachidonsäure und lindern damit die Entzündungsprozesse.
Da die zuviel vorhandene ungünstige Arachidonsäure erst nachhaltig verdrängt werden muss, setzen die Effekte jedoch langsam ein, so dass es mindestens 5 Wochen dauern kann, bis die Beschwerden zurückgehen. Patienten die Nachtkerzenöl über mehrere Wochen angewendet haben, benötigten weniger nicht-steroidale Antirheumatika.

Diabetesbedingte Nervenerkrankung (Diabetische Neuropathie)
Nachtkerzenöl kann bei Neuropathien in Verbindung mit Diabetes mellitus helfen, da GLA ein wichtiger Baubestandteil in der Membran von Nervenzellen ist.

 

Wirkstoffe

Nachtkerzenöl enthält etwa 9 % Gamma-Linolensäure und 72 % Linolsäure. 500 mg Nachtkerzenöl enthalten ca. 45 mg Gamma Linolensäure und 350 mg Linolsäure.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Üblich sind mindestens 5 bis 6 Wochen lang 600 mg Gamma-Linolensäure täglich über 3 Einnahmen verteilt zu verzehren. Anschließend ist die Dosierung auf die Hälfte zu reduzieren.

Gegenanzeigen

• Frauen, die an östrogenabhängiger Brustkrebserkrankung leiden, sowie Epileptiker sollten sich vor dem Verzehr mit Ihrem Arzt besprechen.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweis
Kombinationen aus Nachtkerzenöl und Borretschöl sind besonders effizient.
Ein Behandlungserfolg ist bei manchen Indikationen, wie der Neurodermitis jedoch erst nach mehreren Monaten zu erwarten

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Selen

Selen schützt die DNA (Erbsubstanz) der Zellen vor oxidativen Schäden

Beschreibung

Selen zählt zu den lebensnotwendigen (essentiellen) Spurenelementen und kommt in allen Körperzellen und -flüssigkeiten vor. Selen schützt die Erbsubstanz (DNA) sowie die Zellen vor oxidativen Stress und der Schädigung durch freie Radikale. Zudem fungiert Selen im Körper als Bestandteil von Enzymen, die für die Bildung der Schilddrüsenhormone benötigt werden, stärkt das Immunsystem und bindet Umweltschadstoffe.
Selen steht wie kein anderes Spurenelement, im Besonderen in der Krebsforschung, in der
Prophylaxe und der Komplementärtherapie, im wissenschaftlichen Fokus.

Der Selen-Bestand im Körper beträgt etwa 3 bis 15 Milligramm. Die höchsten Gehalte weisen Leber, Nieren, Milz, Gehirn, Keimdrüsen, insbesondere Testes (Hoden), Thrombozyten (Blutplättchen), Schilddrüse, Herz, Prostata und Muskeln auf.

Funktionen und Wirkungen

Funktionen
• Antioxidans (als Glutathion-Peroxidase)
• Immunmodulation und Stärkung des Immunsystems
• Aktivierung des Schilddrüsenhormons
• Schwermetallbindung
• Fortpflanzung

Wirkungen

Antioxidans
Die Hauptfunktion von Selen ist es, die Zellen vor schädlichen Belastungen zu bewahren. Selen schützt die Zellen und Chromosomen vor aggressiven Formen des Sauerstoffs (Peroxide) und vor freien Radikalen sowie vor Umwelt- wie auch Strahlenbelastungen. Selen ist essentieller Bestandteil des Schlüsselenzyms der körpereigenen Abwehr der Glutathion-Peroxidase. Dieses Enzym ist ein Zellschutzfaktor gegen aggressive Sauerstoffradikale, die durch äußere Einflüsse wie z.B. Umweltgifte, UV-Strahlungen, Rauchen sowie im normalen Stoffwechsel jedes Menschen gebildet werden. Glutathion-Peroxidase kann mit Hilfe von Selen Peroxide unschädlich machen.
Selen kann ebenfalls vor Karzinogenen, z.B. Nitrosaminen, Benzpyren und Aflatoxinen, schützen. Selen vermindert damit die frühzeitige Alterung der Zellen und stärkt das Immunsystem.

Immunstimulation

Selen ist für die Feinregulierung im Zusammenspiel der Immunzellen unersetzlich. Es besitzt als Stimulator der humoralen und zellulären Abwehr zahlreiche immunmodulierende Effekte. Selen stimuliert die Antikörperproduktion, insbesondere die Immunglobuline (IgG), den Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) und erhöht die Zelltoxität der natürlichen Killerzellen und T-Lymphozyten (Immunzellen).
Ein Mangel an Selen, infolge einer unzureichenden Zufuhr, kann zu Beeinträchtigunen der immunologischen Abwehr des Körpers führen. Selendefizite wirken sich negativ auf die Aktivität der Glutathionsperoxidasen aus. Hierdurch kommt es zu einer verstärkten Radikalenbildung und gesteigerten Ansammlung von Lipidperoxiden, was mit einer erhöhten Bildung von entzündungsfördernden, immunschwächenden Botenstoffen (Prostaglandinen) einhergeht.

Aktivierung des Schilddrüsenhormons

Selen ist notwendig für den reibungslosen Schilddrüsenhormonstoffwechsel, genauer der Bildung des aktiven Schilddrüsenhormons Trijodthronin (T3) durch die Funktion des Enzyms Typ-I-Jodthyronin-5-Dejodase. Dieses Enzym ist für die Umwandlung und Aktivierung der Schilddrüsenhormone von Bedeutung. Ein Selenmangel führt aus diesem Grund zu einer Schilddrüsenunterfunktion.

Schwermetallbindung

Das Spurenelement Selen ist in der Lage, den Körper vor schädigenden Schwermetallen zu schützen. Selen geht mit Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Cadmium einen schwerlöslichen inaktiven Selenid-Komplex ein, und macht diese dadurch untoxisch.
Vor allem Leberzellen werden durch das Spurenelement vor diesen Toxinen geschützt
Bei zu hoher Belastung mit Schwermetallen benötigt der Körper mehr Selen, da es für die Schwermetallbindung verbraucht wird und nicht mehr ausreichend für seine weiteren Funktionen vorhanden ist.
Selen wird auch als therapeutischen Gegenmittel bei erhöhten Schwermetallbelastungen eingesetzt.

Fortpflanzung

Darüber hinaus ist Selen für die Zeugungsfähigkeit, genauer, die Entwicklung der Spermazellen (Spermatozyten) wichtig.

Komplementäre Therapie mit Selen
Komplementärtherapeutisch wird Selen bei Krebs, Herzkrankheiten, rheumatisch-arthritischen Erkrankungen, Fertilitätsstörungen, Immunschwächen und erhöhten Schwermetallbelastungen eingesetzt.

Selenversorgung und Bedarf

Viele Regionen Europas, darunter Deutschland sowie die Nachbarländer Österreich und Schweiz gehören aufgrund der niedrigen Selengehalte der Böden und den folglich geringen Selenkonzentrationen in den Lebensmitteln zu den Selenmangelgebieten. In der Folge sind die Selenzufuhren aus der Nahrung in Mitteleuropa zu gering. Die durchschnittliche mit der Nahrung täglich zugeführte Menge in Deutschland liegt zwischen 35 und 40 µg und ist nach der einschlägigen Meinung von Experten viel zu niedrig um den Bedarf zu decken.

Mehrbedarf
Risikogruppen für einen erhöhten Bedarf an Selen
– Senioren
– in der Schwangerschaft und Stillzeit
– bei geschwächten Immunsystem
– bei erhöhten Schwermetallbelastungen z.B. durch Rauchen
– bei Magen-Darm-Erkrankungen (durch gestörte Selenaufnahme)
– bei Diabetes mellitus
– bei Herzinfarkt und anderen Herzerkrankungen, z.B. Arteriosklerose
– bei Krebserkrankungen
– bei rheumatischen Erkrankungen
– bei Leber- und Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen

Zufuhrempfehlung und Hinweise

Zufuhrempfehlung
In Gebieten mit selenarmen Böden, wie Deutschland, Schweiz und Österreich, werden tägliche, langfristige präventive Gaben von 100 bis 200 µ Selen, möglichst zu den Mahlzeiten, empfohlen.

Hinweis für die Selen-Ergänzung: Unterschiedliche Bioverfügbarkeiten
Bei einer Nahrungsergänzung mit Selen sind organische Selen-Verbindungen (Selenhefe) qualitativ höher zu bewerten als anorganische (z.B. Natriumselenit). Der Grund: Natriumselenit wird unter dem Einfluss von Vitamin C (Ascorbinsäure) und Zink zu so genanntem elementaren roten Selen reduziert, welches nicht mehr vom Körper aufgenommen werden kann. Aus diesem Grund werden organischen Formen aus Selenhefe bevorzugt. Selenhefe enthält Selen so, wie es auch in naturbelassenen Nahrungsmitteln zu finden ist, ausschließlich aus organischen Selenverbindungen, insbesondere Selenomethionin und Selenocystein, bestehend. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass diese organischen Selenformen eine um 70 % bessere Bioverfügbarkeit aufweisen als anorganisches Selenit.

Gegenanzeigen
Als sicher und nebenwirkungsfrei gilt eine Langzeitdosierung von bis zu 250 µg Selen (Tolerabel Upper Intake Level: 300 µg).


Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Selen

Selen-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Dong Quai

Dong Quai – der “weibliche Ginseng” hat in Asien eine lange Tradition als Heilmittel bei Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden

Beschreibung

„Dong Quai“ ist der chinesische Name für das in unseren Landen bekannte Engelwurz (bot. Angelica sinensis). Auch als „weiblicher Ginseng“ bezeichnet ist Dong Quai eine der meist eingesetzten Heilpflanzen und wird in der chinesischen Gesundheitskunde seit über 2000 Jahren eingesetzt. In der traditionell chinesischen Medizin wird die Wurzel von Dong Quai häufig zur Behandlung von gynäkologischen Beschwerden, Müdigkeit, leichter Anämie und hohen Blutdruck eingesetzt. Chinesische Frauen verwenden diese Heilpflanze bei einem breiten Spektrum weiblicher Beschwerden, vor allem um ihren Menstruationszyklus zu regulieren und um schmerzhafte Menstruationsbeschwerden, hormonelle Störungen oder typische Wechseljahrsbeschwerden und Symptome des prämenstruellen Syndroms PMS zu lindern. Dong Quai ist ein Hormonregulator, der östrogene Substanzen besitzt. Gleichzeitig wirkt Ding Quai als Tonikum (Stärkungsmittel) für das Blut, fördert die Blutbildung und die Zirkulation, aktiviert das zentrale Nervensystem und wirkt schmerzlindernd. Es wird auch als Aphrodisiakum eingesetzt. Insgesamt kann Dong Quai für viele Zwecke eingesetzt werden, einschließlich der Fortpflanzungs-, Kreislauf- und Atemwegs-Unterstützung.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche

Studien über den Einsatz von Dong Quai belegen die Wirksamkeit in folgenden Bereichen:

• Symptome der Menopause
• PMS (prämenstruelles Syndrom)
• Vorbeugung und Behandlung von Anämien: Förderung der Blutbildung
• Libidostörungen: erhöht die Libido, fördert die Becken-Blutzirkulation
• Störungen des Menstruationszyklus
• Schlaflosigkeit, Verstopfung, Migräne
• Erhöht die Tätigkeit des Zentralnervensystems
• Tonikum, Stärkung der Vitalität und Widerstandkraft
• Nervenberuhigung
• Schmerzlinderung

Wirkungen

Die Wurzel von Dong Quai besitzt
– analgetische (schmerzausschaltende)
– anti-inflammatorische (entzündungshemmende) und
– antispasmische (muskelentspannende)
Wirkungen.

Unterstützung der weiblichen Hormonregulation
Dong Quai wirkt als Hormonregulator im weiblichen Körper, da es östrogene Substanzen besitzt. Die enthaltenen hochaktiven Photoöstrogene sind natürliche bioaktive Pflanzenbestandteile, deren besondere Fähigkeit darin liegt, sich dem jeweiligen weiblichen Hormonspiegel regulierend anzupassen. Bei niedrigem Östrogenspiegel üben die Phytoöstrogene eine östrogenische Aktivität aus, bei hohen Östrogenwerten hingegen verringern sie die Gesamtaktivität der Östrogene. Diese adaptogene Aktivität der Phytoöstrogene ist die Basis für den häufigen Einsatz und das breite Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Angelica sinensis potenziert die Effekte der eigenen weiblichen Geschlechtshormone und unterstützt während des Klimakteriums den Übergang der Östrogenproduktion von den Eierstöcken in die Nebennieren. Der Haupteinsatz von Dong Quai gilt der Symptomlinder der Wechseljahre wie Hitzewallungen, Trockenheit in der Scheide und Depressionen. Außerdem wird es bei Amenorrhea (Ausbleiben der Monatsregel), dem prämenstruellen Syndrom (PMS) und zur Unterstützung des normalen Monatszyklus nach Absetzen der Pille eingesetzt.

Tonikum, Stärkung der Vitalität und Widerstandkraft

Dong Quai wird ferner eingesetzt zur Erzeugung von Energie, Vitalität und Widerstandskraft gegen Krankheiten sowie zur Behandlung von Anämie, Kopfschmerzen, Venenleiden, geringer Immunität und Probleme mit dem peripheralen Blutfluss.
Es ist ein sehr gutes Tonikum (Stärkungsmittel) für das menschliche Blut, das die Blutbildung und -zirkulation fördert.

Wirkstoffe
Don Quai enthält Phytosterole, Flavovoide und Polysaccharide. Dise Verbindungen wirken
Schmerz reduzierend, Blutgefäß erweiternd und anregend und entspannend auf den Muskel des Uterus (Gebärmutter).
Dong Quai ist zudem eine der wenigen nicht-tierischen gute Quellen für Vitamin B12 (zusammen mit einigen Hefe-Sorten, und Mikroalgen z.B. Spirulina).

Zufuhrempfehlung und Hinweise

In der Regel wird die zu Pulver zerstoßene Wurzel in Form von Kapseln eingenommen.

Zufuhrempfehlung

Frauen können pro Tag 1bis 4 Gramm einnehmen, am Besten über den gesamten Tag verteilt. Als Ergänzung sind täglich 1500 bis 2000 mg Dong Quai auf 3 bis vier Einnahmen verteilt üblich.
In Kombination z.B. mit Soja-Isoflavonen werden auch geringere Mengen (z.B. 100 bis 200 mg) eingesetzt.

Kombi-Hinweis

Die Wirksamkeit von Dong Quai kann maximiert werden in Kombination mit Vitamin E, B6 und Zink.

Gegenanzeigen

Dong Quai ist nicht geeignet für Schwangere, Stillende und Kinder und bei Diarrhöe (Durchfall).

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Dong Quai

Dong Quai-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

 

Phenylalanin

Phenylalanin: Ausgangsstoff zur Bildung der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin

Beschreibung

Phenylalanin ist eine unentbehrliche (essentielle) Aminosäure, die vom Körper zum reibungslosen Funktionieren benötigt wird. Von der Leber wird Phenylalanin zur Aminosäure Tyrosin umgewandelt. Tyrosin wiederum ist der Vorläufer für zentrale Neurotransmitter des Nervensystems (Botenstoffe zwischen den Nervenzellen) wie Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin. Aber auch die Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyreonin und das Hautpigment Melanin werden aus Tyrosin gebildet und sind vom Phenylalanin-Haushalt abhängig. Phenylalanin hat über seine Funktion im Neurotransmitter-Stoffwechsel große Bedeutung für ein intaktes und stabil funktionierendes Nervensystem und wird in der Therapie verschiedener Störungen des Nervensystems, unter anderem bei Morbus Parkinson, Alzheimer und Depression eingesetzt.
Phenylalanin tritt in zwei möglichen Formen auf: L-Phenylalanin ist die natürliche Form von Phenylalanin im Körper. D-Phenylalanin ist die künstliche Form der Aminosäure, und wird synthetisch hergestellt. Nahrungsergänzungen und therapiebegleitende Ergänzungen werden als L-Phenylalanin verabreicht.

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Vorläuferstoff zur Bildung von Neurotransmittern (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin u.a.)
• Bildung der Schilddrüsenhormone (Thyroxin, Trijodthyronin)
• Melanin-Bildung (Hautpigmentierung)

Bildung von Neurotransmittern
Über die Blutzirkulation gelangt Phenylalanin zum Gehirn. Dort werden aus der Aminosäure die Nervenbotenstoffe Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin, Serotonin und Tyramin gebildet. Phenylalanin hat über diesen Zusammenhang eine anregende, stimmungsaufhellende und nervenstabilisierende Wirkung und stärkt die kognitiven Hirnfunktionen wie das Konzentrations- und Gedächtnisvermögen. Auch wird durch Dopamin das Appetitempfinden reduziert und Heißhungerattacken vorgebeugt.

Anwendungsbereiche
• Depression
• Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer/Demenz
• Vitiligo
• Multiple Sklerose
• Prämenstruelles Syndrom (PMS)
• allgemeiner Mangel an Aminosäuren durch bestimmte Krankheiten

Depression

Von Depression Betroffene profitieren von Phenylalanin-Gaben, da die Steigerung des Noradrenalin- und Adrenalinspiegels für Ausgleich und Stabilität des gestörten Neurotransmitter-Stoffwechsels sorgt. Stimmungsschwankungen verbessern sich und die nervliche Labilität geht zurück.

Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer/Demenz
Bei Betroffenen von Morbus Parkinson liegt ein Mangel an Dopamin in bestimmten Hirnarealen vor. Phenylalain trägt bei langfristiger Ergänzung als Vorläuferstoff dazu bei, den Dopaminspiegel zu erhöhen und die Symptome von Morbus Parkinson zu beheben oder zu lindern.

Vitiligo

Die Krankheit Vitiligo, auch Weißfleckenkrankheit genannt, zeichnet sich durch eine unregelmäßige Pigmentierung oder weißen Flecken besonders der Gesichtshaut aus. In Kombination mit UV-Strahlung führt L-Phenalalanin zu einer Verdunkelung der nichtpigmentierten Hautareale.

Multiple Sklerose
Phenylalanin hat über die Stärkung des Nervensystems günstige Effekte bei der neurologischen Erkrankung Multiple Sklerose.

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Die aus Phenylalanin gebildeten Botenstoffe verbessern das Befinden beim Prämenstruellen Syndrom. Leichte Reizbarkeit, Erschöpfung und depressive Phasen werden gemindert.

Erhöhter Bedarf und Mangel

Der tägliche Bedarf eines gesunden Erwachsenen an Phenylalanin beträgt etwa 14 mg pro Kilogramm Körpergewicht.

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
• chronischer oder akuter Stress (z.B. durch Sport, Infektionen, Entzündungen)
• bei allgemeinem Mangel an Aminosäuren durch einseitige Ernährung oder Erkrankungen
• chronische Schmerzen
• Depressionen
• Morbus Parkinson

Mangelsymptome
• Stoffwechsel: gestörter Aminosäurestoffwechsel, gestörte Bildung von Proteinen
• Nervensystem: gestörte Neurotransmitter-Synthese, Dopamin-Mangel, Rückgang der geistigen, kognitiven Leistungsfähigkeit, gestörte Bildung der Myelin-Schicht (Isolierschutz der Nervenfasern) im Gehirn und dadurch erhöhtes Risiko für neurologische Schäden, geringe Stressresistenz
• Haut: Pigmentierungsstörungen
• Allgemein: Appetitverlust, Verwirrung, Energiemangel, verminderte Aufmerksamkeit, verringerter Appetit

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Die übliche Phenylalanin-Dosierung liegt indikationsabhängig zwischen 100 und 2.000 mg. Therapeutisch verordnet sind auch höhere Dosen möglich. Die Dosierung von Phenylalanin erfolgt zu therapeutischen Zwecken und sollte nach therapeutischer Verordnung erfolgen.

Gegenanzeigen

Schwangeren und stillenden Frauen, Menschen mit der angeborenen Stoffwechselstörung Phenylketonurie (PKU) oder schweren Leberleiden sowie Schizophrenen wird die Ergänzung mit Phenylalanin nicht empfohlen. Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen und der Einnahme von Medikamenten sollte die Einnahme von Phenylalanin nur nach ärztlicher Absprache erfolgen.

Einnahmehinweise
Zur Unterstützung des Neurotransmitter-Stoffwechsels haben sich kombinierte Gaben von Phenylalanin und den Vitaminen des B-Komplexes (neurologisch aktive Vitamine!) bewährt.


Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Phenylalanin

Phenylalanin-Artikel auf Vitaminwiki.net